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23. FEBRUAR

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Doppelt hält besser!

Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!

PSALM 103, 1 - 2

Das scheint sich David, der Dichter dieses Psalms, gedacht zu haben: „Lobe den Herrn, meine Seele!“ So fängt er an. Die Aufforderung ist klar und braucht keine weitere Erklärung. Trotzdem wiederholt er sie umgehend: „Und was in mir ist, seinen heiligen Namen!“ Doppelt hält eben besser, mag er sich gedacht haben. Was ich zu sagen habe, ist so wichtig, dass ich es wiederholen muss!

Bibelleser wissen, dass diese Doppelung des Gedankens häufig in der Bibel erscheint, ganz besonders in dichterisch durchgeformten Aussagen. Die Wiederholung ist ein Stilmittel althebräischer Poesie. Der gleiche Gedanke wird mit leichter Veränderung noch einmal aufgenommen.

Dieses Motiv begegnet uns vor allem in den Psalmen. Besonders stark wirkt es, wenn sich, so wie hier, die einzelnen Satzglieder überkreuzen. Die Wiederholung soll die Aussage verstärken und vertiefen: „Lobe den Herrn, meine Seele!“ Das ist der Grundton. Und dann folgt das Echo: „Und was in mir ist, seinen heiligen Namen!“

Doch das, worauf es ankommt, ist ja der Inhalt. Die dichterische Form soll diesen nur hervorheben. Und dabei helfen, dass wir uns ihn besser einprägen können. Denn wir sollen nicht beim Äußeren, bei den Worten, steckenbleiben, sondern zum Kern durchdringen. Wenn wir diesen in uns aufnehmen, dann kann es unser Denken und Fühlen erneuern, ja, und auch unser Tun verändern. Das ist das Ziel.

Wichtig ist nicht, in welcher Stimmlage, Melodie, Sprache oder Musikrichtung wir Gott loben, ob mit Worten oder Melodien, ob nur in Gedanken oder laut. Sondern es kommt darauf an, dass wir es wirklich tun.

Denn Gott zu loben – das ist angemessen und richtig. Von ihm kommt alles, was wir sind und haben. Jeder Tag, jeder Augenblick, jeder Atemzug. Er ist Ursprung und Ziel unseres Lebens. Gerade darum soll dieses doppelte Lob uns prägen: „Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen!“

366 mal Hoffnung

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