Читать книгу Griechische Götter- und Heldensagen. Nach den Quellen neu erzählt - Reiner Tetzner - Страница 18

Die Unterwelt

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Der Tartaros befindet sich so tief unter der Erde oder gar dem Hades wie der Himmel über ihm. Den modrigen Ort – widerwärtig sogar den Göttern – umgeben eherne Mauern und Tore. Um seinen Eingang ist dreifach schwarze Nacht gegossen. Bis zu ihm hinab reichen die Wurzeln der Erde. Über ihm braust das Meer. Innerhalb des gähnenden Abgrundes erhebt sich zuvorderst die Stätte der verderbenbringenden Nacht und ihrer schrecklichen Kinder, von düsteren Wolken umwallt.

Vor dem Abgrund steht Atlas und stemmt den Himmel auf seinen Schultern, verbüßt so seine Strafe. Später vergab Zeus dessen Brüdern, den Titanen, und versetzte sie auf die Insel der Seligen. Dort herrschen sie mit Kronos, ihrem König, fortan über Tote, denen das Schattenschicksal aller übrigen Sterblichen erspart blieb; denn für die tätigen Griechen galt das körperlose zur Tatenlosigkeit verurteilte Leben nach dem Tode als trostlos.

Später wurden Tartaros und Hades weniger unterschieden, man fasste Tartaros als tiefsten Ort des Hades auf oder setzte sie gleich.

Nach der Bestattung in der Oberwelt führte der Weg der Toten in die Unterwelt19 über die Unterweltströme wie Acheron oder Styx. Der Fährmann Charon verlangte für die Überfahrt einen Obolos. Am Eingang jenseits wachte der furchtbare Hund Kerberos. Wer hineinging, den grüßte er mit wedelndem Schwanze. Doch wer wieder entkommen wollte, dem lauerte er auf, um ihn zu fressen. Hier waltete der grimmige Hades über die Toten. Seinen Beinamen Pluton, der sich auf seinen Reichtum bezieht, übernahmen später die Römer, die ihren Unterweltsherrscher Pluto nannten.

Griechische Götter- und Heldensagen. Nach den Quellen neu erzählt

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