Читать книгу Coltreiter: Glorreiche Western Sammelband 9 Western - R. S. Stone - Страница 50

Оглавление

17



"Brodie braucht einen Arzt!", meinte Hutch in die Stille hinein.

Walton und seine Leute kampierten in der Nähe einer verlassenen Farm. Die Holzhäuser waren halb verfallen. Die Siedler, die versucht hatten, hier etwas anzubauen, hatten schon vor vielen Jahren aufgegeben.

Aber der Brunnen hatte noch Wasser.

Und deswegen waren Walton und seine Leute hier.

Walton blickte zu dem verletzten Brodie hinüber, der sich auf einer Holzveranda niedergelassen hatte. Er saß gegen die löcherige Hauswand gelehnt da und hatte die Augen geschlossen. Einer der Männer half ihm dabei, seine Wunde zu versorgen.

"Hier gibt es weit und breit keinen Doc", brummte Walton.

"Und bis wir in El Paso sind..."

"Bis dahin wird er es kaum schaffen!", versetzte Hutch. "Es hat mich schon gewundert, dass er bis jetzt durchgehalten hat!"

Walton verzog das Gesicht.

Seine Augen blitzten, als er sich zu Hutch herumdrehte.

"Was schlägst du vor? Sollen wir umkehren und den Leuten in die Arme reiten, die uns an den Galgen bringen wollen? Kein guter Vorschlag, finde ich!"

Walton ballte grimmig die Hand zur Faust. Fünfzehn Mann waren sie noch - und die erbeutete Herde war verloren.

"Die Sache ist ziemlich schief gelaufen!", meinte Hutch.

"Wir sollten überlegen, was wir als nächstes unternehmen, Boss!"

"Das lass mal meine Sorge sein!"

"Und noch etwas!", gab Hutch zu bedenken.

Walton hob die Augenbrauen.

"Was denn?"

"Chavarro... Er wird nicht gerade erfreut darüber sein, wenn er hört, dass er diesmal seinen versprochenen Anteil nicht bekommt!"

Barry Waltons Blick ging in die Ferne.

Die Sonne war milchig geworden, die Schatten lang.

Der Wind trieb das Geräusch galoppierender Pferde zu Walton hinüber. Ein paar schwarze Punkte krochen über die nahegelegene Hügelkette und wurden rasch größer.

Reiter!

"Wer kann das sein?", fragte Hutch. Seine Hand ging instinktiv zum Army-Holster an seiner Seite.

Drei Männer waren es.

Walton atmete tief durch.

"Es ist nicht dieser Rancherssohn oder irgendein Sternträger", murmelte er. "Ich schätze, es sind Chavarros Bluthunde..."

Die drei Männer kamen schnell heran und zügelten ihre Pferde. Waltons Leute stellten sich in einer Art Halbkreis auf. Einige griffen zu den Winchesters, die anderen hatten die Hände dicht bei den Revolvergriffen.

Die drei sahen finster aus.

Dem Anführer fehlte das rechte Auge. Er trug zwei Revolver um die Hüften und einen dunklen Oberlippenbart in dem braungebrannten Gesicht.

Der Mann, der rechts neben ihm ritt, trug eine abgewetzte Südstaaten-Uniform ohne Rangabzeichen.

Der Dritte fiel durch die roten Haare auf, die sich unter seinem Hut hervorstahlen.

"Wer von euch ist Walton?", fragte der Einäugige und kam noch etwas näher.

"Ich", knurrte Walton.

Der Einäugige sah auf ihn herab und murmelte dann: "Chavarro schickt uns."

"Haben wir uns schon fast gedacht."

"Wo ist Chavarros Anteil für das Durchqueren dieses Landes?" Der Einäugige grinste. "Wie ich sehe, habt ihr die Herde wohl schon verkauft. Longhorns wären uns im Moment am liebsten gewesen, aber Dollar nehmen wir auch!"

"Die Sache ist schief gelaufen", sagte Walton.

"Aber ihr wollt trotzdem hier her, nicht wahr? Auf dem schnellsten Weg nach Mexiko, wenn ich zwei und zwei zusammenzähle..." Der Einäugige lachte schallend und schlug sich dabei auf den Oberschenkel. "Eigentlich ist das sogar einen Aufpreis wert, denn vermutlich zieht ihr irgendwelche Verfolger hinter euch her, die auch für uns Probleme machen können!"

Barry Waltons Gesicht wurde eine steinerne Maske. Seine Augen fixierten den Einäugigen kurz. Dann griff Walton blitzschnell zu dem Army-Holster an seiner Seite und zog den langen 45er heraus, der dort steckte.

Walton schoss zweimal kurz hintereinander.

Der Einäugige hatte sich derart sicher gefühlt, dass er wohl nicht im Traum damit gerechnet hatte, dass sein Gegenüber zur Waffe greifen würde. Die Geschosse erwischten den Einäugigen am Hals und in der Brust.

Er hatte seine Hand kaum in die Nähe seines Revolvers bekommen können, da war er schon tot und rutschte seitwärts aus dem Sattel.

Das dumpfe Geräusch, mit dem er auf den staubigen Boden schlug, ging in dem Geschosshagel, der jetzt folgte, so gut wie unter.

Als der Rothaarige seinen Colt griff, erwachte auch der Rest von Waltons Männern aus der Erstarrung. Sie ließen ihre Waffen loskrachen.

Der Rothaarige konnte gerade einen einzigen, ungezielten Schuss abgeben, dann holte ihn das Bleigewitter aus dem Sattel.

Der Dritte von Chavarros Männern hatte indessen sein Pferd herumgerissen, schoss ziemlich ungezielt mit dem Revolver herum und versuchte die Flucht.

Er kam nicht weit.

Nicht mehr als drei oder vier Pferdelängen weit, dann erwischte es auch ihn.

Einen Augenblick später herrschte wieder Stille. Für eine kurze Weile sagte keiner ein Wort, aber einige hatten den Blick auf Walton gerichtet. Sie sahen ihren Boss an, als wäre er ein Gespenst.

Hutch war es, der die Sache auf den Punkt brachte.

"Du musst verrückt geworden sein, so etwas vom Zaun zu brechen!", rief er. "Chavarros Leute werden uns teeren und federn, wenn sie davon erfahren!" Und dabei deutete er kurz in Richtung der drei Leichen.

Walton grinste schief.

"Ich bin keineswegs verrückt!", erklärte er. "Und Chavarro wird nie etwas davon erfahren, was aus seinen Leuten geworden ist." Er deutete in Richtung des verfallenen Farmhauses. "Wir schaffen sie dort hinein. Ich glaube kaum, dass man die Leichen dort finden wird!"

Mit einer energischen Bewegung steckte Walton den 45er zurück ins Holster.

"Wir bleiben nur ein paar Stunden hier", bestimmte er dann an Hutch gewandt. "Dann brechen wir auf. Wir werden die Nacht durchreiten müssen, wenn wir nicht doch noch in Chavarros Fänge geraten wollen!"

Hutch hob die Augenbrauen.

"Und Brodie?", fragte er leise.

"Wir werden ihn hier zurücklassen."


Coltreiter: Glorreiche Western Sammelband 9 Western

Подняться наверх