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29. JANUAR
ОглавлениеLeben im Licht
Wenn wir im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.
1. JOHANNES 1, 7 - 9
Wahre Gemeinschaft mit Gott und untereinander entsteht nur, wenn wir heraustreten aus der Ecke, in die wir uns allzu oft zurückziehen. Wenn wir es wagen, in das Licht zu treten, weil Gott Licht ist. Ins Licht treten heißt ehrlich werden – vor uns selbst und vor den anderen. Das wagen wir nur, wenn wir tief im Herzen verstanden haben, dass Gott uns liebt, wirklich und persönlich und unbegrenzt, trotz unserer Fehler und unseres Versagens. Sein Licht ist nicht das Neonlicht einer ungemütlichen Amtsstube, sondern das wärmende Licht des Kaminfeuers, wo wir ganz zu Hause sein können und ganz geborgen sind.
Das ist das Ziel unserer Gemeinschaft mit Gott und untereinander: „Und das schreiben wir, damit unsere Freude vollkommen sei.“ (1. Johannes 1, 4) Vollkommene, selbstvergessene Freude, wie bei einem großen Fest. Gemeinschaft mit Gott – das ist das Fest der Versöhnung, das Fest der Wiedereinsetzung als Söhne und Töchter. Es ist das Fest der Heimgekehrten, das Fest der Abgebrannten, die nichts zu bringen haben als sich selbst. Und die alles geschenkt bekommen. Die Vergebung und Annahme erleben, gerade, weil sie Sünder sind.
So öffnet das Eingeständnis unserer Schuld die Tür zu echter Gemeinschaft. Das kann direkt vor Gott geschehen. Aber tiefe Gemeinschaft zwischen Menschen entsteht, wenn wir es auch wagen, ins Licht vor andere zu treten und voreinander unsere Schuld zu bekennen.
Die Aussage am Anfang des ersten Johannesbriefs ist kein Gesetz und auch keine geistliche Leistung. In Wirklichkeit ist sie eine Einladung, ausgesprochen von einem, der selbst in das Licht Gottes getreten ist. Und der deshalb durchgebrochen ist zu echter und bleibender Gemeinschaft.