Читать книгу Griechische Götter- und Heldensagen. Nach den Quellen neu erzählt - Reiner Tetzner - Страница 17
Die Titanenschlacht
ОглавлениеNachdem Zeus’ Brüder und Schwestern unverletzt Kronos’ Leib entkommen waren, wollten sie Freiheit und Macht, während die Titanen unter Kronos ihre Herrschaft zu bewahren und die nächste Generation zu vernichten suchten. So entbrannte zwischen den Titanen und den Kindern von Kronos und Rhea eine gewaltige Schlacht.18 Zeus befehligte den Kampf vom Olymp. Atlas führte die Titanen vom Gipfel des Berges Othrys in die Schlacht, denn nach der Sage war Kronos bereits zu alt.
Zehn mörderische Jahre währte der Krieg unentschieden, bis Zeus, nach Gaias Weissagung, in den Tartaros hinabstieg und die von Kronos Eingesperrten befreite. Dankbar schmiedeten die Kyklopen dem Zeus den gleißenden Blitzstrahl, Hades seine Tarnkappe und Poseidon den Dreizack. Diese Waffen nebst neuen Verbündeten sollten die Entscheidung bringen. Befreit wurden nämlich auch die Hundertarmigen Gyes, Kottos und Briareos. Sie stampften heran, dass die Erde dröhnte und warfen mit ihren dreihundert Armen dreihundert Steine gegen die Titanen. Diese schlugen mit ihren Waffen zurück, dass es über das Meer hallte. Der Himmel stöhnte vom Kampf, und es wurde so gestritten, als stießen Himmel und Erde zusammen. Zeus schleuderte Blitze, bis die Feinde geblendet erstarrten oder als Fackeln davonrannten. Schließlich fesselten Zeus und seine Verbündeten die Titanen, brachten sie unter die weiträumige Erde und ließen sie im düsteren Tartaros von den Hundertarmigen bewachen. Die Kyklopen aber machten sich später in der Schmiede Hephaistos’ nützlich.
Nach der germanischen Überlieferung brachen die Göttergeschlechter der Asen und Vanen ihren einzigen Krieg ab, den keine der Parteien zu gewinnen vermochte. Anstatt mit Hilfe gewalttätiger Verbündeter den Feind zu unterwerfen und einzukerkern, verständigte man sich, tauschte die Vornehmsten als Geiseln aus und schloss für immer Frieden.