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Das Lied der Erzkönigin

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Die schwärzeste Stunde umfing winterkalt

Val Thalas mit verdorbner Hand,

da rief die hohe Königin alsbald

ihre Herolde heim aus dem ganzen Land.

Es kamen alle in großer Hast,

die Krieger gebunden durch der Treue Eid

zu lindern der Königin schwere Last

und zu bekämpfen ihr drohendes Leid.

Es kam Taliesin von Eragant,

sternenblind und weise,

der Sehermeister altbekannt,

der Druide aus höchstem Kreise.

Neben ihm stand des Sturmes Blut,

Fafnar Schwarzflügel, des Nordens Herr,

der einst bezwang der Drachen Brut,

stets bereit mit Schwert und Speer.

Seit dreitausend Jahren wachte Feyngan schon,

Ehrenhaft und gut,

Über Tytanias kristall’nem Thron

Als Truchsess mit großem Mut.

Und Auberon, unvergleichlich an Macht,

kühn und edel, unbezwungen im ganzen Land,

Auf ewig der ihre, die Klinge der Nacht,

gebunden von Treue und der Liebe Band.

Viele Stunden waren längst vergangen,

die sie warteten voller Unruh und Qual,

bis die Königin erschien nach langem Bangen,

ihnen zu verkünden ihre letzte Wahl.

Sie trat ein, so bleich wie Schnee,

Tytania, der schwarze Stern,

kummervoll, doch schön wie eh,

so stand sie vor den hohen Herrn.

Sie sprach zu ihnen von der letzten Stunde,

den nahenden Thursen und der wilden Jagd,

von ihrer Bedrängnis und der schlimmen Kunde,

von dem Übel, welches das Land nun ewig plagt.

Mit den Insignien ihrer Macht,

und mit ihren Herolden vereint,

so machten sie sich auf zur letzten Schlacht,

bezwangen gemeinsam den uralten Feind.

Und mit Tränen auf den weißen Wangen

nahm sie ihr Zepter, die Krone und das Schwert

Und tat das, wovon all unsere Lieder sangen,

und gab hin, was ein jeder heute noch begehrt.

Das Zepter gab sie Taliesin, dem Weisen,

es zu verbergen vor der Thursen Blick,

und, wie wir wissen, kehrte er von seinen Reisen

nimmermehr zurück.

Der geflügelte Krieger erhielt darauf

Tytanias Schwert, um es zu schützen,

denn nur so konnte der Juwelenknauf

den Thursen niemals nützen.

Und ihre Krone aus zartem Elfenbein,

die legte sie in Feyngans Hand,

wohin mag er wohl gegangen sein,

nachdem er mit ihr spurenlos verschwand?

Ein letztes Mal trank Auberon aus dem mächtigen Pokal,

der ihn einst an ihre Seite schwor,

bevor sie auch ihm zu gehen befahl

und er sie ewiglich verlor.

Das Zeichen der Erzkönigin

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