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Die ersten Sonnenstrahlen krochen über den Horizont und Walton befahl den Aufbruch. Die Bande zog mit den Longhorns nach Süden, flussabwärts.

Jed O'Malley wurde mit auf dem Rücken gefesselten Händen in den Sattel gesetzt.

Einer der Kerle führte sein Pferd, ein anderer ritt mit durchgeladenem Gewehr neben ihm.

Außerdem befand sich auch Brodie in seiner Nähe. Und der machte keinen Hehl daraus, dass er den Gefangenen lieber früher als später tot sah.

"Wenn du versuchst, mit uns zu spielen, wird dir das übel bekommen!", sagte er drohend.

Aber er konnte Jed damit kaum Angst machen.

Schließlich wusste Jed nur zu gut, dass die Sache nach einer Möglichkeit, mit den Rindern über den Rio Pecos zu kommen, für ihn nur eine Art Aufschub bedeutete.

Sobald sie die Furt erreicht hatten, hatte Jed O'Malley für die Bande keinen Wert mehr.

Dann war er fällig.

Sie ritten schweigend. Die Sonne ging auf und es wurde rasch wärmer.

Die Männer waren zwar keine Cowboys, aber sie hatten die Herde dennoch einigermaßen unter Kontrolle. Pausen wurden nicht gemacht. Männern und Pferden wurde das äußerste abverlangt - und Jed konnte gut verstehen, weshalb sie es so eilig hatten.

Die Bande musste sehen, dass sie auf dem schnellsten Weg aus der Gegend kam. Dann konnten Waltons Leute in irgendeinem einsamen Canyon die Tiere zusammentreiben und die Brandzeichen so verändern, dass niemand Verdacht schöpfte. In El Paso würde sich schon ein Käufer dafür finden.

Es wurde Mittag.

Die Sonne stand im Zenit und brannte gnadenlos auf das karge Land hernieder. Die Luft war so heiß, dass sie zu flimmern begann und die Männer fluchten leise vor sich hin.

Walton wurde langsam ungeduldig.

Er lenkte seinen Gaul neben Jed und meinte: "Ist es noch weit,Hombre?"

"Ein paar Meilen noch."

"Sobald wir da sind, lassen wir dich laufen", versprach Walton.

Aber Jed wusste, dass das eine Lüge war, um ihm Mut zu machen. Allzu lange kann ich sie nicht mehr hinhalten!, ging es ihm durch den Kopf. Dann war seine Galgenfrist abgelaufen.

"An der Stelle macht der Fluss eine Biegung", berichtete Jed an Walton gewandt, der ihn mit Misstrauen zuhörte.

"Der Rio Pecos ist dort nicht sehr breit - und wenn wir Glück haben, auch nicht besonders tief."

"Okay..."

"Haben Sie schon mal eine Herde durch einen Fluss getrieben?"

Walton lachte.

"Glaubst du, das schaffen wir nicht?"

"Was ich glaube, spielt doch keine Rolle. Es ist nicht ganz einfach, das ist alles. Und wenn man keine Erfahrung hat, kann einem die halbe Herde verloren gehen!"

Walton lachte und klopfte sich dabei auf den rechten Schenkel. Dann sah er Jed mit blitzenden Augen an und meinte: "Du willst dich unentbehrlich machen, was?"

"Denk, was du willst, Walton!"

"Ich kann dir versichern, dass wir so etwas nicht zum ersten Mal machen. Nur in der Gegend hier, da kennen wir uns nicht so gut aus..."

"Und darum bin ich noch am Leben", stellte Jed fest.

Walton nickte.

Seine Stimme hatte einen eisigen Klang.

"Das kann sich jeden Augenblick ändern, Hombre! Vergiss das nicht! Und wenn deine Furt nicht bald auftaucht, dann werfen wir dich den Fischen im Rio Pecos zum Fraß vor!"

Jed O'Malley hielt dem Blick des falschen Majors stand und sagte dann düster: "Und du wirst eines Tages an den Galgen kommen für das, was du auf dem Kerbholz hast!"

Brodie und der andere Bewacher lachten dröhnend über diese Bemerkung.

"Hört euch den an!", meinte Brodie kopfschüttelnd. "Der hat wohl noch nicht genug Prügel bekommen, sonst würde er hier nicht so große Töne spucken!"

Nur Walton lachte nicht.

Sein eisgrauer Blick hatte sich in Jeds Augen gebohrt. Im Gesicht des Bandenchefs zuckte kurz ein Muskel. Es war ein Gesicht wie aus Stein gemeißelt.

"Wir werden sehen, Hombre!", zischte er dann, gab seinem Pferd die Sporen und ließ es voranpreschen.


Coltreiter: Glorreiche Western Sammelband 9 Western

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