Читать книгу 15 Western Koffer Sommer 2018 - Gegen das Gesetz und 14 andere Romane - Pete Hackett - Страница 38
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Atemlos betritt Will Slaughter das Office des Marshals.
„Was ist denn los, Will? Siehst ja aus, als jagte dich der Satan!“
„Sam Mahone ist in Shelby.“
Travis schießt hoch. „Sag das noch mal!“
„Er ist bei uns!“, keucht Will.
Der Marshal langt hastig seinen Revolvergurt vom Wandhaken.
„Ralph!“ ruft er. „Komm sofort rein!“
„Buck, du verstehst mich nicht“, wirft Slaughter rasch ein. „Sam Mahone verbirgt sich nicht. Er hat mich gebeten, zu dir zu gehen und dir zu sagen, dass er dich sprechen möchte.“
„Sam Mahone möchte mich sprechen?“
„Du musst mir glauben, Buck! Er möchte mit dir über Jake sprechen.“
Stirnrunzelnd kehrt Ralph Striker ins Office zurück. „Was ist los, Marshal?“
Einen Moment ist Buck unentschieden. Es ist kaum zu glauben, dass Sam Mahone sich stellen will. Aber es ist etwas in Will's Gesicht, das ihn zweifeln lässt. Schließlich schickt er den Deputy wieder hinaus.
„Wenn Sam hier in Shelby ist“, sagt er, „dann kommt es wohl auf ein paar Minuten nicht mehr an. Erzähle mir jetzt alles, was du weißt, Will!“
„Ich glaube, Jake sitzt in Schwierigkeiten, und darüber möchte Sam mit dir wahrscheinlich reden. Das ist alles.“
„Dieser Junge manövriert sich immer tiefer in Schwierigkeiten hinein“, flucht der Marshal. „Ich schätze, Sam will einen Trick anwenden.“ Aber er ist sich dessen nicht sicher. Er könnte auch nicht viel tun, weil Sam Sarah als Geisel bei sich hat. Er muss auf Mahone's Spiel eingehen, ob er will oder nicht.
„Schön“, sagt er schließlich. „Ich gehe.“
Bevor er hinausgeht, ruft er den Deputy.
„Geh auf die Straße, Ralph, und sieh zu, ob du den jungen Mahone findest! Halte ein Auge auf ihn, aber lass ihn nicht wissen, dass du es tust! Verstanden?“
Buck Travis fühlt sich nicht hilflos, obgleich er nach Sam Mahone's Pfeife tanzen muss. Trick oder nicht. Auf dem Wege zu Slaughter's Haus lockert er seinen Colt im Holster. Seine Pflicht ist, Sam Mahone zu verhaften, wenn er es kann.
Die Vordertür steht offen. Als Buck auf die Veranda tritt, erscheint Sam's hohe Gestalt im Türrahmen. Travis zieht seinen Colt heraus und schnarrt: „Beweg dich nicht, Sam! Du bist verhaftet!“
Sam blinzelt ihn eine Sekunde lang ärgerlich an.
„Ich bin nicht bewaffnet, Buck. Du kannst dein Eisen wegstecken.“
Aber Travis tut es nicht.
„Ins Zimmer zurück, Sam!“, bellt er scharf. „Und mach keinen Quatsch!“
Wie ein Bulle bewegt er sich auf Sam zu und schiebt ihn mit der Mündung des 45ers ins Zimmer zurück.
Sarah steht an der gegenüberliegenden Wand und ist bleich. Der Marshal bemerkt, dass Sam's Revolver am Haken hängt. Es sieht nicht nach einem Trick aus, und das bestärkt ihn noch mehr in der Annahme, dass es einer ist.
„Sarah“, fragt er, ohne den Blick von Mahone zu wenden, „was hat er vor?“
„Nichts.“ Sarah schluckt schwer.
Ärgerlich faucht Sam: „Ich wollte mit dir reden. Kannst du so etwas Einfaches nicht verstehen?“
„Nein“, erwidert Travis. „Du weißt, dass du in Texas gesucht wirst und auch noch an einigen anderen Stellen. Du weißt, dass ich dich verhaften werde.“
„Hör auf, dich wie ein fetter Idiot zu benehmen, Buck, und steck das Eisen weg! Wenn ich dich hätte erschießen wollen, so hätte ich es vom Fenster aus machen können, als du hereinkamst. Ich bin kein Idiot. Ich weiß, dass ich unter Arrest stehe. Aber ich hab mich unter meinen eigenen Bedingungen arrestieren lassen, Marshal Travis, vergiss das nicht!“
Es ist lange her, seit irgendjemand in dieser Art mit Buck Travis sprach. Zu seiner Überraschung entdeckt er, dass er den Colt wegsteckt. „Schön, Sam“, nickt er. „Was willst du?“
„Es handelt sich um den Jungen.“
„Was ist mit dem Jungen?“
„Ich bin nicht ganz sicher. Ich glaube nicht, dass er im Augenblick schon in Schwierigkeiten steckt, aber er geht auf sie zu. Solche Nachrichten verbreiten sich schnell. Kennst du einen schweren Jungen mit Namen Bill Somerson?“
Buck drückt die Augen zusammen. „Was ist mit ihm?“
„Ich bin mit ihm in Mexiko geritten. Beim Wein hab ich ihm alles erzählt — auch die Story mit der Bank. Er ist dadurch auf bestimmte Ideen gekommen. Ich habe gehört, dass Somerson zusammen mit meinem Jungen ein Ding drehen will.“
„Und du bist von Mexiko heraufgekommen, um das zu verhindern?“
„Würdest du das nicht getan haben, wenn es dein Junge wäre?“
„Ich glaube dir nicht, Sam. Der Junge sucht förmlich die Schwierigkeiten, seit du ihn vor fünf Jahren dazu anlerntest.“
„Verflucht!“, explodiert Sam und zuckt mit seinen mächtigen Schultern. „Er stürzt sich meinetwegen in Schwierigkeiten. Deshalb bin ich hochgekommen. Er weiß, dass ich in Mexiko in Schwierigkeiten sitze, und dass ich Geld brauche, um wieder herauszukommen. Deshalb will er das Geld beschaffen.“
„Indem er zusammen mit diesem Somerson ein Ding dreht?“
„Wie oft soll ich dir denn das noch sagen!“
Travis denkt nach und studiert Sam's Gesicht für eine Weile.
„Ich bin gekommen, um von dir Hilfe zu erbitten, Buck. Gewährst du sie mir?“