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Der Erkrankung davonlaufen

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Zu den beschriebenen Folgen muss es jedoch nicht kommen. Zum einen gibt es heute gut wirksame Medikamente, die vom Arzt individuell auf den Patienten abgestimmt werden. Zum anderen steht uns eine äußerst günstige, nebenwirkungsarme und sehr effektive natürliche Therapie zur Verfügung: Joggen! Zahlreiche Studien haben mittlerweile gezeigt, wie gut ein Plus an Bewegung tun kann. Hierzu ein Beispiel: Im Rahmen einer deutschen Studie haben Diabetiker 18 Tage lang ein Bewegungsprogramm durchgeführt und die Ernährung umgestellt. Ergebnis: Die Hälfte der Patienten konnte anschließend die Diabetesmedikamente absetzen, weitere 42 Prozent konnten die Dosis ihrer Arzneien deutlich reduzieren. Mit anderen Worten: Dem Diabetes können Sie mit regelmäßigem Joggen nicht nur vorbeugen, Sie können ihm sogar davonlaufen, wenn Sie bereits betroffen sind.

Sogar Menschen, die Insulin spritzen oder ein Insulin freisetzendes Medikament nehmen müssen, können davon loskommen. Warum? Weil Laufen Zucker in die Zellen bringt, denn die arbeitende Muskulatur braucht Glukose. Diese besorgt sie sich zunächst aus den Zucker- und Stärkedepots. Wenn dort nichts mehr zu holen ist, beschaffen sie sich Nachschub aus dem Blut. Der Blutzuckerspiegel sinkt, und zwar nachhaltig. Studien haben gezeigt, dass Muskeln noch bis zu 48 Stunden nach einem Sportprogramm Zucker aus dem Blut abschöpfen. Wenn Sie an Diabetes Typ 2 leiden, holen Sie sich das Okay vom Arzt, schlüpfen Sie in Ihre Laufschuhe und legen Sie los. Die entsprechenden Trainingsprogramme finden Sie ab >.

WICHTIG

INSULINSPARMASSNAHMEN

Bei Typ-2-Diabetikern, die sich Insulin spritzen oder Insulin freisetzende Medikamente einnehmen, geht die normale feine Abstimmung zwischen Insulinausschüttung und Insulinbedarf verloren. Bei körperlicher Belastung und dem damit verbundenen Zuckermehrverbrauch setzt die Insulinausschüttung der Bauchspeicheldrüse aus. Das ist für gesunde Menschen kein Problem, wohl aber für Diabetiker, denn es droht die Gefahr einer Unterzuckerung. Diese kann sich in Heißhungerattacken, Schweißausbrüchen und im schlimmsten Fall sogar mit einer Ohnmacht bemerkbar machen. Um eine Unterzuckerung zu vermeiden, müssen Diabetiker daher unbedingt anpassende Maßnahmen ergreifen. Entweder nehmen sie vor dem Training weniger Medikamente ein beziehungsweise reduzieren ihre Spritzendosis. Oder, und dies ist für viele bereits ausreichend, sie nehmen vor dem Sport ein paar Kohlenhydrate zu sich, etwa ein Stückchen Marmorkuchen, einen kleinen Apfel oder eine Rippe Schokolade. Jede der beiden Anpassungsmöglichkeiten muss aber unbedingt zuvor mit dem Arzt besprochen werden, versuchen Sie hier bitte nichts auf eigene Faust! Stecken Sie zudem als Vorsichtsmaßnahme immer ein Täfelchen Traubenzucker oder ein bis zwei Stücke Würfelzucker (zum Beispiel den praktisch verpackten aus dem Café …) in die Hosentasche.


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