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3.5 Umgang mit Emotionen – Wie Sie ihre Emotionen in gute Bahnen lenken

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Gefühle – ein Gradmesser für Bedürfnisse.

Nun werden ja unsere Bedürfnisse nicht zu jeder Zeit erfüllt. Unsere Gefühle sind ein wichtiger Gradmesser, ob unsere Bedürfnisse erfüllt sind oder nicht. Angenehme Gefühle zeigen, es ist alles im grünen Bereich, es geht uns gut oder sogar sehr gut. Unangenehme Gefühle zeigen, dass unsere Bedürfnisse nicht erfüllt sind und etwas im Argen liegt. Je unangenehmer und häufiger diese Gefühle auftauchen, desto dringender sind unsere Bedürfnisse. Und alle Gefühle sind in Ordnung, die angenehmen und die unangenehmen.

Ähnlich wie bei Krankheiten das Fieber die Abwehrreaktion des Körpers anzeigt, so zeigen die unangenehmen Gefühle an, wie stark die Bedürfnisse nicht erfüllt sind.

Sie kennen wahrscheinlich die Geschichte „Das Frühstücksei“ von Loriot? Das Hickhack um das viereinhalb Minuten Ei endet mit seinem Satz: „Ich bring Sie um, morgen bringe ich sie um.“ Damit es nicht soweit kommt, ist es gut, sich seiner Gefühle und Bedürfnisse rechtzeitig bewusst zu werden.

Schauen wir uns an, wozu unsere Emotionen gut sind: Emotionen sind Handlungsimpulse. Sie sind ein wichtiger Antriebsmotor. Sie sind der Motor für unser Leben. Sie bringen uns in Bewegung und setzen Impulse.

Je stärker die Emotion, umso stärker ist der Impuls. Bei Angst zum Beispiel kann es der Impuls zum Totstellen oder zur Flucht sein. Werfen wir dazu einmal einen kleinen Blick hinter die Kulissen, in unsere Schaltzentrale,– unser Gehirn:

Der Teil unseres Gehirns, der für die Gefühle zuständig ist und der Teil, der für unser rationales Denken verantwortlich ist, sind durch viele Nervenbahnen eng verbunden. Dies bewirkt, dass unsere Gefühle einen starken Einfluss auf unser Handeln und Denken haben. Ob wir das wollen oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Und das sogar, wenn unsere Gefühle von uns gar nicht bewusst wahrgenommen werden. Das bedeutet, wenn der Reiz zu klein ist, also unter unserer Wahrnehmungsschwelle liegt.

Was passiert in unserem Körper bei Zorn und Wut? Bei Zorn strömt Blut in die Hände. Dies erleichtert uns, eine Waffe zu greifen oder zuzupacken. Der Puls nimmt zu und die Hormone verpassen uns einen wahren Energieschub.

Bei Angst und Furcht dagegen fließt Blut in unsere Skelettmuskeln. Dies ermöglicht uns eine kraftvolle Flucht. Dies passiert alles automatisch und sichert unser Leben.

Unsere Gefühle sind überlebenswichtig Stellen Sie sich vor, ein Jäger ist gerade auf der Jagd nach einem Gnu. Plötzlich steht ein Löwe, der auch schon ein Auge auf das Gnu geworfen hat, hinter ihm. In Sekundenbruchteilen wird, ausgelöst durch die Angst, Blut in die Skelettmuskeln gepumpt und die Flucht kann beginnen. Diese Reaktionen haben der Menschheit das Überleben gesichert. Sie laufen in Sekundenbruchteilen ab und wir können sie nicht stoppen. Unsere Gefühle sind überlebenswichtig.

Wie sollen wir nun mit unseren Emotionen umgehen? Im Umgang mit Gefühlen beobachten wir häufig zwei extreme Reaktionen. Entweder werden die Gefühle unterdrückt, da sie stören oder sie werden ungezügelt ausgelebt. Vermeiden und unterdrücken wir unsere Emotionen, brechen sie an scheinbar nebensächlicher Stelle aus, wie ein Vulkan. Sie zeigen sich dann in sarkastischen und ironischen Bemerkungen. Oder sie stauen sich auf und zeigen sich in Du- Botschaften, Verallgemeinerungen und Beleidigungen. Die Emotionen machen uns so zu ihrem Spielball. Das führt dann zu Verletzungen, Kränkungen und Aggressionen beim Partner – und oftmals haben wir nach solchen Bemerkung Schuldgefühle und Gewissensbisse. Beide Extreme sind daher problematisch. Was ist also hilfreich?

Wie meistens liegt die Lösung irgendwo dazwischen und besteht aus drei Teilen:

a) Wahrnehmen

b) Kontrolle, Steuerung und Verantwortung

c) Aussprechen

Schatz du nervst!

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