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Die Rolle der Gene – die Biologie des Alterns

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Doch wo liegt die Grenze unserer biologischen Lebensfähigkeit? Genforscher wie der Amerikaner Gichard Cawthon halten es durchaus für möglich, eines Tages 1000 Jahre alt zu werden. Voraussetzung aber ist, dass wir es schaffen, den „programmierten Zelltod“ und damit die natürlichen Prozesse des Alterns aufzuhalten.

Der Hintergrund: Im Laufe unseres Lebens teilen sich unsere Zellen viele Male. Dabei erneuern sie sich, indem Defekte durch zelleigene Stoffwechselprozesse repariert werden. Doch auch diese Fähigkeit nimmt mit den Lebensjahren ab: Dann wird der Zellpool kleiner, denn auch das Stammzellreservoire, aus dem neue Zellen gebildet werden, altert. Ohne frische Zellen jedoch ist Sterben nur noch eine Frage der Zeit. Dieser programmierte Zelltod, dieses Programm des Alterns, ist genetisch vorgegeben und sogar mit dem im Tierreich identisch. Jede Zelle kann sich nur 40 bis 50 Mal teilen. Danach ist Schluss.

Könnte man diesen Gen-Code knacken, der die Zellteilung steuert und das Zeitfenster für den Zelltod größer ziehen, könnte man – so die Meinung der Altersforscher – auch die Lebenserwartung verlängern. Neben Veränderungen im Lebensstil bedeutet das vor allem, eine Einflussnahme auf die Gene.

Wissenschaftler schätzen, dass die Lebenslänge zu 20 bis 30 Prozent von unserem Erbgut abhängt, das Risiko für viele lebensbedrohliche Erkrankungen sogar zu 50 Prozent! Bei den über 100-Jährigen, vor allem bei Männern, aber spielen dazu noch „Langlebigkeitsgene“ eine Rolle: Denn diese Menschen werden nicht nur „normal“ alt, sondern sie bleiben dabei auch noch gesund und fit. So gibt es in bestimmten Regionen der Erde besonders viele rüstige Alte. Und auch wenn man sich in seinem eigenen Bekanntenkreis umschaut, kann man feststellen, dass – von wenigen Ausnahmen abgesehen – Mitglieder einer Familie älter werden als die anderer Familien. Auffällig ist, dass bei diesen Menschen Altersleiden wie Diabetes, Demenz, Bluthochdruck oder Parkinson wenn überhaupt erst nach dem 85. Geburtstag auftreten – ein Alter, in dem sich die Alterungsprozesse im Körper wieder zu verlangsamen scheinen und das Sterberisiko statistisch gesehen wieder sinkt. Lebensbedrohliche Folgeerkrankungen kommen somit nicht mehr so stark zum Tragen wie bei Menschen, die etwa schon ab 60 an diesen Krankheiten leiden.

Genetiker sind deshalb schon länger auf der Suche nach dem einen „Methusalem-Gen“, quasi dem DNA-Schlüssel zum Älterwerden. Gefunden wurde es allerdings noch nicht. Wohl aber 150 Genvarianten, die man bei mehr als 1000 Hundertjährigen auffällig häufig fand und die seitdem im Zusammenhang mit extremer Langlebigkeit stehen.

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