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Mein Opfer wäre doppelt groß

Peer Gynt

Peer: Mein Opfer wäre doppelt groß, denn ich bin kinderlos.

Koch: Ich bin noch jung, sie lebten, Herr.

Peer: Spute dich; sink - du bist so schwer.

Koch: So weichen sie! Das Gott erbarm. Um sie trägt keine Seele Harm - ich sinke!

Peer: Noch halt ich dich am Schopf, dein Vaterunser sprich.

Koch: Ich komm nicht drauf - mir schwindelt schon!

Peer: Das Wichtigste ganz schnell, mein Sohn.

Koch: Brot gib uns heut.

Peer: Rasch weiter, Koch.

Koch: Brot gib uns heut.

Peer: Dasselbe Lied! Du warst ein Koch einst, wie man sieht.

Koch: Brot gib uns heute.

Peer: Amen, Knecht! Du bliebst dir treu: so ist es recht. Wer lebt, darf hoffen. Nun, es sei - Tod.

Peer Gynt

Henrik Ibsen

Oh, gleich, jetzt ist die richtige Ausfahrt in Sicht, gleich bin ich da, nicht mehr lange. Eine ungewisse, beklemmende Freude kommt auf. Jetzt noch die Schleife und unter der Brücke durch, jetzt kann mich kein Brummi mehr täuschen, denn die Einfahrt ist deutlich zu sehen, auch der grüne, Neon leuchtende Charollais Bulle ist nicht mehr zu übersehen. Glutrot ist die Sonne jetzt. Der Himmel leuchtet tiefrot und orange und rot und rot und rot, als wäre im Hintergrund eine riesige Feuerwand, so als würde eine ganze Stadt brennen. Ja, es ist schon so, ein wenig. Es scheint so, als ob hinter der Dorfkulisse von Paray-le-Monial die ganze Landschaft in Flammen steht. Feuerrot und tot und rot und Tod. Gedanken jagen durch den Kopf - verbrannte Erde - Krieg - viel Elend, viel Leid und ein ängstliches Gefühl, dem nicht entkommen zu können, unentrinnbar. Kommt der Tod. Eigentlich ist es ein wunderschöner Anblick, es ist ein gewaltiges, schönes Kunstwerk. Es scheint so, als betrifft es mich selbst. Ich fühle mich ziemlich beklommen und etwas traurig, der Himmel glutrot, rot, rot, rot, glutrot. Götterdämmerung. So muss es wohl gewesen sein, als die Götter im Zwist und in wilder Raserei das ganze Himmelszelt entzündeten. Die ganze Erde steht in Flammen. Menschen kommen um in den Flammen, im grauenhaften, abersagenhaften Inferno. Kein Mensch und kein Tier, nichts bleibt. Aber um welchen Gott geht es eigentlich?

Jetzt befinde ich mich bereits auf der Auffahrt meines Hotels. Deutlich spüre ich, dass es sehr, sehr knapp wird, meine Anspannung ist bis in die letzte Faser meines Körpers zu spüren. Die Gedanken türmen sich turmhoch auf, Gebäude stürzen ein. Kein Stein bleibt auf dem anderen. Könnte ich jetzt auf die Knie sinken und beten, ich würde es tun, aber ich sitze in meinem kleinen, großräumigen, europäischen Auto und kann nicht auf die Knie sinken.

Gloria in excelsis Deo

et in terra pax hominibus bonae volutatis.

Qui tollis peccata mundi, miserere nobes.

Qui tollis peccata mundi, suscipe deprecationem nostram.

Ich bitte dich von ganzem Herzen, mein Gott. Gnade. Mach das andauernde Tod-Bringen zu Ende. Lass es aufhören.

entre dos tierras

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