Читать книгу Nur der Killer kennt den Trick: 3 Strand Krimis - Pete Hackett - Страница 22

14

Giovanni Carlone redete tatsächlich wie ein Wasserfall. Ben Holbright hatte sich nicht geirrt. Carlone erzählte uns, dass sich Allan Baldwin nach Mexiko City abgesetzt hatte. Er erzählte von Pablo Santez und Carlos Mendoza, die in Mexiko City agierten und deren Namen uns schon geläufig waren. Wir erfuhren auch, für welche Kerle in Dallas und San Francisco die vier Girls bestimmt gewesen waren, die wir heute aus den Klauen der Bande befreien konnten.

Der italienische Gangster sang wie ein Vogel.

Als er wieder abgeführt worden war, wussten wir, wie die Bande organisiert war. Santez und Mendoza waren die Betreiber der Vermittlungsagentur in Mexiko City. Sie warben die Girls selbst an und schickten sie nach Galveston auf die Reise. Um ihre dunklen Machenschaften zu kaschieren, wurden die weniger hübschen und knackigen Girls tatsächlich in ein Arbeitsverhältnis in den Staaten vermittelt. Einreisegenehmigung, Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis besorgten die beiden Gangster. Und hierüber führten sie auch genau Buch ...

Bezüglich der beiden toten Mädchen, die im Golf von Mexiko trieben, schwieg sich Carlone aus. Vielleicht wusste er auch wirklich nichts von diesen bedauernswerten Geschöpfen.

Es war sehr spät in der Nacht, als wir in unseren Betten landeten.

Am Morgen erstattete ich Mr. McKee telefonisch Bericht. Der Chef war absolut zufrieden mit unserer Arbeit in Galveston. Er verlangte Milo und sprach auch ihm seinen Glückwunsch aus. Dann trug er uns auf, in Mexiko City vorsichtig zu sein und nichts herauszufordern.

Wir versprachen es. Der SAC wünschte uns Hals- und Beinbruch. Wir brachten den Leihwagen zurück. Holbright selbst chauffierte uns zum Flughafen nach Houston. Wir verabschiedeten uns von ihm.

„Hat mich sehr gefreut, G-men“, versicherte er. „Sollte ich irgendwann einmal in den Big Apple kommen, dann werde ich es mir nicht nehmen lassen, Ihnen beiden einen Besuch abzustatten und Sie zu einem feuchtfröhlichen Abend einzuladen.“

„Heißt das, wir wären Ihre Gäste, Ben?“, fragte Milo erwartungsvoll und grinste spitzbübisch.

„Aber gewiss doch“, nickte der Lieutenant.

„Dann sind Sie uns jederzeit willkommen“, lachte Milo.

Holbright wusste, dass mein Partner es nicht ernst meinte. Er lachte ebenfalls.

Wir nahmen unser Gepäck und marschierten in das Flughafengebäude. Ehe wir es betraten, winkten wir Holbright noch einmal zu.

Die Maschine hob anderthalb Stunden später ab.

Das Ziel hieß Mexiko City. Die Adresse, unter der wir die dubiose Vermittlungsagentur zu suchen hatten, kannten wir. Vorher aber sollten wir mit einem gewissen Miguel Santiago Verbindung aufnehmen, seines Zeichens Capitan der Policia Judicial Federal, der Bundeskriminalpolizei Mexikos.