Читать книгу Sechsmal Mord für den Strand: Sechs Kriminalromane - Pete Hackett - Страница 41
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Barry Mancini wohnte in einem Mietshaus im East Village. Es lag in der Avenue A, nördlich des Tompkins Square Parks.
Seine Frau machte uns die Wohnungstür auf.
Wir zeigten ihr unsere Dienstausweise, und sie führte uns ins Wohnzimmer. Barry Mancini, ein großgewachsener, dunkelhaariger Mann, dessen Haar inzwischen graudurchwirkt war, saß in sich zusammengesunken in einem der tiefen Sessel.
Der buschige Schnurrbart verstärkte den Eindruck, den die nach unten gerichteten Mundwinkel hinterließen.
Er sah auf.
"FBI?", fragte er, nachdem wir auch ihm unsere Ausweise hingehalten hatten. "Was wollen Sie?"
"Können wir Sie allein sprechen, Mister Mancini?"
"Ich habe keine Geheimnisse vor meiner Frau."
"Wie Sie wollen..."
"Heraus damit, worum geht es?" Anstatt uns einen Platz anzubieten, stand er auf. Er zwängte die Hände in die engen Taschen seiner Jeans.
"Einer unserer Kollegen ist heute durch ein Attentat ums Leben gekommen", begann Milo. "Mike Sutter. Sie wissen, wer das ist?"
"Ja, das weiß ich..."
Ich hatte einen Kassettenrecorder dabei. Ich setzte das Gerät auf den niedrigen Tisch und spielte das Band ab. Einen Augenblick später war jene Stimme zu hören, die Mikes Anrufbeantworter gespeichert hatte.
"Das waren Sie, nicht wahr?", sagte ich.
Mancini atmete tief durch.
"Ist wohl sinnlos, das zu bestreiten!"
"In der Tat."
Jetzt mischte sich Mancinis Frau ein. "Hätten Sie nicht alles getan, um Ihren Sohn vor dem Gefängnis zu bewahren?", rief sie. "Ich kann mir denken, was jetzt in Ihrem Kopf vorgeht, Sir! Aber Sie irren sich! Mein Mann hat diesen Sutter nicht umgebracht."
"Mike Sutter starb durch eine Briefbombe. Das schränkt den Kreis der Verdächtigen in so fern ein, als es sich um jemanden handeln muss, der sich mit Sprengstoff auskennt..."
"Ah, daher weht der Wind. Sie haben ausgegraben, dass ich bei einer Sondereinheit war... Sehen Sie sich hier um! Durchsuchen Sie alles! Sie werden kein Gramm Sprengstoff finden!"
"Darauf kommen wir gerne zurück", sagte Milo kühl. "Für den Fall, dass Sie es sich zwischendurch anders überlegen, habe ich hier schonmal einen Durchsuchungsbefehl..."
Barry Mancini wurde blass.
Und ich fragte: "Wann haben Sie Mike Sutter angerufen?"
"Heute Morgen. So gegen 10 Uhr. Ich war noch unter dem Eindruck des Urteils... Ich habe per Handy vom Gerichtsgebäude aus angerufen, und die Mobilfunkgesellschaft führt jedes Gespräch mit Einzelnachweis in der Rechnung auf."
Er grinste schief. "Aber darauf wären Sie sicher auch selbst gekommen..."
Zehn Uhr, dachte ich.
Da war Mike Sutter schon tot.