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Rückfrage

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Ich rufe Tim an: „Pastor Tim, wie ist das Gespräch gestern mit John verlaufen?“ – John hat mit mir nicht über die Unterhaltung gesprochen. Kein Wort hat er mehr zu mir gesagt. Heute habe ich noch frei und kann meinen Tag einteilen, wie ich es mag. John ist wieder auf Biophysical Island, weil sein Sonderurlaub vorbei ist.

„Laura, er ließ eigentlich nicht mit sich reden. Er geht unbeirrt seinen Weg weiter. Bis jetzt.“

„Und was nun?“, frage ich ratlos zurück.

„Wir beten und hoffen und versuchen es weiter.“

„Du sagtest, ich soll dir Bescheid geben, wenn ich wieder diesen Traum hatte. Ich hatte ihn wieder.“

„Was geschah?“, hakt Tim interessiert nach.

„Diesmal war der Strom so tief, dass ich nicht mehr stehen konnte.“

„Hat dich der Strom getragen? Oder bist du im Wasser untergegangen?“ – Tim denkt sehr analytisch.

„Nein. Der Strom hat mich getragen. Ohne Mühe.“

„Ich habe eine Idee zu allem, Laura. Wir können reden. Komme heute Nachmittag gegen 15.00 Uhr zu mir nachhause. Dann habe ich Zeit.“

Wir beenden das Telefonat. Ich bin gespannt, was er zu sagen hat. Ob das Wasser mich getragen hat, fragte er mich. Ich denke spontan an die Geschichte, wo sogar einmal ein Beil aus Eisen im Wasser schwamm. Ich schlage meine Bibel bei 2. Könige 6 auf. Die Söhne des Propheten Elisa ließen ein Beil in den Jordan fallen. Und dummerweise war das Beil auch noch geliehen. Natürlich ging es unter. Und Elisa schnitt ein Holz ab und warf es ins Wasser. Da zog das Holz das Eisen des Beils wie ein Magnet an und ließ das Beil wieder auf der Wasseroberfläche schwimmen. Denkt Pastor Tim vielleicht an diese Bibelstelle? Keine Ahnung. Von einem Beil hatte ich allerdings nicht geträumt. Ich war es, die im Wasser schwamm. Jetzt bin ich umso neugieriger, was Pastor Tim zu meinem Traum sagen wird.

Ich schaue auf die Uhr. Es ist 12.00 Uhr. Ich gehe runter an die Uferpromenade. In der Venice Gourmet Boutique kaufe ich mir ein leckeres Sandwich mit Smoked Turkey. 10 World Trade Coins zahle ich. Ein stolzer Preis. Aber es lohnt sich immer wieder, in dem kleinen Geschäft mit der grün-weißen Markise Essen zu kaufen. Ich gehe hinab zum Wasser und setze mich auf eine der Holzbänke am felsigen Ufer. Ein Indianer stapelt große Steine auf ihrer Spitze übereinander. Ich kenne ihn schon. Es ist Amarok. Er lebt davon, dass sich Touristen vor seinen Kunstwerken von ihm fotografieren lassen. Es ist immer wieder erstaunlich, dass seine Bauten sich im Gleichgewicht halten. Er ist sehr geschickt. Wir grüßen uns. Ich esse. Das Sandwich schmeckt phantastisch.

Deep Dream

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