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Die Kluft zwischen Volk und Obrigkeit in der Realität

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Zur aktuellen realen Kluft zwischen Obrigkeit und Volk bzw. Teilen des Volkes lassen Sie mich an dieser Stelle den bekannten SPIEGEL-Bestsellerautor, Unternehmensberater, Risikomanager (u. a. bei der Allianz AG, der Boston Consulting Group und McKinsey & Company) und derzeit Chef des Degussa-Goldhandels Markus Krall zitieren. In einem Interview im Internet auf Youtube am 25. Juli 2020 malt sich Markus Krall aus, wie es aussehen könnte, wenn unsere Politiker irgendwann mit Grausen erkennen, dass sie in der Corona-Krise ein Riesendesaster angerichtet haben, und resigniert zu sich selbst sagen:

„Wenn das rauskommt, dass wir fahrlässig die Wirtschaft ruiniert haben, dann haben wir den Aufstand vor der Tür und dann Gnade uns Gott.“ […]9

Markus Krall weiter:

„Inzwischen sind wir schon so weit, dass ein Großteil des Mittelstandes unschuldigerweise ruiniert wurde.

Die Stimmung könnte kippen. Maggie Thatcher hat mal gesagt, die Deutschen hat man entweder an den Füßen oder an der Kehle. Ich gehe davon aus, dass wir nicht unter zehn Millionen Arbeitslosen wegkommen. Das sind gigantische Verwerfungen. Nicht jede Bevölkerungsgruppe wird das hinnehmen. Also ich will mal nicht hoffen, dass wir im Bürgerkrieg landen.“10

Lassen Sie mich zum denkbaren Wut-Potenzial der Corona-Politik auch noch den österreichischen Arzt Dr. Peer Eifler zitieren, einen der ganz wenigen Ärzte im deutschsprachigen Raum, der sich öffentlich gegen die Maskenpflicht positioniert hat und seinen Patienten – auch nur auf telefonische Anfrage hin – Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht ausgestellt hat. Dr. Eifler berief sich dabei auf wissenschaftliche Studien, denen nach die „medizinischen“ Masken einerseits wirkungslos gegen Viren sind – die Viren selbst sind zu klein, um zurückgehalten zu werden11 –, andererseits aber die Masken den Kohlendioxid-Anteil an der Atemluft erhöhen und sich Bakterien und Pilze in dem feuchtwarmen Milieu beschleunigt vermehren. Dr. Eiflers Ablehnung der Masken entspricht damit sogar einer Aussage des bekannten deutschen Chefvirologen Prof. Dr. Christian Drosten; Institutsleiter an der bekannten Berliner Charité und Berater der deutschen Bundesregierung. In einem Interview am 30. Januar 2020 in der Sendung ›Talk aus Berlin‹ des RBB (Rundfunk Berlin-Brandenburg), als von einem öffentlichen Druck zum Maskenzwang noch nichts zu spüren war, sagte Prof. Dr. Christian Drosten:

„Damit [mit der Maske° c] hält man es [das Coronavirus°] nicht auf. […] Die technischen Daten dazu sind nicht gut – für das Aufhalten mit der Maske.“

Drostens „technischen Daten“ stammen aus entsprechenden Studien, auf die sich auch Peer Eifler bezieht. Trotzdem wurde Peer Eifler am 30. September 2020 bis zur abschließenden juristischen Klärung die Ausübung seines Berufes mit der Begründung untersagt, er stelle Atteste aus, ohne die Patienten persönlich gesehen und untersucht zu haben. Eifler hingegen argumentierte, dass sowohl die Nutzlosigkeit der „medizinischen“ Masken (siehe Prof. Dr. Drosten) als auch deren Schädlichkeit grundsätzlich nachgewiesen ist. So steigt entsprechenden Untersuchungen nach der Kohlendioxidgehalt in der Atemluft der Maskenträger weit über das Maß, welches an Arbeitsplätzen als Grenzwert zulässig ist. (Und das gilt umso mehr für FFP2-Masken.)

Ich erwähne den österreichischen Mediziner Peer Eifler hier aber nicht so sehr wegen des zeittypischen Irrsinns eines Zwangs zum erklärtermaßen Nutzlosen oder seines beruflichen Schicksals, sondern wegen seiner psychologischen Analyse der Gemütslage im Volk. Auch Peer Eifler sieht eine große Wut kommen. In einem Interview auf dem Youtube-Kanal von FPÖ-TV vom 30. September 2020 sagte Peer Eifler, der auch als Arbeitsmediziner und ärztlicher Psychotherapeut tätig ist:

„Und wenn genau diese Autorität [die Politiker, aber im Falle von Corona auch viele Gesundheitsämter, Mediziner und Juristen°], der man ja vertrauen möchte, und sich ihr auch anvertrauen will, dann aber diese Dinge tut, dann ist es eigentlich das Perfideste, was Menschen widerfahren kann. Das heißt, es ist nicht nur Angst, sondern auch Ohnmacht, das ist Hilflosigkeit, und >die normale Reaktion darauf wäre Wut, Zorn, letztlich auch Hass. Und das würde dann explodieren. Und davor stehen wir eigentlich.“12

Glaubt man entsprechenden Umfragen, so ist die überwiegende Mehrheit der Deutschen derzeit (Januar 2021) noch weit entfernt von Wut und Hass. Alles sitzt noch artig bei Mutti zu Tisch. Nur was ist der wahre Grund dafür? Ruht die Mehrheit der Deutschen (Österreicher und Deutschschweizer) in sich selbst, und sind sie deshalb immun gegen die Einflüsterungen irgendwelcher Querulanten und Unruhestifter? Oder beruht die momentane Ruhe im Volk auf einer Mischung aus Glauben an die Regierung und mangelnde persönliche Betroffenheit? Wie würde die bisher regierungsgläubige Mehrheit der Bürger reagieren, wenn sie plötzlich auf breiter Front den Glauben an die Regierung verliert? Wie würden Muttis Mitmacher reagieren, wenn sie plötzlich eben doch persönlich betroffen wären, und zwar massiv? Die Antwort darauf ist bekannt. Jeder Massenpsychologe kennt sie, und damit auch Politiker und Medienmacher: Irgendwann kommt der Moment, in dem die Menschen nicht mehr aus dem Kopf heraus reagieren, nicht mehr abwägen, nicht mehr nach Moral und Vernunft urteilen, sich nicht mehr vertrösten lassen, sondern aus dem Bauch heraus reagieren, mehr aus dem Hier und Jetzt. Die spannende Frage, auf die im Moment keiner eine Antwort weiß, lautet: Wann wäre dieser Punkt erreicht? Wann reicht es den Leuten? Oder bekommen wir noch einmal die Kurve?

Natürlich haben Regierungen & Co noch eine Palette von Maßnahmen in Reserve, um den Zeitpunkt der Endabrechnung etwas weiter in die Zukunft zu verschieben. Eine Möglichkeit sind neue Schulden. Damit entlastet man die Bürger kurzfristig, bürdet ihnen aber für die Zukunft nur umso größere Lasten auf.

Paradebeispiel für ein solches „Buy now, pay later“ ist die Explosion der Anzahl der Kurzarbeitergeld-Bezieher in Deutschland nach Verhängung des Lockdowns im letzten Drittel des März 2020. Betrug die Anzahl der Kurzarbeiter im Jahre 2019 noch im Schnitt 145 000, explodierte sie im Mai 2020 auf 7,3 Millionen, auf das rund 50-Fache bzw. rund 16 Prozent zusätzliche Arbeitslose. Bis August 2020 sackte die Zahl zwar wieder ab, auf dann rund 4,5 Millionen, doch das waren immer noch rund 30- mal so viel wie 2019, und immer noch rund 10 Prozent aller Erwerbstätigen (44,6 Mio.).13 Im Schnitt betrug im Jahre 2020 die Zahl der Kurzarbeiter 2,79 Mio., rund 20-mal so viel wie 2019.14 Auf das ganze Jahr 2020 gerechnet sind das rund 6,25 Prozent zusätzliche Arbeitslose.

Diese faktischen Arbeitslosen tauchten in der Arbeitslosenstatistik allerdings gar nicht auf! So weist statista.com für 2019 eine Arbeitslosigkeit in Deutschland von 5 Prozent aus und für 2020 von 5,9 Prozent. Faktisch hat man eine Arbeitslosigkeit von rund 12 Prozent, aber in Nachrichtensendungen kann man den Leuten die Zahl von rund 6 Prozent verkünden.

Bleibt das Prinzip Hoffnung. Und der Glaube an die Regierung. Nur was, wenn der „Aufschwung“ am Ende doch nicht kommt und die Regierung mit dem Karren nicht aus dem Dreck? Dann wird sich zeigen, ob der Glaube der braven Bürger an die Regierung groß genug ist. Man kennt das ja aus dem Privatleben. Viele Beziehungen und Ehen halten nur deshalb so lange, weil sie nie ernsthaft getestet wurden; beispielsweise nie ein wirtschaftlicher Ruin zu verkraften war oder nie ein williger Nebenbuhler mit echtem Potenzial aufgetaucht ist. Das ist eben wie mit den kleinen Booten, die es bei ruhigem Wetter locker über den Atlantik schaffen: Nur wehe, sie geraten in einen schweren Sturm.

Wenn Beteigeuze explodiert

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