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Die Nachkommen der Nacht

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Doch kommen wir zur Welt der Urgötter zurück. Nyx, die Göttin der finsteren Nacht, von den Römern Nox genannt, wurde nicht von Liebe berührt; und ungeliebte Kinder krochen aus ihrem unheilschwangeren Leib: das Alter, der Tod Thanatos und sein Zwillingsbruder Hypnos, der Schlaf, und mit ihm die wirren Geschlechter der Träume, außerdem Betrug, Täuschung, Lügen, Verderben, Hunger, Mord, Schlachten und anderes Unheil.

Auch die schrecklichen Keren, Todesgeister, gehören dazu: Frauen mit Vogelkrallen und langen Zähnen, mit denen sie die Unglücklichen zerfleischen, dann dem Leichnam das Blut aussaugen und dem Hades überantworten. Erwähnt sei noch Eris, die Göttin der Zwietracht und des Streites. Später wird sie ungeladen auf Peleus’ Hochzeit erscheinen und durch den Streit dreier Göttinnen den Troianischen Krieg veranlassen.

Ein einziges Mal gab sich die Nacht einem Manne hin. Mit dem finsteren Erebos zeugte Nyx die hellstrahlende Hemera, den Tag. Nur einen winzigen Augenblick, wenn abends die Nacht aus der Unterwelt aufsteigt oder morgens, wenn sie zu ihrem düsteren Haus zurückkehrt, begegnet sie ihrem leuchtenden Kind.

Griechische Götter- und Heldensagen. Nach den Quellen neu erzählt

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