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24. FEBRUAR
ОглавлениеAufbruch ist angesagt
Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.
HEBRÄER 13, 14
Ist der Glaube ein Standpunkt? „Hier steh ich nun, ich kann nicht anders! Und ich will auch nicht anders!“ Oder ist Glaube nicht eher ein Weg? Ist die Gemeinde eher ein Schiff oder mehr wie ein Hafen?
Schon die ersten Glaubenden, von denen die Bibel erzählt, standen vor dieser Frage: Sollen wir bleiben oder gehen? Sollen wir uns hier einrichten oder sollen wir aufbrechen? Von Anfang an ist dies eine Lebensfrage für Menschen, die mit Gott ernst machen wollen. Was entspricht dem Willen und Wesen Gottes? Zuerst Vorsicht walten lassen, keine Risiken eingehen? Oder sollen wir Dinge ausprobieren, die nicht zum Üblichen und Althergebrachten gehören?
Es stimmt: Die Pioniere in der Geschichte der Christenheit wurden zu Lebzeiten meist angefeindet und erst im Nachhinein gefeiert und verehrt. William und Catherine Booth zum Beispiel, die Gründer der Heilsarmee. Sie taten Unerhörtes: Sie benutzten zur Evangelisation Blasmusik. Die war als weltlich verschrien, gerade richtig für ein Schützenfest! Sie ließen Frauen predigen und leiten. Sie ließen ihre bürgerliche Kleidung hinter sich und zogen sich eine Uniform an. Sie gingen in die Lasterhöhlen und Bordelle, um den Ärmsten der Armen und den Verworfenen und Abgeschriebenen die gute Nachricht der Erlösung zu bringen. Von der vornehmen Gesellschaft verachtet, vom Pöbel mit faulen Eiern beworfen, von anderen Christen mit Argwohn beäugt, veränderten sie doch das Gesicht der englischen Gesellschaft und erreichten Abertausende, die sonst keine Berührung mit dem Evangelium gehabt hätten.
In der Bibel merke ich: Glaube ist Aufbruch. Der Auftrag Gottes an Abram und Sarai, ihre Heimat zu verlassen, der Ruf von Jesus an seine Jünger, alles zu verlassen und ihm nachzufolgen, der Ruf des Heiligen Geistes am Ende der Bibel: „Komm!“ Wenn Gott uns ruft, soll das unsere Antwort sein: „Hier bin ich, sende mich!“ (Jesaja 6, 8)