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Laufen trotz Herzleiden

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Jeder Ingenieur wäre mächtig stolz, hätte er eine derart leistungsfähige Pumpe entwickelt. Platziert in einem kompakten schützenden Gehäuse, verfügt die Vorrichtung, um die es hier geht, über Mehrventiltechnik und integrierte Steuerungssoftware. Die Drehzahl lässt sich locker auf das Dreifache erhöhen, der Hubraum kann ebenfalls erweitert werden. Sie verbrennt problemlos drei verschiedene Kraftstoffe – das schafft bisher kein von Menschenhand geschaffener Motor. Bei vorschriftsmäßigem Betrieb arbeitet das Bauteil, ohne je einer Wartung zu bedürfen, über Jahrzehnte hinweg.

Ein Leben lang unser Antrieb, ist das Herz das Zentralorgan des menschlichen Körpers. Es versorgt alle unsere Körperzellen über das Blut mit Nährstoffen und Sauerstoff. Durchschnittlich 70- bis 80-mal pro Minute schlägt das Herz eines untrainierten Erwachsenen und es pumpt dabei jeweils 70 bis 90 Milliliter Blut in den Kreislauf. 300 Liter ergibt das im Laufe einer Stunde (die Füllmenge einer Badewanne), 2,55 Millionen Liter im Jahr. Da stellt sich natürlich die Frage, wie lange eine Pumpe diese Dauerleistung durchhalten kann! Mediziner haben die Antwort längst gefunden: Die Natur hat das Herz so konstruiert, dass es über 100 Jahre alt werden kann. Vorausgesetzt, es wird vernünftig gewartet. Das geht ganz einfach: Das Herz ist ein Muskel und wie jeder Muskel im menschlichen Körper reagiert es auf körperliche Belastung mit einer Leistungssteigerung. Wer regelmäßig joggen geht, kann dem Herzen deshalb auch viel Arbeit abnehmen: Mehrere Tausend Schläge lassen sich durch ein regelmäßiges Ausdauertraining täglich einsparen. Eingesparte Schläge bedeuten eine geringere Abnutzung des Herzens und damit eine höhere Lebenserwartung siehe auch ab >. Doch was tun, wenn die Pumpe bereits Probleme bereitet, man schon an einem Herzleiden erkrankt ist? Ganz einfach: Sie gehen zu Ihrem Arzt und holen sich die Lizenz zum Joggen. Vielleicht sagt er Ihnen, welche Herzfrequenz Sie beim Training nicht überschreiten sollten, aber in den allermeisten Fällen dürfte er sich über Ihre Ambition freuen. Denn kein Medikament, das er Ihnen verschreiben könnte, ist wirkungsvoller als regelmäßige körperliche Bewegung.

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INTENSIVES TRAINING

Große Studien in Deutschland und Dänemark haben gezeigt, dass ein kurzes, intensives Intervalltraining gut für Herzpatienten ist. In einer Studie liefen die Probanden schnell Treppen hoch, in einer anderen machten sie kurze Sprints. Allerdings muss die Belastung langsam gesteigert werden. Liegen aktuell keine Durchblutungsstörungen vor, dürfen Herzpatienten in Absprache mit dem Arzt zeitweise 85 bis 95 Prozent der maximalen Herzfrequenz erreichen. Wir zeigen Ihnen in diesem Buch, wie Sie sich langsam auf ein Level steigern, ab dem Sie auch intensivere Einheiten in Ihr Training einbauen dürfen.

Regelmäßige Bewegung senkt das Risiko für Herzinfarkt und Herzschwäche. Das gilt für gesunde Menschen ebenso wie für diejenigen, die bereits unter einer koronaren Herzkrankheit leiden. Denn Bewegungsmangel führt dazu, dass sich Herzkranzgefäße durch Fetteinlagerungen und Verkalkungen verengen oder gar verschließen.

Bevor Sie auch intensivere Trainingseinheiten einbauen siehe >, legen Sie die Grundlage mit zügigem Gehen und langsamem Joggen. Die Leistungsfähigkeit verbessert sich dadurch, die Lebenserwartung erhöht sich. Die Pfunde purzeln, die Blutfettwerte pendeln sich auf einem niedrigeren Niveau ein und auch ein zu hoher Blutdruck sinkt. All das verringert die Gefahr, an einem Herzleiden zu erkranken.


Wer läuft, macht dem Herzen die tägliche Arbeit um einiges leichter.

Laufen - Das Einsteigerbuch

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