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Zwei Dinge geschahen gleichzeitig. Jed spürte instinktiv, wie einer der Kerle in seinem Rücken zum Revolver griff, das Eisen herauszog und den Hahn spannte. Jed zog blitzartig den eigenen Colt heraus, drehte sich im Sattel und feuerte um den Bruchteil einer Sekunde früher, als sein Gegner. Dieser bekam eine Kugel in den Unterarm und ließ sein Eisen fluchend fallen, als ob es auf einmal glühend heiß geworden wäre.

Im selben Moment geschah noch etwas anderes.

Die dunkelhaarige Geisel hatte dem Gaul, auf dem sie saß die spitzen Hacken ihrer eleganten Lederstiefel in die Seiten gerammt, so dass das Tier voranpreschte. Dolores war offenbar eine gute Reiterin. Da ihre Hände nach vorn gefesselt waren, konnte sie sich bei dem Höllengalopp, den ihr brauner Hengst vorlegte, wenigstens am Sattelknauf festhalten.

Die junge Frau presste sich dicht an den Pferdehals, während Chavarros Leute mit offenen Mündern zusahen, wie ihre Geisel davonstob. Dolores hatte ihre Chance gesehen und alles auf eine Karte gesetzt.

Und sie konnte sich einigermaßen sicher sein, dass man sich Mühe geben würde, sie nicht zu verletzen. Schließlich war ihr Leben für Chavarro und seine Meute bares Geld wert.

Jed und Kane gaben ihren Pferden auch die Sporen. Einer der Kerle, der gerade im Begriff war, seine Winchester auf Kane abzufeuern, bezahlte das mit einer Kugel in der Brust. Die beiden Flüchtenden hängten sich seitwärts an ihre Pferde, während diese sich im wilden Galopp ihren Weg zwischen den hellen Lehmhäusern suchten.

Sie ritten hinter Dolores her und holten schnell auf, während ein wahrer Geschosshagel hinter ihnen her pfiff.

"Verdammt! Seid vorsichtig! Nicht auf die Lady!", war Chavarros raue Stimme durch die Ballerei hindurch zu hören.

Aber mit jedem Augenblick hatten die Flüchtenden ein paar weitere Pferdelängen zwischen sich und die Banditen bei der Bodega gelegt.

Schuss um Schuss sandten sie in Richtung von Chavarros Leuten, bis ihre Revolver leergeschossen waren. Dann zog Kane die Winchester aus dem Sattel, während Jed nach vorn blickte und sah, dass es Dolores' Pferd erwischt hatte.

Dolores rollte sich so gut es ging auf dem staubigen Boden ab, während das Tier zu Boden strauchelte. Es ließ ein markerschütterndes Wiehern hören und strampelte verzweifelt mit den Hufen. Aber es würde nicht wieder auf die Beine kommen. Dolores rollte sich herum, um den scharfen Hufen auszuweichen. Einen Augenblick später schon hatte sie sich aufgerappelt und stand schwer atmend da. Als Jed sie erreichte, zügelte er kurz sein Pferd, reichte ihr die Hand und zog sie mit einem kräftigen Ruck hinauf zu sich in den Sattel.

Kane sorgte zur gleichen Zeit für Feuerschutz, in dem er mehrmals kurz hintereinander mit der Winchester in Richtung der Bodega schoss. Chavarros Leute verkrochen sich daraufhin hinter Hausecken und in der Bodega, aber schon wenig später saßen einige von ihnen in den Sätteln und hetzten hinter ihnen her. Den ersten von ihnen erwischte Kane mit einem gezielten Schuss. Dem zweiten stieg das Pferd auf die Hinterhand, als Kanes Schuss dicht an ihm vorbeizischte.

Aber die nächsten würden durchkommen.

"Los vorwärts!", rief Kane.

Jed hatte indessen auch seine Winchester herausgeholt und ein paarmal abgefeuert. Jetzt trieben sie ihre Pferde roh vorwärts. Sie preschten durch die leeren Straßen von San Rafael, quer durch den Ort, vorbei an der Kirche. Die Leute hatten sich in ihre Häuser zurückgezogen. Und dann ging es hinaus aus der Stadt, auf ein karges wildes Bergland zu.

Richtung Nordwesten.

Vermutlich dieselbe Richtung, die auch Barry Walton und seine Meute genommen hatte.

Als die Flüchtenden die erste Anhöhe erreicht hatten, zügelten sie kurz die Pferde und drehten sich herum.

Und was sie da sahen, das bedeutete nichts Gutes. Die ganze Bande hatte sich auf den Weg gemacht.

Sie ritten nicht alle zusammen. Eine Gruppe von fünf, sechs Mann bildete die Vorhut, die anderen hingen ziemlich weit zurück.

Tom Kane wandte sich an Dolores und meinte: "Was ist? Wollen Sie jetzt absteigen?"

Dolores warf ihre dunkle Mähne in den Nacken. Gleichzeitig griff Jed zu dem Bowie-Messer, das er am Gürtel hängen hatte und zerschnitt ihre Fesseln. "Sagen Sie bloß, Sie wollen mich wieder dieser Meute vor die Füße werfen?"

"Sie werden Ihnen nichts tun!"

"Das sagen Sie!"

"Jedenfalls werden sie Sie nicht umbringen. Uns aber schon - und solange Sie in unserer Nähe sind, werden Sie ebenfalls eine Zielscheibe abgegeben!"

"Sehen wir zu, dass wir hier wegkommen, Hombres!"

Tom Kane zuckte die Achseln.

"Ich wollte nur sichergehen, dass Sie wissen, worauf Sie sich einlassen, wenn Sie mit uns reiten!"

"Keine Sorge, dass ist mir schon klar!", erwiderte sie. "Aber ich habe nicht alles auf eine Karte gesetzt, um gleich wieder zu Chavarros Schergen zurückzureiten!"


Coltreiter: Glorreiche Western Sammelband 9 Western

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