Читать книгу Coltreiter: Glorreiche Western Sammelband 9 Western - R. S. Stone - Страница 47

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Zwei Schüsse krachten fast gleichzeitig. Jed duckte sich instinktiv, obwohl er wusste, dass ihn das niemals retten konnte. Sein Pferd machte einen Satz nach vorne und stieg auf die Hinterhand.

Der erste Schuss fuhr Brodie in die rechte Schulter und riss ihn zurück, so dass seine eigene Kugel ins Nichts ging.

Brodie brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, was passiert war. Von zwei Seiten wurde jetzt geschossen. Mochte der Teufel wissen, wer die Angreifer waren - aber sie verfügten mindestens über ein Dutzend Winchesters.

Und sie hatten das Überraschungsmoment auf ihrer Seite.

Jed O'Malley wusste, dass dieser Angriff aus dem Nichts vielleicht seine letzte Chance war, am Leben zu bleiben. Die Ballerei machte die Tiere verrückt - sowohl Longhorns als auch die Pferde.

Mit seinen auf den Rücken gefesselten Händen hatte Jed alle Mühe, im Sattel zu bleiben. Der Kerl, der die Zügel seines Pferdes geführt hatte, war längst davongeprescht und schoss wie wild in Richtung der Angreifer.

Jed drückte seinem Pferd brutal die Sporen in die Seiten und ließ es dann vorangaloppieren. Dabei duckte er sich tief an den schwitzenden Pferdekörper, während Brodie ihm eine Kugel hinterdreinschickte.

Das Bleigeschoss zischte dicht über Jed hinweg.

Der Gaul war jetzt halb wahnsinnig und rannte blindlings in das Feuer der Angreifer herein.

Es wurde wild und her geschossen.

Und dann erwischte es Jeds Pferd.

Laut wiehernd ging es zu Boden. Jed sprang ab, um nicht von dem schweren Tierleib zerquetscht zu werden. Ziemlich unsanft kam Jed auf dem trockenen, aufgesprungenen Boden auf.

Schließlich konnte er den Sturz mit den gefesselten Armen nicht abbremsen. So gut es ging rollte er sich ab, während über ihn hinweg geschossen wurde.

Im Hintergrund war ein Geräusch zu hören, das wie dumpfer Donner klang.

Die Longhorns.

Die Tiere würden sich in alle Winde zerstreuen. Aber zuvor würden sie viel Staub aufwirbeln und für ein höllenhaftes Chaos sorgen.

Jed blickte auf.

Er konnte hier nicht liegen bleiben. Auch wenn Waltons Meute im Augenblick andere Sorgen hatte, als einen Gefesselten zu erschießen.

Er rappelte sich hoch, stolperte ein paar Schritte vor und hechtete sich dann hinter einen Strauch.

"Hey, Jed!"

Jed drehte sich herum.

Hinter einem Felsbrocken kauerte Tom Kane, der Sheriff von Brownwell und feuerte ein paar mal seine Winchester in Richtung von Waltons Meute.

Dann kam Kane aus seinem Versteck heraus und lief in geduckter Haltung zu Jed.

"Das war knapp!", sagte Kane.

"Warst du es, der den Kerl erwischt hat, der mich ins Jenseits befördern wollte?"

"Eigentlich hatten wir vor, die Bande festzunehmen, aber als ich sah, wie der Kerl auf dich anlegte, hatte ich keine andere Wahl, als sofort zu feuern. Sonst wär's zu spät für dich gewesen, Jed..."

Jed konnte sich zusammenreimen, weshalb Kane hier so plötzlich mit mindestens einem Dutzend Männern aufgetaucht war. Er hatte einfach nachgedacht. Die einzige Stelle weit und breit, an der man den Rio Pecos im Moment mit einer Longhorn-Herde überqueren konnte war hier. Und so hatte Kane hier gewartet...

Der Sheriff von Brownwell war eben ein schlauer Fuchs.

Er hatte gepokert und gewonnen.

Kane zog mit einer schnellen Bewegung seiner Linken das Bowie-Messer aus dem Futteral an seinem Gürtel und schnitt Jeds Fesseln durch.

Jed war sofort auf den Beinen. Blitzschnell hatte er Kane die Winchester aus der Hand genommen und das Gewehr durchgeladen.

"Hey, Jed! Was hast du vor?", rief Kane.

Jed ließ den Blick umherschweifen. Er sah eine riesige Staubwolke. Ein paar herrenlose Pferde irrten umher. Die meisten Rinder waren davongestoben, während sich der Großteil von Waltons Leuten über den Fluß davongemacht hatte.

Nur einige wenige der falschen Blauröcke waren noch da und die ergaben sich jetzt den Männern des Suchtrupps.

Jed schluckte. Sein Blick suchte Walton, aber er konnte ihn nirgends sehen.

Er sah sich nach einem Pferd um, aber dann spürte er plötzlich Tom Kanes harten Griff am Arm.

"Was hast du vor, Jed?"

"Sie entkommen! Siehst du es nicht! Sie sind über den Fluss! Wir müssen hinterher!"

"Jed!"

Die Blicke der beiden Männer trafen sich.

"Ihr Anführer hat meinen Vater kaltblütig erschossen", murmelte Jed. "Er heißt Walton und ich möchte nicht, dass er bis Mexiko kommt... Hör zu, Tom! Ich danke dir für das, was du getan hast, aber kein Mensch wird mich daran hindern, diesen Mann zu verfolgen!"

Kane schüttelte energisch den Kopf.

"Ich kann verstehen, was du fühlst!", begann er, aber Jed fiel ihm ins Wort.

"Nein, das kannst du nicht, Tom!"

"Aber ich kann es!", meldete sich plötzlich eine Stimme, die so hell war, dass sie nicht von einem Mann kommen konnte.

Jed fuhr herum und sah in das Gesicht seiner Schwester.

"Beth!"

"Sie wollte es sich nicht nehmen lassen, beim Suchtrupp dabei zu sein!", erklärte Kane.

"Jed, der Sheriff hat recht! Es ist kein Problem, die Rinder wieder einzufangen, wenn wir ein paar Cowboys einstellen! Wir haben unsere Herde wieder und von den Banditen ist ein halbes Dutzend gefangen und einige weitere tot! Was willst du denn noch?"

Jed ballte die Hand unwillkürlich zur Faust. "Ich will, dass der Anführer zur Rechenschaft gezogen wird! Walton!"

"Die Männer, die mit uns gekommen sind, werden nicht mit über den Pecos kommen", stellte Beth fest.

"Ich weiß", murmelte Jed düster.

Dann wandte er sich an Kane und gab ihm die Winchester zurück.


Coltreiter: Glorreiche Western Sammelband 9 Western

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