Читать книгу ... und dann für immer! - Rubinius Rabenrot - Страница 13
Freitag, 14.06., um 6:00 Uhr. Hotelzimmer mit Panoramablick in London
ОглавлениеDer Wecker klingelte. Ralf brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, dass er nicht dort war, wo er glaubte zu sein. Nur langsam kam er zu sich. Ihm war, als hätte er die gesamte Nacht den zarten Körper der unbekannten Frau in den Armen gehalten. Weiterhin fühlte er die innige Umarmung und ihre Brüste an seinem nackten Körper.
Dann flatterten ihm einzelne Bilder des Traumes wieder zu, wie Schmetterlinge. Sie schwirrten tänzelnd in seine Erinnerung und brachten den Duft der Fremden mit sich. Tief atmete er ein, als könne er so diesen Hauch an Parfüm besser in sich aufnehmen. Wie schön sie war in seinem Traum!
Beschwingt von den Impressionen in seiner Erinnerung schwang sich Ralf aus dem Bett. Er riss die schweren Gardinen am Panoramafenster mit einem Ruck auf und schaute hinaus ins gräuliche Nass, auch „britisches Schmuddelwetter“ genannt. Es war, wie es meistens war, wenn er in London zu tun hatte. Aber heute würde es ihm leicht fallen, mit der grauen Suppe zurecht zu kommen. Ralf schlang die Arme um sich selbst, schloss die Augen und in dieser Umarmung konnte er die Zärtlichkeit des Traumes wieder spüren.
Lange ließ Ralf beim Duschen das heiße Wasser über seinen Körper laufen und er konnte spüren, wie sich die Lebensgeister langsam wieder in ihm ausbreiteten.
Nachdem er nochmals die Unterlagen für den Elf-Uhr-Termin bei Owen durchgesehen und den Trolley zusammengepackt hatte, machte Ralf sich auf den Weg in den Frühstücksraum.
So fröhlich und leicht fühlte sich der Tag an. Lange war es her, dass er das Leben in solch einer Intensität gefühlt hatte. Als er an den Menschen in den Fluren und im Foyer des Hotels beschwingt vorbeiging, bemerkte er ihren eigenartigen Blick.
‚Ja’ , dachte er, ‚sie sehen die Aura des Verliebten.’