Читать книгу Seewölfe Paket 13 - Roy Palmer, Fred McMason - Страница 27

2.

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Über der Felsenmoschee der Derwische lag eine bedrohliche Stille. Das rituelle Singen und Tanzen, das nach der Verurteilung Sobocans fortgesetzt worden war, hatte inzwischen aufgehört. Nur vereinzelt drang der Ruf eines Nachtvogels durch die uralten Gemäuer der Ruine.

Als Sobocan aus der Bewußtlosigkeit erwachte, glaubte er zunächst, die Welt drehe sich in einem rasenden Wirbel um ihn. In seinem Schädel explodierten tausend Pulverfässer, und er hatte ein Gefühl, als hielten ungeheure Lasten seinen Körper am Boden fest.

Blinzelnd öffnete er die Augen, doch das einzige, was sich seinem Blick bot, war Dunkelheit. Als er dann noch die Kühle und Feuchtigkeit seiner Umgebung spürte, kehrte seine Erinnerung zurück.

Der Körper Sobocans straffte sich. Mit einer reflexartigen Bewegung wollte er vom Boden aufspringen. Aber es blieb bei dem Versuch, denn man hatte ihm wieder Hände und Füße zusammengebunden.

Während ihn diese bittere Erkenntnis wie ein Hammerschlag traf, fielen ihm die Worte Ibrahim Salihs ein. Und gleichzeitig stieg eine ohnmächtige Wut in Sobocan auf. Man wollte ihn beseitigen, und das im Auftrage Barabins, daran gab es für ihn keinen Zweifel mehr.

Hundert Schläge sollte er erhalten. Außerdem hatten ihn die Derwische zum Tode verurteilt, und das eigentlich nur, weil er sich einen Rest von Menschlichkeit bewahrt hatte.

Ein schmerzliches Lächeln quälte sich in Sobocans Gesicht. Man hatte ihn nicht ausreden lassen, sondern einfach niedergeschlagen. Dennoch grenzte es bereits an ein Wunder, daß er überhaupt noch am Leben war. Aber Ibrahim Salih, dieser eiskalte, berechnende Schurke, würde nicht davor zurückschrekken, das Urteil zu vollstrecken.

Das Oberhaupt der Derwische hatte seinen Plan genau durchdacht. Unter dem Deckmantel der Religion würden auch seine Männer ohne weiteres mitspielen.

Auch Salih mußte sich darüber im klaren sein, daß er die hundert Schläge nicht überstehen würde. Sollte das trotzdem der Fall sein, würde das zusätzlich ausgesprochene Todesurteil dafür sorgen, daß er, Sobocan, zu Beginn des neuen Tages nicht mehr unter den Lebenden weilte.

Als Sobocans Blick die schmale Maueröffnung seines Verlieses streifte, durch die das spärliche Licht des Mondes auf die gegenüberliegende Mauer fiel, durchzuckte ihn plötzlich ein eisiger Schreck. Wieviel Zeit war seit der gespenstischen Szene im Kreis der Derwische überhaupt vergangen? Wie lange würde es noch dauern, bis das erste Morgengrauen hereinbrach? Konnten nicht jeden Moment seine Mörder die schwere Holztür öffen? Vielleicht stand derjenige, den das Los getroffen hatte, schon mit dem Richtschwert bereit?

Sobocan wußte, daß er keine Zeit verlieren durfte. Aber was sollte er tun? Gab es überhaupt eine Möglichkeit für ihn, den Derwischen zu entrinnen?

Schließlich war es der Gedanke an Slobodanka, der ihn aus seinen Überlegungen riß. Seine alte Entschlossenheit und ein eiserner Lebenswille packten ihn.

Nachdem es ihm gelungen war, seinen Oberkörper aufzurichten, versuchte er mühsam, seine Umgebung mit den auf den Rücken gefesselten Händen abzutasten. Aber es waren nur kalte, feuchte Steine, die er berührte.

Trotzdem gab er nicht auf. Es mußte eine Chance für ihn geben. Er konnte Slobodanka nicht allein auf dieser Welt, in der sich die Menschen gegenseitig wie wilde Tiere zerfleischten, zurücklassen. Er liebte sie, und er wußte, daß sie auf ihn wartete.

Ein Hoffnungsschimmer durchzuckte Sobocan, als seine Fingerspitzen plötzlich über eine schroffe Steinkante glitten. Damit mußte er es versuchen. Die Kante war zwar nicht messerscharf, aber vielleicht würde es ihm gelingen, seine Fesseln damit durchzuscheuern.

Sofort ging der junge Bursche an die mühsame und schmerzhafte Arbeit. Er achtete nicht darauf, daß ihm schon bald die Haut in Fetzen von den Handgelenken hing. Der Wille, am Leben zu bleiben, ließ ihn den Schmerz vergessen. Der Gedanke an die unaufhaltsam fortschreitende Zeit verlieh ihm neuen Antrieb. Wann würde der neue Tag anbrechen? Würde er es noch schaffen, seine Fesseln zu lösen? Verbissen arbeitete er weiter, bis er einen plötzlichen Ruck verspürte – dann konnte er seine Hände frei bewegen.

Ein Gefühl der Dankbarkeit durchströmte Sobocan. Er hatte es geschafft, seine Hände waren frei. Sofort warf er seinen Körper herum, um auch die Fußfesseln zu bearbeiten. In den Druck seiner Beine konnte er mehr Kraft legen, so daß auch die dünnen Taue um die Fußgelenke in kurzer Zeit durchgescheuert waren.

Sein Atem ging schwer, als er sich wieder völlig frei bewegen konnte. Sofort stand er vom Boden auf, seine Glieder waren kalt und steif geworden. Mit zusammengekniffenen Lippen rieb er sich die schmerzenden Handgelenke. Nur langsam spürte er, wie ein wenig Wärme in seinen drahtigen Körper zurückströmte.

Die anfängliche Zuversicht Sobocans klang rasch wieder ab, denn auf dem Weg in die Freiheit gab es noch gefährliche Hindernisse zu überwinden.

Wie wollte er je aus diesem dunklen Verließ herauskommen, ohne von den Derwischen bemerkt zu werden?

Es gab nur einen einzigen Weg, und der führte durch die Tür, die aus dikken, grobbehauenen Planken bestand und verriegelt war. Niemals würde ihm gelingen, sie von innen zu öffnen.

Da fielen ihm die Wachen ein.

Mit ziemlicher Sicherheit ließ Ibrahim Salih das Gefängnis bewachen, obwohl die Voraussetzungen für eine Flucht äußerst gering waren. Sobocan hoffte es jedenfalls, denn ohne Hilfe von außen war er verloren, auch wenn es ihm gelungen war, die Fesseln abzustreifen.

Sobocan beschloß, es mit einem simplen Trick zu versuchen. Würde er durch lautes Rufen oder Schreien die Aufmerksamkeit auf sich lenken, dann würde man sich wahrscheinlich nicht darum kümmern, sondern es als ein Zeichen seiner Todesangst werten. Außerdem bestand dabei die Gefahr, daß der Lärm von den anderen Derwischen gehört wurde.

In fieberhafter Eile wog Sobocan seine Möglichkeiten und Chancen gegeneinander ab, während seine Hände über das kalte Gestein tasteten. Als es ihm schließlich gelungen war, einen etwa faustgroßen Steinbrocken aus dem zum Teil unbehauenen und geröllhaltigen Fels zu lösen, umklammerten seine Finger die primitive, aber notfalls recht wirksame Waffe.

Sobocan tastete sich in die Nähe der Tür und pochte einige Male mit dem Stein dagegen.

Er hielt den Atem an. Aber nichts rührte sich.

Da klopfte er erneut gegen die Bohlen und wartete.

Plötzlich drang ein lautes Gähnen zu ihm herein. Es folgte ein scharrendes Geräusch, dann tönte eine verschlafen klingende Stimme durch die Tür.

„Was ist los? Warum klopfst du da drin?“ Die Stimme klang verärgert, als sie fortfuhr: „Das wird dir auch nicht mehr helfen, du Bastard. Hast dich wohl an die Tür geschleppt, um mir das bißchen Schlaf zu rauben, was? Wenn du keine Ruhe gibst, komm ich rein und gab dir was auf den Schädel.“

Ein glucksendes Lachen folgte, dann kehrte wieder Stille ein.

Sobocan atmete auf. Es hatte nur ein Mann gesprochen. Wahrscheinlich hatte man doch nur einen Wächter abkommandiert.

Er schlug abermals mit dem Stein gegen die Bohlen.

„Möge dich Allah verderben, du Hund!“ schnaufte es draußen. „Du gönnst wohl einem rechtschaffenen Mann nicht mal eine Mütze voll Schlaf? Nun gut, wenn du es nicht anders haben willst, dann werde ich dich eben zur Ruhe bringen, das wirst du gleich merken.“

Sobocans Herz klopfte bis zum Hals, als der schwere Eisenriegel mit einem quietschenden Geräusch zurückgeschoben wurde.

Die Tür schwang auf und ein kleines Tranlämpchen warf sein trübes Licht in das finstere Gemäuer.

In der Türöffnung erschien eine vierschrötige Gestalt, deren Körper in ein langes, helles Derwischgewand gehüllt war. Nur der hohe Hut fehlte, was wohl daran lag, daß es sich damit nicht gerade bequem schlafen ließ. Die einzige Waffe, die der Mann bei sich trug, war ein Dolch, der im Gürtel steckte. Der Bursche mußte sich ziemlich sicher fühlen, weil er den Gefangenen in Fesseln wähnte.

Sobocan hatte sich flach gegen die Mauer neben dem Eingang gedrückt. Die Hand, in der der schwere Steinbrocken lag, war bereit zum Zuschlagen.

Als der Derwisch den Gefangenen nirgends sah, reagierte er verblüfft.

„Wo bist du, du räudiger Hund?“ stieß er hervor, aber weiter gelangte er nicht.

Sobocans Hand mit dem Stein sauste nach unten – und traf.

Mit einem erstickten Laut sank der Derwisch in die Knie, aber er schien, wie Sobocan zu seinem Erstaunen feststellte, hart im Nehmen zu sein. Der Tonbehälter der Lampe war seinen Händen entglitten und am Boden zerbrochen. Für einen Augenblick bildete der brennende Talg eine Lache auf dem Steinboden und tauchte den Raum in flackerndes Licht.

Nachdem der Derwisch seinen Sturz abgefangen hatte, zuckte seine rechte Hand zum Gürtel, um den Dolch hervorzuholen. Schon blitzte die scharfe Waffe in seiner Hand auf, und er warf sich mit einer Verwünschung auf den Lippen herum, um Sobocan zu töten.

Doch diesem gelang es, den gefährlichen Hieb abzublocken. Mit eisernem Griff umklammerte er das Handgelenk des Angreifers und schmetterte die Hand mit dem Dolch gegen die Felswand. Der Derwisch stieß einen Schmerzenslaut aus, als sich seine Hand öffnete und die Waffe auf den Steinboden klirrte.

Aber er hatte sich schnell wieder gefaßt. Sein Gesicht wirkte haßverzerrt, als er das rechte Bein anwinkelte, um Sobocan mit einem Tritt aus seiner Reichweite zu befördern. Doch der junge Bursche reagierte blitzschnell. Ein zweites Mal traf der Steinbrocken den Schädel des Derwischs, und diesmal erschlaffte die hochgewachsene Gestalt. Der schwere Körper rutschte an der feuchten Mauer hinunter und schlug hart auf den Stein.

Er würde sich vorerst nicht mehr rühren.

Sobocan griff rasch nach dem Dolch des Derwischs und schob ihn in den Gürtel seiner, Segeltuchhose. Auch den Steinbrocken, der sich als brauchbare Waffe erwiesen hatte, vergaß er nicht, als er durch die Türöffnung huschte. Er schloß die Tür und schob den großen Eisenriegel vor.

Sein Atem ging keuchend, und dennoch durchströmte ihn ein Gefühl des Triumphs. Es war ihm gelungen, sich aus eigener Kraft aus dem dunklen Gewölbe zu befreien. Doch dieses wohltuende Gefühl verflüchtigte sich rasch wieder, als Sobocan erkannte, daß wohl noch ein weiter Weg vor ihm lag. Noch war er nicht lebend aus dieser Felsenmoschee heraus, und er würde äußerste Vorsicht an den Tag legen müssen, wenn er Salih und dessen Meute entrinnen wollte.

Wie ein dunkler Schatten tastete sich Sobocan den schmalen Gang entlang. Alles war still, niemand schien etwas von dem nächtlichen Zweikampf bemerkt zu haben. Nachdem er ungehindert zwei Treppen hinaufgestiegen war, befand er sich plötzlich in der Nähe eines Torbogens, der den Blick auf den Innenhof der Moschee freigab.

An einer Mauer steckten noch zwei Fackeln in ihren Metallringen. Sie brannten nur noch schwach, ihr trüber Schein tauchte den Hof in spärliches Licht. Die Glut des Feuers, das während des nächtlichen Zeremoniells gebrannt hatte, war bereits erloschen. Trotz der frischen Nachtluft, die Sobocan tief in seine Lungen sog, hing immer noch der Geruch von Weihrauch und Gewürzen über diesem gespenstischen Ort.

Einige vorsichtige Blicke überzeugten Sobocan davon, daß sich niemand im Hof aufhielt. Er beschloß deshalb, seine Ortskenntnisse auszunutzen. Schließ-lich war er vor einigen Monaten schon einmal in dieser alten Festung gewesen, als Barabin Kisten und Fässer hatte an Land schaffen lassen.

Er erinnerte sich an die verhältnismäßig niedrige Mauer, die sich vom Innenhof aus zu einem kleinen Seitenflügel der Ruine hinüberzog. Sie war die einzige Mauer, die man ohne Hilfsmittel überklettern konnte. Dort wollte Sobocan sein Glück versuchen.

Als er den Innenhof verlassen hatte, orientierte er sich mit Hilfe des fahlen Mondlichtes, das die ganze Umgebung in ein gelbliches Gewand hüllte. Ein plötzliches Rascheln ließ ihn heftig zusammenzucken, aber sein Körper entspannte sich wieder, als er den dunklen Schatten einer Ratte sah, die in einer Mauernische verschwand.

Sobocan versuchte es zunächst mit einem Klimmzug, nachdem er den Steinbrocken, der sich für seine weiteren Pläne als hinderlich erwies, aus der Hand gelegt hatte. Er rutschte zurück und versuchte es noch einmal. Diesmal schaffte er es, doch im selben Moment glaubte er, sein Herz würde stillstehen.

Ein lauter Schrei gellte durch die Nacht.

Drüben, auf jener Seite des Hofes, auf der sich die Türen befanden, die zum Hauptgebäude der Felsenmoschee führten, stand eine Gestalt und deutete zu Sobocan.

Der junge Bursche begriff augenblicklich, was das zu bedeuten hatte. Ohne weitere Zeit zu verlieren, sprang er auf der anderen Seite der Mauer hinunter und begann um sein Leben zu laufen.

Sein Weg führte einen steilen Abhang hinunter. Seine nackten Füße tasteten sich geschickt über Steine und Geröll hinweg. Als er eine schmale Schlucht passierte, durch die man die Küste erreichen konnte, hörte er, wie das Geschrei der Derwische, die die Verfolgung aufgenommen hatten, immer lauter wurde.

Sobocan war davon überzeugt, den richtigen Fluchtweg gewählt zu haben, denn die Pfade, die hinauf in die zerklüfteten Berge führten, wären zu zeitraubend gewesen. Zu leicht hätten ihm dort die Verfolger den Weg abschneiden können. So gab es im Moment nur ein Ziel für ihn – das Meer. Er mußte unbedingt so schnell wie möglich die nahe Küste erreichen.

Mit Sicherheit würden die Derwische die Umgebung der Festung absuchen. Außerdem konnte jeden Moment der neue Tag hereinbrechen. Der nächtliche Himmel verwandelte sich bereits in einen zarten Schleier, und schon bald würde die Sonne wie ein glutroter Ball am Horizont auftauchen. Dann würde es hier keine Sicherheit mehr für ihn geben.

Es mußte ihm gelingen, unten am Strand die Boote zu erreichen, die von den Derwischen zum Fischen benutzt wurden. Noch hatte er zwar kein klares Ziel vor Augen, aber er wußte, daß er nur dann eine Chance hatte, wenn es ihm gelang, die Küste zu verlassen. Zunächst mußte er ganz einfach weg von hier – weg von der mordlüsternen Meute, die hinter ihm her war.

Sobocan atmete schwer. Seine Brust hob und senkte sich in einem immer rascher werdenden Rhythmus. Das Geschrei der Derwische rückte ständig näher. Laute Befehle schienen sich mit Wutgeheul zu vermischen. Man mußte erkannt haben, welche Richtung er eingeschlagen hatte.

Jetzt hing alles davon ab, schneller zu sein. Ein Kampf schied aus. Gegen die Übermacht dieser Kerle, die höchstwahrscheinlich bis an die Zähne bewaffnet waren, hätte er keine Chance, auch nicht die geringste. So mobilisierte der junge Türke die letzten Kraftreserven seines drahtigen Körpers.

Nach kurzer Zeit erreichte er den Strand und warf sich der Länge nach in den weichen Sand. Doch die Verschnaufpause war nur von sehr kurzer Dauer. Er raffte sich wieder auf und schob in fieberhafter Eile eins der kleinen Boote ins Wasser, nachdem er sämtliche Riemen – auch jene für die anderen Boote – über die Duchten geworfen hatte. Zwei davon würde er selbst brauchen, die übrigen würde er später, wenn er ein Stück weiter draußen war, ins Wasser werfen. Hauptsache, sie standen nicht seinen Verfolgern zur Verfügung.

Ein grimmes Lächeln glitt über das sonnengebräunte Gesicht Sobocans, als er sich die Derwische vorstellte, wie sie in die Boote sprangen, aber außer ihren Händen nichts hatten, um die Wasserfahrzeuge vorwärtszubewegen.

Unter Einsatz seiner letzten Kräfte pullte er aufs Meer hinaus. Er rundete gerade einen Felsvorsprung, der weit ins Wasser hinausragte, als die ersten Derwische drüben am Strand auftauchten.

Einige Musketen- und Pistolenschüsse krachten hinter ihm her, aber er befand sich bereits außerhalb der Reichweite dieser Schußwaffen. Wie er feststellte, wurden auch die restlichen Boote nicht ins Wasser gebracht, also mußte man das Verschwinden der Riemen bereits bemerkt haben.

Sobocan atmete erleichtert auf. Das war knapp gewesen, aber er hatte es geschafft, Ibrahim Salih und seinen Männern zu entwischen – kurz vor Tagesanbruch. Die hundert Peitschenhiebe und die angekündigte Hinrichtung würden ihm somit erspart bleiben.

Doch was erwartete ihn draußen auf See? Wo sollte er sich verkriechen, um vor den Derwischen sicher zu sein? In den nächsten Stunden würde er jedenfalls nicht an die Küste zurückkehren können. Man würde mit Sicherheit Posten in östlicher als auch in westlicher Richtung aufstellen.

Längst hatte Sobocan die Derwische aus den Augen verloren. Seine Arme schmerzten, seine zerschundenen Handgelenke bluteten an verschiedenen Stellen. Aber er pullte ununterbrochen weiter – hinaus auf die weite Wasserfläche, die im schwächer werdenden Licht des Mondes silbrig schimmerte.

Sobocan war davon überzeugt, daß sich die Derwische innerhalb der nächsten Stunden mit neuen Riemen eindecken würden. Dann würde es auch auf dem Wasser keine Sicherheit mehr für ihn geben. Doch er hoffte, bis dahin hinter der Kimm verschwunden zu sein.

Seewölfe Paket 13

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