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31. JANUAR
ОглавлениеLeben in der Gemeinschaft der Heiligen
Denn auch der Leib ist nicht „ein“ Glied, sondern viele.
1. KORINTHER 12, 14
„Ich glaube an die Gemeinschaft der Heiligen.“ So lautet ein Satz aus dem apostolischen Glaubensbekenntnis. Doch wo können wir „Gemeinschaft der Heiligen“ erleben? Was bedeutet das praktisch?
Ein Blick auf die Herkunft des Wortes kann uns weiterhelfen: „Gemeinschaft“ ist die Übersetzung des griechischen Wortes koinonia. Und das bedeutet eigentlich Tischgemeinschaft, also das Miteinander im Haus, im Alltag, das Mitteilen und Anteilgeben, der Austausch von Menschen, die zusammengehören.
„Heilige“ andererseits sind im Neuen Testament schlicht und einfach die Menschen, die zu Jesus gehören, die sich seiner Führung anvertraut haben und dadurch „heilig“ sind. Sie sind nicht „heilig“ in sich selbst. „Heilig“ ist keine Eigenschaft, sondern bezeichnet die Zugehörigkeit. So sind „Heilige“ Menschen wie du und ich – mit der besonderen Eigenschaft allerdings, dass sie Jesus gehören. Das gilt für alle Christen, auch die Leute aus der etwas komischen Gemeinde um die Ecke.
Jetzt merke ich, wie dieser Begriff mir näher kommt, ja fast ungemütlich auf die Haut rückt. Denn das zu leben – Gemeinschaft der Heiligen – bedeutet dann doch: Ich bin aufgefordert zum Austausch mit anderen Christen, zur Anteilnahme an ihrem Ergehen, zum Hinhören, zum Anpacken, zum Mithelfen. Die anderen brauchen mich!
Und auch das stimmt: Ich brauche die anderen! Ich brauche zum Glauben die Gemeinschaft der Glaubenden. Ich brauche die Erfahrung der anderen Christen, ihre Weisheit, ihren Rat, ihre Unterstützung. Das gehört so unmittelbar zum christlichen Glauben hinzu, dass es sogar im Glaubensbekenntnis erscheint. Und was da bekannt wird, gehört zum unaufgebbaren Kern.
Es stimmt: Wir brauchen die „Gemeinschaft der Heiligen“. Nur durch dieses Miteinander können wir zu dem werden, was wir sein sollen. Gemeinsam erfahren wir die Gegenwart von Jesus, gemeinsam erleben wir seinen Geist.