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Ein Versuch mir mit Geld Glück zu erkaufen 1975

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Ein guter Freund kam mit einer in der damaligen Zeit, irrsinnigen Idee auf mich zu und zwar, Drogen von Holland in die Schweiz zu importieren. Seine Erklärung über den Ablauf hörte sich simpel und der Gewinn vielversprechend an. Es galt nichts anderes zu tun, als nach Holland zu fahren, den Stoff einzuladen, dann in die Schweiz zurückzufahren, wo damals fast niemand an der Grenze kontrolliert wurde, und der Coup wäre geschafft gewesen. Selbst ein Abnehmer für den Stoff hatte mein Kumpel bereits organisiert. Leider machte ich mit, und leider funktionierte es. Dadurch hatte ich ein bisschen mehr Geld als zuvor, die Hürde war übersprungen und die Taschen etwas voller. Meine Rechnung schien zudem aufzugehen, denn die Streitereien mit meiner Frau nahmen durch die zusätzliche Geldeinnahme deutlich ab und ich konnte endlich mehr Zeit mit meinem Kind verbringen. Für einen kurzen Zeitpunkt war ich glücklich, so redete ich es mir zumindest ein. Als das Geld knapper wurde, stand bereits die nächste Tour an. Mein Lebensstandard begann sich zu erhöhen, doch meine Probleme blieben beständig, denn desto grösser Auto und Haus wurden, umso grösser der Unterhalt, umso grösser die benötigten Geldbeträge. Das Auto musste getankt, das Haus renoviert oder neu möbliert werden und die Rechnungen wiesen immer mal wieder, ein paar Zahlen mehr auf. So wurden aus dreistelligen schnell einmal vierstellige Beträge. «More money, more problems» wäre wohl die prägnanteste Betitelung dessen, was ich bitter lernen musste. Nebst dieser Problematik kam auch der Umstand dazu, dass ich nun offiziell kriminell war und somit stets auf der Hut sein musste, um nicht unnötig aufzufallen. Trotz jeglicher Vorsicht wurde ich dann nach einiger Zeit doch verhaftet, aber nicht etwa wegen eines eigenen Fehlers, sondern durch den meines damaligen Partners. Später habe ich in meinem Leben gelernt, dass man stets alles alleine durchziehen sollte, will man auf der sicheren Seite stehen, denn so mancher, der sich als knallhart und auf den Verbrecher-Codex schwörender Gauner darstellt, bricht schnell einmal ein, wenn der Staatsanwalt von Kooperation und Strafmilderung spricht, wobei es nichts anderes als Verrat und Verarsche ist, denn die Strafe bleibt meistens dieselbe. Jede Kette ist nur so stark, wie sein schwächstes Glied. Unser schwächstes Glied war ein Kumpel meines Kumpels, der verhaftet wurde und meinen Kumpel während der Strafuntersuchung verraten hatte, was schlussendlich dazu führte, dass auch ich verpfiffen wurde. Eine Kettenreaktion die nicht mehr zu bremsen war. Die Wut die man als Opfer von Verrat spürt, ist enorm. Mir war es unerklärlich wie man so falsch sein konnte, sich für die Aussicht auf zwanzig Prozent Strafmilderung den Judas Stempel aufdrücken zu lassen. Nein, sowas kann man in der Kriminalbranche nicht verstehen. Eines schwor ich mir zu dieser Zeit selbst; nie würde ich einen Menschen verraten, egal wie sehr ich unter Druck stehen würde, wie verlockend das Angebot eines Staatsanwaltes auch je sein könnte. Nie und nimmer!

Mein Leben als Schneekönig

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