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Die neue Realität hiess: Kokain 1982

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Ungefähr um das Jahr 1982 kam das erste Kokain nach Zürich. Als sich dieser Stoff neu etablierte, fand man es anfänglich auf sämtlichen Bürotischen, meist waren einzelne Linien auf einem Teller aufgereiht, sodass man sie nur noch schnupfen musste. Am Anfang war es das Pulver der Börsianer, der Reichen und Schönen, eine Art Luxusdroge könnte man sagen. Am Anfang rechtfertigte man den Konsum hauptsächlich durch seinen Effekt der Leistungssteigerung, sodass gerade die Top Manager von dem Zeugs angetan waren. Ich selbst war bereits am Anfang vorsichtig mit dem Konsum und beschränkte mich auf zwei bis drei Linien pro Jahr. Denn wenn man mit dem weissen Pulver Geld machen wollte, war der Ruin vorprogrammiert, würde man selbst sein bester Kunde werden. Somit galt es für mich stets, Distanz zu dem Teufelszeug zu halten. Rolf, der Genfer, brachte mich auf die Idee, selbst mit dem Stoff zu handeln. Sein guter Riecher war mir bekannt und so willigte ich schnell ein. Von da an begann ich leider mit dem weissen Schnee zu handeln, obschon ich «leider» eigentlich nur sage, wenn ich an die spätere Gefängnisstrafe denke, ansonsten war es rentabel und bescherte mir goldige Erlebnisse, die dem Namen «Schneekönig» tatsächlich eine Zeitlang gerecht wurden. Die Gewinne mit dem Schnee waren im Vergleich zum Haschisch um ein Vielfaches grösser, sodass sich mir die hohen Einnahmen viele neue Möglichkeiten eröffnet. Während ich in meinem alten Leben als Maler oder was auch immer in der unteren Schicht vor mich hinvegetiert hätte, konnte ich nun endlich meine Träume ausleben, musste mich nicht in einer eingeengten Bahn bewegen, nein, ich konnte mir sogar die Bahn aussuchen oder sie zwischendurch einmal wechseln. Ein unbeschreiblicher Luxus.

Mein Leben als Schneekönig

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