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22. JANUAR
ОглавлениеDer Name ist Programm
Ich werde sein, der ich sein werde.
2. MOSE 3, 14
Mose hatte in einer Gefühlsaufwallung einen Menschen ermordet und floh daraufhin aus Ägypten. Vier Jahrzehnte lebte er in der Wüste. Dann erlebte er eine neue Berufung. Gott begegnete ihm auf eindrückliche und einzigartige Weise. Im Wunder des brennenden Dornbuschs erkannte er das Reden Gottes. Der Auftrag, den er erfährt, war gewaltig. Wie kann er ihn ausführen? Wie konnte er seine Landsleute überzeugen, dass Gott ihn wirklich beauftragt hatte? Was ist der Name Gottes, unter dem sie ihn anrufen können? Wer ist Gott für sie? Und für Mose persönlich?
Eine neue Aufgabe braucht eine neue Vergewisserung. So fragt Mose den, der ihn ruft, nach seinem Namen. Die Antwort, die er bekommt, ist mehr als merkwürdig. „Ich werde sein, der ich sein werde.“ Oder auch: „Ich bin der, der ich bin!“
Ein seltsamer Name! Wie sollen wir ihn verstehen? Ist er eine Offenbarung – oder nicht doch eine Verhüllung? Gibt Gott sich Mose in die Hand, macht er sich ansprechbar, oder verbirgt er mit diesem geheimnisvollen Namen nicht seine Identität?
Die alten Völker glaubten, dass sie mit dem Namen das Wesen erfassen und den so Benannten damit dingfest machen konnten. Dasselbe glaubten sie in Bezug auf die Götter. Den Namen zu kennen bedeutet, Macht zu haben über den Genannten.
Auch Mose will Gott dingfest machen. Doch der Name, der ihm gegeben wird, ist keine dingliche Beschreibung, sondern eine Zusage. „Ich werde sein, der ich sein werde!“ Ob die Zusage stimmt, wird sich in Zukunft erweisen. Das ist das Wagnis, das Mose eingehen muss, und mit ihm das ganze Volk.
Gott: Sein Name ist Programm. Er ist keine leere Theorie, kein stummer Götze, keine philosophische Idee. Er ist der Lebendige, der Gott der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Er ist der Gott, der mit seinem Volk ist und sein wird. Alle Tage, bis an der Welt Ende. Weil Mose darauf vertraute, ging er zurück nach Ägypten und führte das Volk in die Freiheit.