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2 Die Anfänge des Klavierspiels und familiäre Einflüsse

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»Das Interesse für Musik verdanke ich meiner Mutter. Sie hat dafür gesorgt, daß ich mit sieben Jahren Klavierunterricht bekam.«[20] (Helmut Schmidt, 1981)

Ludovika Schmidt, die Mutter von Helmut Schmidt, entstammte einer Familie, die den Namen Koch führte. Ihre Freude an Musik und ihre Musikalität hatte Ludovika aus dem eigenen Elternhaus und der Großfamilie Koch mitgebracht. Nach ihrer Heirat mit Gustav Schmidt pflegte sie das Musische in der eigenen Kleinfamilie, bewahrte weiterhin das gemeinsame Musizieren mit der Familie Koch und ermunterte die Söhne Helmut und Wolfgang, daran mitzuwirken. In Helmut Schmidts Erinnerungen lernt man die Kochs als eine gesellige, fröhliche Familie kennen, in der das gemeinsame Singen und das Klavierspiel im Mittelpunkt des Familienlebens stand.[21] Zu den Kochs fühlte sich der heranwachsende Helmut Schmidt hingezogen und später als Erwachsener auch zugehörig. Die Ursprünge von Helmut Schmidts musikalischer Prägung sind also in seiner Familie mütterlicherseits aufzuspüren.

In autobiographischen Äußerungen zu seinen Eltern Ludovika und Gustav Schmidt finden sich viele liebevolle Schilderungen seiner Mutter, im Gegensatz zum Vater, den er als einen emotional verschlossenen Menschen erlebt hat.[22] Er sei überaus streng und reglementierend gewesen, die Mutter dagegen zugewandt, vermittelnd und aufgeschlossen. Während der Vater den Söhnen Helmut und Wolfgang den Zugang zum Bücherschrank oder zur Zeitungslektüre verbot, ermunterte die Mutter die Söhne zum Stöbern in ihrem Bücherschatz. Das engste Band zwischen Helmut Schmidt und seiner Mutter war aber das Musische und der Zugang zum Klavierspiel, den er über sie fand. Ein Ausblick in die Geschichte der Familie Koch, welche den Musikfreund und Klavierspieler Helmut Schmidt in seiner Kindheit formte, zeigt beispielhaft, wie individuelle Neigungen sich in einem musikalischen, geselligen Familienleben entwickeln und über Kindheit und Jugend hinaus auch Erfüllung finden können, selbst dann, wenn die Lebensumstände dem mitunter entgegenstehen.

Helmut Schmidt am Klavier

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