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Alles im Griff

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Es war ein luxuriöses Büro, in dem es an nichts fehlte. Große Glasflächen schlossen über zwei Etagen hinweg das Büro in alle Himmelsrichtungen ab. Im Osten lag Treasure Island. Im Norden sah man Angel Island. Im Westen war der Blick frei auf die Golden Gate Brücke mit ihren markanten roten Pylonen, den Kabeln und senkrechten Hängern. Und im Süden schloss sich der Blick auf die Skyline von San Francisco an. Man sah den Hafen und dahinter die Hochhäuser der Stadt.

Zac bot Michael sofort einen Platz auf einem der Sofas in der großzügigen Lounge an. Zac schätzte keine Gespräche über den Schreibtisch hinweg. – „Wie steht es um unser Forschungsprojekt? Was gibt es Neues?“

„Die erste Operation mussten wir revidieren und den XEQ-Chip wieder herausnehmen. Der Proband hat den Chip nicht vertragen. Es gab ein Problem mit der neuronalen Verbindung zwischen Implantat und Thalamus. Wir haben dem nachgeforscht und festgestellt, dass die zeitliche und räumliche Auflösung unserer Tomographie zu gering war. Inzwischen haben wir ein Softwareupdate aus Erlangen erhalten, um das Maximum aus unserem Biograph Scanner herauszuholen. Parallel zum Softwareupdate müssen wir den nächsten Scan mit einer höher konzentrierten radioaktiven Infusion durchführen. Der nächste Chip wird passen. Wir haben alles im Griff.“

„Eine höhere Radionuklidinfusion?“, bohrte Zac nach, „hast du nicht erst gestern einen Radionuklid-Scan bei dem Mann durchgeführt? Und heute wieder? Und dann mit einer noch höher konzentrierten Infusion?“

„Das ist unkritisch“, bagatellisierte Michael.

„Ein Strahlensyndrom könnte der Mann für einige Tage schon abbekommen. Probleme im Magen-Darm-Trakt. Magenschmerzen. Durchfall. Flüssigkeitsverlust. Und neurologische Symptome wie Schwindel und Kopfschmerz. Auch Fieber könnte er bekommen.“

„Kein Problem. Bis zur Operation wird das alles abgeklungen sein. Die ersten beiden Tage nach der Untersuchung kann ich ihm ja frei geben, damit er sich erholt.“

„Du musst den Probanden über alles aufklären. Das muss alles sauber laufen“, mahnte Zac.

„Selbstverständlich. Er weiß über alles Bescheid. Ich habe ihn über das Risiko eines kurzfristigen Strahlensyndroms informiert. Er ist einverstanden.“

„Bist du sicher, dass die Dosis gering genug ist, dass nicht auch das Knochenmark betroffen sein wird? Er könnte in eine Knochenmarksuppression geraten.“

„Nein. Wir bleiben ganz sicher unter einer kritischen Gesamtdosis.“

„Na gut. Wenn er ein kurzfristiges Strahlensyndrom akzeptiert, dann machen wir das diesmal so. Aber in Zukunft musst du dir etwas überlegen, die Dosis niedriger zu halten.“

„Das wird uns künftig gelingen, wenn wir nicht gleich zwei Untersuchungen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen durchführen“, erklärte der Chefradiologe.

Zac kam auf den ersten Probanden zurück: „Wie geht es dem anderen Mann nach der Explantation?“

„Zuerst hatte er starke Kopfschmerzen und einige Konzentrationsstörungen. Aber inzwischen geht es ihm bestens und er ist wohlauf.“

„Na gut. Dann setze das Projekt fort.“ – Zac stand vom Sofa auf und verabschiedete Michael.

Deep Dream

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