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Die Dame aus Valdres (1968)
ОглавлениеKommen wir zu einer weiteren Quelle zur Flüchtlingsthematik: eine gewisse Dame aus Valdres in Norwegen, deren Text mir 1999 in die Hände gefallen ist, und den ich 2001 in meinem Buch ›Prophezeiungen – alte Nachricht in neuer Zeit‹ veröffentlicht habe. Dem Prophezeiungstext soll eine Vision von 1968 zugrunde liegen:
Ich sah die Zeit, kurz bevor Jesus kommt28 und der dritte Weltkrieg bricht aus. Ich sah die Ereignisse mit meinen natürlichen Augen. Ich sah die Welt wie eine Art Globus. Ich sah Europa […]. Ich sah Skandinavien. Ich sah Norwegen. Ich sah gewisse Szenen, die stattfinden werden, unmittelbar, bevor Jesus wiederkommt – kurz bevor das letzte Unglück stattfindet. Ein Unglück, wie wir es noch nie zuvor erlebt haben! […] kurz bevor der dritte Weltkrieg ausbricht, wird es eine Art Entspannung geben, wie wir sie nie zuvor gehabt haben. Es wird Friede sein unter den Großmächten in Ost und West, und es wird ein langer Friede sein. In dieser Friedensperiode wird in vielen Ländern abgerüstet werden, auch in Norwegen, und wir werden nicht vorbereitet sein, wenn er losbricht. Der dritte Weltkrieg wird auf eine Weise beginnen, die niemand erwartet hat – von völlig unerwarteter Seite. […29] Es wird ein kurzer Krieg sein. …
Menschen aus armen Ländern werden [zuvor°] nach Europa strömen. Sie werden auch nach Skandinavien kommen – und Norwegen. Es werden so viele sein, dass die Leute negativ über sie denken und sie hart behandeln werden. Sie werden behandelt werden wie die Juden [in Deutschland°] vor dem Kriege. Dann wird das Maß unserer Sünden erreicht sein. […] [Dann käme der “dritte Weltkrieg“, auf den Skandinavien nicht vorbereitet ist.°]30
Hier also eine völlig andere Intonierung. Sehr grob vereinfachend gesagt: Die Flüchtlinge sind „die Guten“, die Einheimischen, hier die Norweger, „die Bösen“. Der Vergleich der Behandlung der Flüchtlinge in Norwegen mit der Situation in Nazi-Deutschland vor dem Zweiten Weltkriege, also vor September 1939 bedeutet: Was auch immer man den Flüchtlingen in Norwegen antut, in Lager eingesperrt und umgebracht werden sie nicht.
Sieht man von gewissen diskussionswürdigen moralischen Gewichtungen ab, so haben wir mit der Dame aus Valdres von (den Angaben nach) 1968 eine durchaus beachtenswerte (vermutlich) seherische Leistung: Die Dame sagt klar voraus, dass die in Skandinavien ankommenden Flüchtlinge von außerhalb Europas kommen (»nach Europa strömen«). Man kann somit schlussfolgern: Aus dem nahen Asien und dem nahen Afrika, also von südlich und östlich des Mittelmeeres! Das passt exakt zur Lage ab 2015. Die Flüchtlinge kamen via Türkei aus Syrien, dem Irak und Afghanistan, und sie kamen aus Nordafrika über das Mittelmeer.
Eine theoretische Möglichkeit wäre auf den ersten Blick natürlich auch, dass die Flüchtlinge aus Lateinamerika kommen, oder aus Zentral- oder Südafrika oder Ostasien. Doch in all diesen Fällen wäre die Anreise sehr viel länger und kostspieliger. Der Landweg wäre in vielen Fällen schlicht unmöglich. So gelangen wir rein von der Logik her wieder nach Nordafrika und den Nahen Osten. Die Dame aus Valdres sagt zwar nur »nach Europa«, aber insgesamt zeichnen sich der Nahe Osten und Nordafrika als Herkunftsregion der von ihr vorhergesagten Flüchtlinge ab.
Weiter heißt es zutreffend, dass Flüchtlinge in so großer Zahl nach Europa kommen, dass sie auch in großer Zahl Skandinavien erreichen, und dass dort Konflikte mit der einheimischen Bevölkerung auftreten, wobei heutzutage aus den Medien eher Vorkommnisse in Dänemark (z. B. in Kopenhagen) und vor allem Schweden (z. B. in Göteborg) bekannt sind.
Seit der 2015/2016er Flüchtlingswelle sind natürlich ein paar Jahre vergangen, so dass die von der Dame aus Valdres beschriebene ungerechte Behandlung der Flüchtlinge in Norwegen nicht das wirklich letzte große kollektive Vergehen vor Ausbruch des “dritten Weltkrieges“ sein kann, nicht die letzte große Untat, die das Fass zum Überlaufen bringt. Doch diese Ungenauigkeit wäre nur eine Feinheit in der Zeitpunktbestimmung, und beim genauen Timing vertun sich auch die besten Seher.
Unter dem Strich ist der Text der Dame aus Valdres die klarste mir bekannte Quelle zum Flüchtlingsphänomen als Vorzeichen eines “dritten Weltkrieges“. Selbst wenn man nur den Veröffentlichungszeitpunkt Ende des Jahrtausends und nicht das angegebene Datum der Vision 1968 nimmt, ist diese Quelle bemerkenswert.
Nachzutragen bleibt: Der Satz »Der 3. Weltkrieg wird auf eine Weise beginnen, die niemand erwartet hat – von völlig unerwarteter Seite« klingt im ersten Moment so, als würde der Krieg eben doch nicht von Russland vom Zaune gebrochen. Dieser Eindruck steht jedoch im Widerspruch zu dem vorausgehenden Hinweis, dass man in Norwegen wegen der Abrüstung im langen Frieden zuvor auf den Krieg »nicht vorbereitet« sein wird. Das »nicht vorbereitet« wäre etwas widersinnig, ginge es um einen Feind, den man überhaupt nicht in Betracht gezogen hat. Bei einem Feind „aus dem Nichts“ ist man per se schlecht oder eben gar nicht vorbereitet, egal ob und wie man in der Zeit zuvor aufgerüstet hat oder nicht. Alles, was man aber in Skandinavien im Kalten Krieg militärisch gesehen getan hat, war, sich auf einen Angriff Russlands vorzubereiten. Einen anderen Feind als Russland hatten die Skandinavier nicht, gab es nicht, kannten sie nicht. Wer hätte das sein sollen? Deutschland?
Frage also: Könnten mit der »völlig unerwarteten Seite« die USA gemeint sein? Die Idee der USA als Kriegsauslöser scheint zunächst komplett an den Haaren herbeigezogen, doch welche andere Großmacht außer Russland könnte einen dritten Weltkrieg auslösen? China könnte nie und nimmer gleichzeitig gegen die NATO und Russland kämpfen. Folglich liest sich der Text letztlich so, als würde der Krieg militärisch zwar von Russland begonnen, im Hintergrund jedoch eine andere Macht die Fäden ziehen. Wenn Russland nicht die unerwartete Seite sein kann (und auch nicht China), kommen wir erneut bei der Möglichkeit eines unfassbaren Verrates im westlichen Lager an; so wie schon bei Edward Korkowski und Buchela.
Vielleicht hatte die Dame aus Valdres zu diesem Aspekt ja eine symbolische Vision, bei der sie zwar sehen konnte, dass die eigentliche Kriegsinitiative von unerwarteter Seite her erfolgt, sie jedoch nicht sehen konnte, wer diese Seite genau ist. In jedem Fall fällt auf, dass die „unerwartete Seite“ im Unklaren verharrt und nicht konkret benannt wird.
Zugegeben: Die Dame aus Valdres drückt sich widersprüchlich aus, und die Sache lässt sich nur im Rahmen einer Deutung auf einen Nenner bringen. Im Hinblick auf die sonstige Prophetie ist der Grundgedanke aber alles andere als weit hergeholt: Irgendeiner spielt da ein falsches Spiel. Die „unerwartete Seite“ ist insgesamt ein weiteres Indiz für einen großen Verrat im westlichen Lager.