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Ein paar Stunden nur fanden sie Schlaf.

Es war ein brutaler Tritt in die Seite, der Jed O'Malley weckte und herumfahren ließ.

Jed blinzelte gegen die Strahlen der frühen Morgensonne, die gerade über den Horizont krochen und blickte dann in den blanken Lauf einer Winchester.

Eine hoch aufgeschossene Gestalt hob sich wie ein dunkler Schatten gegen die Sonne ab und es dauerte einen Augenaufschlag lang, bis Jed O'Malley das hässliche Grinsen sah, mit dem er bedacht wurde.

"Na, das ist eine Überraschung, was, Hombre?"

Der Kerl hatte strohblondes Haar und seine Bartstoppeln wuchsen ihm bis fast unter die Augen.

Jed erkannte den Blonden wieder.

Er hatte ihn unter Chavarros Reitern gesehen.

Jeds Rechte wollte instinktiv zum Revolver greifen, den er mitsamt dem Holster in Reichweite liegen hatte.

Aber er besann sich eines besseren. Jed begriff, dass er nicht den Hauch einer Chance hatte, am Leben zu bleiben, wenn er versuchte, sich zu wehren.

Er ließ den Blick schweifen.

Sieben Mann waren es, die rund um das Lager herumstanden, alle mit der Waffe im Anschlag. Chavarro selbst war nicht dabei. Offenbar hatte die Meute sich aufgeteilt, um bei ihrer Suche mehr Aussicht auf Erfolg zu haben.

Ein gedrungen wirkender Mexikaner packte Dolores roh am Arm und zog sie hoch. Mit schreckgeweiteten Augen stand die junge Frau da und zitterte.

Kein Laut kam über ihre Lippen, während der Mexikaner mit einem seiner beiden Colt-Revolver herumspielte und sie unverschämt angrinste.

"Schön, dass wir Sie wiederhaben, Señorita. Sie hätten uns um eine ganze Menge Geld gebracht, wenn Sie einfach so sang- und klanglos verschwunden werden..."

Der Mexikaner versetzte ihr einen Schlag mit der flachen Hand, der Dolores mitten ins Gesicht traf. Sie stöhnte kurz auf und sah ihn dann mit wildem Trotz in den Augen an.

"Lass sie in Ruhe, Paquito!", forderte der Blonde.

Paquito grinste breit.

"Ich finde, dass man dem Prinzesschen mal klarmachen sollte, wer es hier zu sagen hat!", erwiderte er.

Einer der Kerle beugte sich über Tom Kane und drehte ihn herum. Kane erwachte mühsam. Seine Augen wirkten glasig, als er sie öffnete. Er wirkte wie in Trance und schien zu schwach zum Sprechen.

"Was ist mit dem da, Ridley?", fragte der Blondschopf.

"Mehr tot als lebendig", berichtete der Angesprochene.

Ridley war ein breitschultriger, recht grobschlächtig wirkender Mann mit kantigem Gesicht.

Er trug zwei Colts an seinem Gürtel, beide mit dem Griff nach vorn. Ridley griff Kane in die Westentasche und holte dann den Blechstern hervor. Er hielt ihn mit zwei Fingern in die Höhe wie eine Trophäe.

"Er ist also tatsächlich ein Sheriff!", lachte er.

Der Blonde lachte auch.

Dann meinte er: "Gib ihm den Rest, Ridley!"

Aber Ridley schüttelte den Kopf und stützte dabei die Handballen auf den Coltgriffen ab an seinem Gürtel ab. "Das wäre Munitionsverschwendung!", knurrte er. "Der Kerl hier wird es ohnehin nicht mehr lange machen. Wenn die Sonne erst im Zenit steht, ist er spätestens Futter für Geier und Coyoten..."

Der Blonde zuckte die Achseln.

"Okay, lassen wir ihn hier zurück."

"Aber sein Pferd, das nehmen wir mit, Moss!", rief einer der anderen Männer. "Das Tier kann sich nämlich sehen lassen! Und der Sattel und die Winchester ebenfalls!"

Indessen wandte sich der blonde Moss an Jed.

"Steh auf!", zischte er.

Und Jed erhob sich zögernd.

Seine Winchester hatte sich schon einer der Wölfe geschnappt. Und für seinen Revolvergurt galt dasselbe.

Moss blickte Jed mit kalten blauen Augen an. Sein Gesicht war zu einer Grimasse verzogen.

"Was hast du mit ihm vor, Moss?", erkundigte sich Ridley.

Der Blonde antwortete nicht. Er hob einfach seine Waffe und richtete sie auf Jed O'Malleys Kopf und spannte den Hahn. Die Mündung zeigte direkt zwischen die Augen.

"Halt!", sagte Paquito, der Mexikaner. "Wir sollten ihn mitnehmen, Moss!"

"Wozu?"

"Wir müssen wissen, weswegen die beiden hier in der Gegend sind und ob vielleicht damit zu rechnen ist, dass noch mehr kommen! Und bis zu unserem Hauptquartier ist es nicht weit! Da kann ihn der Boss in die Mangel nehmen!"

Moss grunzte etwas Unverständliches Dann spürte Jed O'Malley einen dumpfen Schmerz. Alles begann sich zu drehen und vor seinen Augen wurde es schwarz.

Er fühlte, wie sein Körper niederfiel, aber er spürte schon nicht mehr, wie er auf den Boden schlug.


Coltreiter: Glorreiche Western Sammelband 9 Western

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