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Sam Mahone zieht sich in Travis' Office einen Stuhl heran und wartet. Eine Minute später kommt der Marshal aus einem anderen Zimmer herein und knurrt: „Hast dir wirklich Zeit gelassen!“

„Wusste nicht, dass es so wichtig ist“, erwidert Sam schnell.

„Der alte Feyor Jorgenson und sein Sohn haben mitten in der Nacht die Stadt verlassen. Sie fürchten um ihr Leben. Na, ist das etwa nicht wichtig?“

Mahone holt sich seinen Tabaksbeutel aus der Hemdtasche heraus. Er schweigt.

Vierzehn Jahre lang ist Buck in Shelby Marshal gewesen - in guten und in schlechten Zeiten. Auf der anderen Seite des Boot Hills sind vier Gräber. In ihnen liegen Männer, die glaubten, der Marshal würde zurückschrecken, wenn es hart auf hart ginge.

Buck drückt den Kiefer vor, als er Sam anblickt.

„Sam“, beginnt er, „wir haben hier in der Town Ruhe gehabt, seit die Cowboys es vorzogen, nicht mehr herzukommen. Die Leute haben sich daran gewöhnt.“ Er saugt an einem Zahn und spuckt aus. „Hab mich mal umgehört, wie die Rede ist, und hab erfahren, dass du für die Towner immer noch der Outlaw bist, der Geisterreiter, der den tollsten Coup unserer Zeit landete, und der Schrecken verbreitet, wo er sich aufhält. Was du während der letzten zwölf Jahre gemacht hast, geht mich nichts an. Ich bin hier in der Town nur der Marshal. Aber wenn du noch mal mit der Waffe drohst, wie du es mit Jorgenson gemacht hast, dann spring ich dir ins Genick. Ist das klar?“

Sam brennt sich eine Zigarette an.

„Habe ich Jorgenson denn mit der Waffe gedroht?“

„Du weißt, was ich meine“, erwidert der Marshal rau. „Du hast gewisse Gerüchte mitgebracht, als du zurückkehrtest. Wenn du deinen zweifelhaften Ruhm gebrauchst, um einen Menschen zu Tode zu erschrecken, so ist das dasselbe wie der Gebrauch von Waffen.“

Nichts regt sich in Sam's Gesicht.

„Ich werde mich erinnern. Ist das alles, Buck?“

„Nein“, schnauft Travis, „das ist es nicht. Hab über deinen Jungen nachgedacht, Sam. Meinst du nicht auch, dass er noch zu jung ist, eine 45er in die Pfoten zu bekommen?“

„Ein Mann kann nicht früh genug anfangen zu lernen, wie man sich verteidigt.“

„Verteidigen? So, der Junge verteidigt sich?“ Der Marshal stützt die Ellbogen auf den Schreibtisch und schiebt sein Gesicht zu Sam heran. „Hab gehört, dein Bengel hätte den jungen Jorgenson zum Revolverduell aufgefordert. Well, es ist immerhin allerhand, wenn ein Junge sich so etwas ausdenkt.“

Sam Mahones dünne Lippen pressen sich zusammen.

„Vielleicht hatte er einen Grund.“

„Welchen Grund sollte ein Kid wie Jake wohl haben, einen anderen Jungen zusammenzuschießen?“, fragt Travis gereizt.

Plötzlich schlägt er mit seiner dicken Faust auf die Schreibtischplatte.

„Verdammt, Sam, ich habe Angst um deinen Bengel, das ist wahr! Einen solchen Jungen das Schießen lehren, ist dasselbe, wie einem Baby Dynamit zum Spielen zu geben.“

Sam hat sich völlig in der Gewalt, als er antwortet: „Jake ist ein Junge wie jeder andere.“

„Wes Hardin war auch nur ein Junge wie jeder andere. Aber als er sechzehn war, mordete er eine Reihe von Männern. Oder denke an Will Bonney! Und auf Bill Longley's Kopf war eine Prämie ausgesetzt, als er nicht älter als Jake war.“

Ärgerlich zerdrückt Sam seine Zigarette mit dem Absatz.

„Zum Geier, Buck! Was willst du mir eigentlich sagen, he?“

„Ich frage mich, was du wohl vorhast, Sam. Der Junge schaut zu dir auf. Jeder Idiot kann das sehen. Du kannst aus ihm alles machen, was du willst. Hoffentlich hast du nicht die lausige Idee, ihn zu einem schweren Jungen zu erziehen.“

Steif steht Sam auf.

„Bist du fertig, Marshal?“

Travis seufzt müde und sagt nichts mehr.

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