Читать книгу Sechsmal Mord für den Strand: Sechs Kriminalromane - Pete Hackett - Страница 21

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"Da ist das Ling Su", sagte Milo. Ich stellte den Sportwagen am Straßenrand ab. Die Kollegen waren unterwegs. Darunter auch ein Wagen mit Richtmikrophonen, die uns vielleicht erlaubten, etwas von den Gesprächen mitzubekommen, die Daly im Ling Su führte.

Milo seufzte. "Es läuft alles an - fragt sich nur, ob der ganze Zirkus rechtzeitig beginnen kann..."

Wir stiegen aus.

Die Passanten drängelten sich durch die Bayard Street.

Unter den vielen chinesischen Gesichtern fielen wir natürlich auf. Das ließ sich kaum vermeiden. Wir postierten uns in der Nähe einer Garküche und beobachteten den Eingang.

Ich sah ungeduldig auf die Uhr, blickte mich dann um.

"Wenn wir in dieses Etablissement hineingehen, ist das zu auffällig...", sagte Milo.

"Ich weiß."

Eine dunkle Limousine fiel mir auf. Sie stand ganz in der Nähe des Sportwagens am Straßenrand. Aber der Motor lief.

"Heh, was hast du?", fragte Milo. Dann sah er es auch.

Ein Fenster wurde hinuntergelassen.

Etwas Dunkles, Längliches schob sich hinaus.

Ein Rohr.

Eine Mündung!

Sekundenbruchteile später schrie eine Passantin auf, als ein pfeilartiges Geschoss dicht über ihren Kopf hinwegzischte.

Dann schlug es an dem dicken Messingbuddha vorbei in die Fensterfront des Ling Su.

Eines der Girls zuckte schreiend zurück, als das Geschoss an ihm vorbeisurrte, die Richtung um etwa dreißig Grad änderte und dann geradewegs in einen Flur einflog.

Aufgeregte Schreie folgten.

Dann die Detonation.

Der Raum, in dem Harry Sung mit Eric Daly konferierte, verwandelte sich in Flammenmeer.

Das Detonationsgeräusch war auch draußen auf der Bayard Street zu hören. Die Passanten stoben in Panik davon.

Die dunkle Limousine bog aus ihrer Parklücke heraus.

Ich griff nach der SIG, rannte auf den Wagen zu, der sich brutal in den Verkehr einfädelte. Das Nummernschild konnte ich auf Grund der Lichtverhältnisse nicht richtig sehen.

Nur ein paar Ziffern erkannte ich.

Mit quietschenden Reifen brauste die Limousine davon, bog in eine Seitenstraße ein.

Ich spurtete zum Sportwagen.

Milo folgte mir.

Wir stiegen ein.

Ich startete. Milo setzte das Blinklicht auf das Dach. Die Sirene sorgte dafür, dass die Passanten, die inzwischen auch auf der Fahrbahn herumstanden, uns Platz machten.

"Du hattest den richtigen Riecher", meinte Milo.

Augenblicke später riss ich das Lenkrad herum und bog mit dem Sportwagen in die Seitenstraße ein, in der die Limousine verschwunden war. Ich trat das Gas voll durch.

Der Attentäter hatte einen Vorsprung von gut hundert Metern. Die Limousine - ein Mercedes mit Überlänge - bog nach links. Ein Lieferwagen musste in letzter Sekunde ausweichen und rammte einen Laternenpfahl.

Wir hetzten mit dem Sportwagen hinterher.

Chinatown ist wie ein Labyrinth. Die Straßen sind eng und unübersichtlich. Wie geschaffen, um darin unterzutauchen.

Aber der Wagen, den wir verfolgten hatte einen entscheidenden Nachteil: seine Größe.

Milo drehte sich plötzlich um.

"Da ist einer hinter uns!"

Ich warf einen kurzen Blick in den Rückspiegel.

Ein Geländewagen hatte sich an unsere Fersen geheftet, holte immer stärker auf.

Ein Arm mit einer Waffe in der Hand ragte aus dem Beifahrerfenster. Der erste Schuss peitschte und ließ die Heckscheibe des Sportwagens in Trümmer gehen.

Milo hatte seine SIG in der Hand, wollte zurückfeuern.

Aber in diesem Augenblick ging ein Ruck durch den Sportwagen.

Die zweite Kugel unseres Gegners hatte einen der Hinterreifen erwischt. Das Heck brach aus, ich hatte Mühe, den Wagen einigermaßen unter Kontrolle zu halten. Es roch nach verbranntem Gummi. Nach wenigen Augenblicken schrammte die blanke Felge über den Asphalt. Das Geräusch, das dabei entstand, war nervenzerfetzend.

Der Geländewagen machte eine scharfe Kurve und bog in eine Einbahnstraße ein. Der Fahrer ließ den Motor aufheulen.

Inzwischen gelang es mir den Sportwagen abzubremsen und zum Stehen zu bringen.

Die Limousine war längst auf und davon.

"Verdammt!", stieß ich hervor und schlug mit dem Handballen gegen das Lenkrad.

Sechsmal Mord für den Strand: Sechs Kriminalromane

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