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2. FEBRUAR

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Gemeinschaft oder Hierarchie?

Sie kamen nach Kafarnaum. Im Haus angelangt, fragte Jesus seine Jünger: „Worüber habt ihr euch unterwegs gestritten?“ Sie schwiegen, denn sie hatten sich gestritten, wer von ihnen wohl der Größte wäre.

MARKUS 9, 33

Christliche Gemeinschaft ist eine Familie. Schwestern und Brüder, die zusammengehören. Unter ihnen soll es keine Unterschiede geben. Jesus lehrt das ganz eindeutig: „Aber ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn einer ist euer Meister; ihr aber seid alle Brüder. Und ihr sollt niemanden unter euch Vater nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist.“ (Matthäus 23, 8 - 11)

Doch die Neigung, sich untereinander zu vergleichen und voneinander abzusetzen, ist tief in uns verwurzelt. Selbst in der Gegenwart Gottes hören wir mit diesen unheilvollen Spielchen nicht unbedingt auf. Es ist tragisch, wie wir es in der Geschichte der Kirche geschafft haben, genau die Hierarchien wieder aufzubauen, die Jesus niedergerissen hat. Dabei sind das eigentliche Problem gar nicht die Titel, die ja zum Teil auch ihren Ursprung im Neuen Testament haben. Das Problem ist der Geist, in dem sie manchmal verwendet werden. Doch Gott schaut tiefer. Er schaut auf das Herz.

Entscheidend ist nicht, welche Titel wir tragen, sondern ob wir zu denen gehören, die sich um Jesus versammeln: „Und er antwortete ihnen: Wer ist meine Mutter und meine Brüder? Und er sah ringsum auf die, die um ihn im Kreise saßen, und sprach: Siehe, das ist meine Mutter und das sind meine Brüder!“ (Markus 3, 33 - 35)

Genau hier ist Jesus zu finden, bei den „Zwei oder Drei“ oder Sieben oder Zwölf oder Einhundertzwanzig, die um Jesus herum sind. Dort ist er in der Mitte. Es hängt eben nicht an den Menschen, an den Begabten, Berühmten und Besonderen. Es hängt vielmehr an Jesus, der uns nahe sein will. Alle Hierarchien und Herrschaften kommen zum Ende, wenn Jesus in unserer Mitte ist.

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