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Alle Götter bitten flehentlich, die Welt nicht in Finsternis zu hüllen

Während der Sonnengott so redet, umringen ihn alle Götter insgesamt und bitten ihn flehentlich, die Welt nicht in Finsternis zu hüllen. Selbst Jupiter entschuldigt sich für den geschleuderten Blitzstrahl und fügt nach Königsbrauch zu den Bitten noch drohende Worte. Endlich fängt er die verstörten, vor Schreck noch scheuenden Rosse Phöbus wieder ein und wütet in seinem Schmerz mit Stachel und Geißel, wütet und legt ihnen immer wieder den Tod seines Sohnes zur Last.

Auftritt des Neidgottes, immer wieder an verschiedenen Stellen taucht er auf.

Liebe, Gift und Galle

Aglauros und Herse

Es erhob sich der Gott mit dem Heroldstab auf seinen beiden Schwingen in die Lüfte und sah im Flug auf die attischen Fluren hinab, auf das Land, das Athene so teuer ist, und auf den gepflegten Park des Lykeions.

Zufällig trugen an jenem Tag nach Brauch keusche Mädchen auf ihren Häuptern in bekränzten Körben reine Opfergaben zur festesfrohen Burg der Pallas. Auf ihrem Rückweg von dort erblickt sie der geflügelte Gott, und gleich lenkt er seinen Flug nicht mehr geradeaus, sondern bewegt sich im Kreise. So wie ein Raubvogel, ein Geier, beim Anblick von Eingeweiden, solange er noch etwas zu fürchten hat und die Helfer des Priesters in der Menge das Opfer umstehen, seine Kreise zieht und nicht weiter wegzufliegen wagt, sondern das Ziel seiner Wünsche voll Gier mit Flügelschlägen umrundet, so schlug der wendige Gott über der Burg von Athen einen Bogen und kreiste immer wieder im selben Luftraum.

Um wie viel heller als andere Gestirne der Morgenstern glänzt, und wie viel heller als du, Morgenstern, die goldene Göttin des Windes, umso viel herrlicher als alle anderen Mädchen ging Herse einher und war die Zierde des Festzugs und ihrer Begleitung. Starr vor Staunen über ihre Schönheit war Merkur, und bei seinem Flug durch die Luft erglühte er nicht anders als eine bleierne Kugel, entsandt von balearischer Schleuder. Sie fliegt, erhitzt sich im Fluge und, was sie nicht besaß, das findet sie unter den Wolken, das Feuer.

Merkur verlässt seine Bahn, kehrt um und senkt sich vom Himmel zur Erde hernieder. Doch seine göttliche Gestalt legt er nicht ab; so großes Vertrauen setzt er auf seine Schönheit. Indes, so berechtigt dieses Vertrauen auch ist, hilft es dennoch durch Putz etwas nach: Faltenwurf passt, das der Saum und der ganze Goldschmuck ins Auge fällt, achtet auch darauf, dass auf Hochglanz in seiner Rechten, der Stab poliert sei, mit dem er den Schlaf sendet und fernhält, dass an sauberen Sohlen die Flügelschuhe erstrahlen.

Im Innern des Königspalastes lagen, mit Elfenbein und Schildpatt geschmückt, drei Gemächer, wovon du, Pandrosos, das rechte bewohntest, Aglauros das linke und das mittlere Herse. Die, der das linke gehörte, bemerkte als erste die Ankunft Merkurs und wagte es, nach dem Namen des Gottes zu fragen sowie nach dem Grund seines Kommens. Ihr erwiderte so der Enkel des Atlas und der Pleione:

Merkur

Ich bin der, welcher des Vaters Gebote durch die Lüfte trägt. Ja, mein Vater ist Jupiter selber. Auch meine Absichten will ich nicht verhehlen. Sei du nur gewillt, deiner Schwester die Treue zu halten und meines Kindes Tante zu heißen! Deswegen wegen komme ich. Sei du, ich bitte darum, meiner Liebe gewogen!

Da blickt ihn Aglauros mit eben den Augen an, womit sie jüngst das verborgene Geheimnis der blonden Athene betrachtet hatte, und bedingt sich für ihre Gefälligkeit eine große Menge Gold aus. Vorläufig muss er auf ihr Drängen den Palast verlassen.

Auf sie richtet Athene, die Göttin des Kriegs, ihr dräuendes Augenrund und seufzt so tief und schwer, dass zugleich ihre Brust und über der tapferen Brust sich die deckende Ägis erbebt.

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