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Die Einwanderer an den »Brüsten Kölns« (vor 1849)

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Im Jahre 2020 stieß ich in einem Online-Antiquariat auf eine Prophezeiungssammlung bzw. ein Büchlein aus dem Jahre 1849, von dem es nicht einmal ein Exemplar in der Deutschen Nationalbibliothek gibt. Das betreffende Buch ›Prophetenstimmen‹ von Theodor Beykirch findet sich zwar als PDF-Datei im Internet, doch wenn es hart auf hart kommt, ist es immer besser, man hat das Original. Also habe ich mir das Exemplar gekauft.43

In Beykirchs ›Prophetenstimmen‹ findet sich eine kurze Prophezeiung zum Schicksal der Stadt Köln, wobei man wissen muss, dass Köln im “dritten Weltkrieg“ ein ähnliches Schicksal ereilen soll wie Stalingrad im Zweiten Weltkrieg: der Ort einer furchtbaren, grauenhaften Schlacht, aber auch der Ort, an dem sich das Schicksal der angegriffenen Nation zum Besseren wendet. Ein solches Schicksal wird der Stadt Köln von vielen und oft von den besten Sehern vorausgesagt. Das besondere Schicksal Kölns ist einer der Eckpfeiler der mitteleuropäischen Prophetie.

In der Prophezeiung heißt es:

O glückliches Köln, wenn du wirst gut gepflastert sein, wirst du untergehen in deinem eigenen Blute. O Köln, du wirst untergehen, wie Sodoma [!°] und Gomorrah [Zerstörung durch Schwefel und Feuer vom Himmel°], deine Straßen werden vom Blute fließen und deine Reliquien dir genommen werden.

Wehe dir Köln! weil Einwanderer an deinen und deiner Armen Brüsten saugen, deiner Armen, die deswegen [!°] in Noth und Elend sind.

[Hinweis:°] Diese Prophezeiung fand ein gewisser Magister Heinrich von Judden, Pastor an der kleinen Martinskirche [in Köln zwischen Pipinstraße und Augustinerstraße°] im Kloster44 der Brüder der heiligen Jungfrau vom Berge Karmel.45

Verrückt: Hier ist nicht die schlechte Behandlung der Flüchtlinge das „letzte Vorzeichen“, sondern im Gegenteil die schlechte Behandlung der eigenen Bürger, während die Obrigkeit zeitgleich auch noch die Einwanderer bevorzugt!

Fraglich ist, ob man das biblische Bild einer Zerstörung durch Schwefel und Feuer, das vom Himmel regnet, wörtlich nehmen sollte oder ob es nur symbolisch steht für einen modernen Krieg in einer Stadt?

Natürlich liegt es nahe, bei dieser Prophezeiung von vor 1849 einen Bezug zum Zweiten Weltkrieg herzustellen. Seinerzeit starben bei Luftangriffen der U. S. und Royal Air Force 20 000 Kölner. Kaum eine andere deutsche Stadt wurde so schwer zerstört wie Köln, die Innenstadt zu 90 Prozent. Doch im Kölner Stadtgebiet kam es damals zu keinen ausgedehnten Kämpfen mit Bodentruppen. Es gab keine „Schlacht um Köln“. Die Stadt fiel Anfang März 1945 ohne nennenswerten Widerstand in die Hände vorrückender US-amerikanischer Einheiten.

Überhaupt nicht in die Zeit des Zeiten Weltkrieges passen die Einwanderer, die offenbar noch im Frieden und logischerweise noch vor der Zerstörung in die Stadt Köln gekommen sind. Im Zweiten Weltkrieg wurden in den letzten Kriegsjahren die Bewohner der Großstädte (insbesondere Kinder und Mütter) wegen der Bombenangriffe in ländliche Regionen evakuiert. Statt dass es eine nennenswerte Anzahl von Flüchtlingen in Köln gab, waren es die Kölner selbst, die flüchteten!

Noch merkwürdiger und unpassender für den Zweiten Weltkrieg ist, dass diese von 1939 bis 1945 im Kölner Stadtgebiet nicht vorhandenen Einwanderer von der Kölner Obrigkeit auch noch gegenüber den eigenen Bürgern bevorzugt werden. Sehr seltsam. Wie kann das sein? Das ergibt absolut keinen Sinn. Schon gar nicht in der Zeit des Dritten Reiches, als „Volksgemeinschaft“ und „Volksgenossen“ ganz groß geschrieben wurden.

Wenn Sie mich fragen: Eine fantastische Quelle. Wahnsinn. Läge dieses 170 Jahre alte Buch nicht vor meiner Nase, ich würde es nicht glauben.

Wenn Beteigeuze explodiert

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