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„Wir kommen so nicht weiter.“ – Michael schüttelte den Kopf.

„Dann revidieren wir“, beendete Stephen die kurze Diskussion vor der Tür des Krankenzimmers. Der hagere Neurochirurg kniff seine schmalen Lippen zusammen. Er strich sich mit der rechten Hand durch seinen grauhaarigen Bürstenschnitt. Sein Arztkittel war von unten bis oben sorgfältig zugeknöpft.

Zusammen mit dem Sicherheitsdienst betraten sie das verdunkelte Zimmer. Sie schalteten das Licht ein. Die Neonröhre an der Decke tauchte den Raum in eine nüchterne Helligkeit.

„Warum steht denn hier ein Metalleimer mitten im Raum?“, schimpfte Michael.

„Für die leeren Infusionsbeutel“, gab die eine der beiden Frauen des Sicherheitsdienstes zurück.

Ärgerlich stieß Michael den Eimer mit dem Fuß an den Rand des Krankenzimmers. Es schepperte laut.

Mit offen starrenden Augen lag er auf seinem Bett. Nach einem kurzen Blick auf den Monitor schaltete Stephen die Aufzeichnung des EEG ab. An den Kurven hatte sich seit einer Woche nichts verändert.

„All die viele Arbeit…“, seufzte Michael.

„Lass uns retten, was zu retten ist. Wir haben auch ihm gegenüber eine Verpflichtung. Nicht nur dem Projekt gegenüber“, entgegnete Stephen.

Michael verzog seinen Mund. Dieser Fehlschlag war ihm lästig: „Ich bin froh, dass er keine Angehörigen hier in San Francisco hat. Keine Ehefrau, die unbequeme Fragen stellt.“

„Lassen sie den Operationssaal sofort vorbereiten“, wandte sich Stephen an den Sicherheitsdienst.

„Einen Narkosearzt brauchen wir nicht. Der Mann ist ohnehin nicht bei Bewusstsein. Und der Eingriff ist vollkommen schmerzfrei“, ordnete Michael an. Je weniger Leute im Operationssaal dabei sein würden, umso lieber wäre es ihm.

– „Wir holen es wieder raus“, dachte Stephen laut und wunderte sich selbst, dass er das Unvorstellbare ausgesprochen hatte.

Deep Dream

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