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Der Brand von Paris – oder tut das ein Franzose?

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Zum oben beschriebenen Muster eines gescheiterten multikulturellen Experimentes passen auch die Prophezeiungen zum Schicksal der Stadt Paris. Paris soll unmittelbar vor Ausbruch des großen Krieges von den eigenen Bürgern angesteckt werden, wobei jedoch offenbleibt, ob wirklich die ganze Stadt brennen soll oder nur eine größere Auswahl von Stadtteilen im Zentrum.

Das mit dem multikulturellen Experiment habe ich übrigens aus dem deutschen Staatsfernsehen, genauer gesagt aus den ARD-Tagesthemen vom 20. Februar 2018. Dort wurde ein gewisser Yascha Mounk, geboren 1982 in München, und Dozent für politische Theorie an der US-Universität Harvard, zur Politikverdrossenheit in Deutschland und dem aktuellen Erfolg der hiesigen „Populisten“ befragt. Dazu führte Herr Mounk mehrere Gründe an: erstens die wirtschaftliche Stagnation; dann wandte er sich der Migrationsfrage zu:

„Zum Zweiten, dass wir hier ein historisch einzigartiges Experiment wagen, und zwar eine monoethnische, monokulturelle Demokratie in eine multiethnische zu verwandeln. Das kann klappen. Das wird glaube ich auch klappen. Aber dabei kommt es natürlich [betont°] zu vielen Verwerfungen.“

Bemerkenswert: Da wird in den ARD-Tagesthemen über ein Experiment mit den 83 Millionen Einwohnern Deutschlands in einem Tonfall gesprochen, als handele es sich um ein soziologisches Freilandexperiment am Stadtrand von Paderborn.

Sagen wir es einmal so: Ein Experiment mit 83 Millionen Bürgern wäre im Prinzip ja noch o. k., vorausgesetzt, man lässt die demokratischen Bürger auch darüber abstimmen. Lässt man die Bürger jedoch nicht abstimmen, würde das Experiment scheitern, und wären es am Ende dann eben doch etwas zu viele der »vielen Verwerfungen« … den Rest überlasse ich Ihrer Fantasie. Der Deutschamerikaner Yascha Mounk jedenfalls würde sicherlich an seiner Bostoner Uni bleiben. Sicher ist sicher. Twinkersmiley.

Doch zurück zu Paris und dem dortigen multikulturellen Experiment. Zugegeben: In den betreffenden Quellen findet sich kein auf den ersten Blick erkennbares Indiz für eine maßgebliche Beteiligung der Pariser Bürger mit Migrationshintergrund an der Brandstiftung. Der einzige genauere Hinweis bezieht sich auf die Pariser Jugend (siehe unten). Doch bedenkt man den Stolz der Franzosen auf ihre Hauptstadt, bedenkt man den unbestrittenen architektonischen Reiz dieser Stadt, seine historischen Monumente, kurzum Paris als Steinwerdung der Grande Nation und der europäischen Kultur insgesamt, so wäre kaum zu begreifen, wieso die romanisch-, keltisch- und germanischstämmigen Franzosen dieses Juwel ihrer Identität einfach so niederbrennen. Das wäre kultureller Selbstmord. Ebenso gut könnten die US-Amerikaner die New Yorker Freiheitsstatue in die Luft sprengen, die Russen den Kreml, oder die Inder das Tadsch Mahal. Plausibler scheint daher, dass hinter dem Brand von Paris Menschen stehen, die selbst an einer Identitätslosigkeit leiden, an einer tiefen seelischen Wunde, und denen in ihrer Verzweiflung nichts „Besseres“ einfällt, als „wenigstens“ auch die Identität der anderen zu zerstören. Man kennt ein entsprechendes psychologisches Grundmuster von der Terrororganisation Islamischer Staat und deren Zerstörungswerk an unwiederbringlichen antiken Kulturschätzen in Syrien und im Irak. Nach Jahrhunderten der Demütigung durch den Westen, technologischer, wirtschaftlicher und militärischer Unterlegenheit sucht man das identitätsstiftende Element in der Gewalt: Ich zerstöre, also bin ich.

Sicher, diese Deutung mag manchen Lesern zu weit gehen. Doch ich denke, der Schlüssel zum Verständnis liegt ganz einfach in der Voraussage, dass die Einwohner von Paris ihre eigene Stadt anzünden. Hat man erst einmal diese Schwelle des Unglaubens überwunden, akzeptiert man die selbst gemachte Zerstörung von Paris als denkbare Möglichkeit, dann liegt es nahe, in den Brandstiftern keine wirklichen Franzosen zu sehen. Instinktiv dürften die meisten Menschen so empfinden. Man würde die Franzosen fragen: „Wie um alles in der Welt könnt ihr diese Stadt zerstören, eure schöne Hauptstadt, ein Juwel europäischer Geschichte und Kultur?“ Die Antwort wäre genau das: Es geht um Paris als Symbol der europäischen Kultur. Paris würde nicht zerstört, obwohl es so schön ist, sondern weil es so schön ist. Die Frage, um die sich alles dreht, lautet somit: Tut so etwas ein Franzose?

Kommen wir zu den konkreten Vorhersagen: Die Voraussage, dass die Franzosen ihre eigene Hauptstadt anzünden, ist von Alois Irlmaier aus mehreren Quellen bekannt, so u. a. aus einer Quelle von 1950:

Die große Stadt mit dem hohen eisernen Turm steht im Feuer. Aber das haben die eigenen Leut’ angezündet, net die, die vom Osten hermarschiert sind [die Russen°].53

Im März 2002 tauchte dann im Internet ein umfangreicher Irlmaier-Text auf (die Fotokopie einer Handschrift), aus dessen Inhalt sich in der Zwischenzeit ein paar Vorhersagen erfüllt haben oder wo sich die reale Entwicklung der entsprechenden Aussage doch wenigstens erstaunlich stark angenähert hat. In meinem Buch ›Alois Irlmaier – ein Mann sagt, was er sieht‹ habe ich diesen bei Irlmaier-Kennern als Kurier-Text bekannten Text auf 15 Seiten analysiert. Zu Paris heißt es im Kurier-Text:

Zuerst wird die Stadt mit dem eisernen Turm sich selbst anzünden

und Revolte mit der Jugend machen.

Der Stunk geht um die Welt.54

Der Brand von Paris wäre sozusagen der Auftakt und die Ouvertüre für den “dritten Weltkrieg“ in Europa. Das Fanal. Glaubt man dem Kurier-Text, fände der Brand von Paris zeitgleich mit dortigen Jugendunruhen statt. Kommt uns das bekannt vor? Allerdings: Im Spätherbst des Jahres 2005 kam es in Frankreich und insbesondere in Paris zu wochenlang anhaltenden Jugendunruhen; zum überwiegenden Teil Jugendliche mit Migrationshintergrund. Wikipedia schreibt dazu, dass die Jugendlichen ›meist nordafrikanischer Herkunft waren‹; weiter von einer ›Serie von Brandanschlägen auf jüdische Einrichtungen, die die diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich und Israel belasteten‹. Und: ›Der Pariser Imam wandte sich gegen die Gewalt und bezeichnete sie als Schande.‹ Ausgebrochen sind die Unruhen in den berühmtberüchtigten Pariser Vorstädten mit bekanntermaßen hohem Migrantenanteil. „Klarer Fall!“ sollte man denken, doch im Nachhinein konnte das politische Establishment der Grande Nation kein Problem mit den Migranten-Kids erkennen.55 Aha, so, so.

Das Magazin DER SPIEGEL schrieb seinerzeit von »Dauerrandale« und dass zwischen dem 27. Oktober und 20. November 2005 in Frankreich landesweit 10 300 Autos abgefackelt wurden, davon 4 200 im Großraum Paris.56 Laut Wikipedia wurden seit Anfang 2005 »insgesamt 28 000« Autos in Brand gesetzt, ja es wurden sogar 274 öffentliche und private Gebäude der Stadt zerstört.57 Auslöser der 2005er Ausschreitungen waren zwei Jugendliche mit Migrationshintergrund, die auf der Flucht vor der Polizei tödlich verunglückt waren. Tiefere Ursache der Unruhen waren die schon 2005 schlechten Zukunfts- und Berufschancen der französischen Jugendlichen, insbesondere eben jener mit Migrationshintergrund. 2005 lag die durchschnittliche Jugendarbeitslosigkeit in Frankreich bei happigen 19,5 Prozent. 2009 nach dem Ausbruch der Immobilien- und Finanzkrise stieg die Zahl auf 25,2 Prozent und lag Ende 2014 noch immer bei 25,2 Prozent, im November 2020 bei 22,1 Prozent.58 Orientiert man sich an Zahlen von 200959, dürfte die Quote bei männlichen Jugendlichen mit Migrationshintergrund fast doppelt so hoch sein. 2009 hatten 41 Prozent aller Pariser Jugendlichen unter 18 Jahren einen Migrationshintergrund.60

Frankreich hat also ein Riesenproblem mit seiner Jugend, das es seit mindestens 15 Jahren nicht in den Griff bekommt. Und im Zuge von Corona wird sich alles noch verschlimmern. Wetten? Dazu muss man kein Hellseher sein.

Zugegeben: Es ist keinesfalls zwingend, Irlmaiers Hinweis auf die Pariser Jugend schwerpunktmäßig auf die Pariser Jugend mit Migrationshintergrund zu beziehen. Doch sowohl die realen Erfahrungen von 2005 als auch der prophezeite Akt der Vernichtung des Kultursymbols Paris deuten in diese Richtung.

Man sollte die Lage in Frankreich also im Auge behalten. Glaubt man Alois Irlmaier, so steht Paris genau dann in Flammen, wenn sich die russischen Truppen dem Rhein nähern. Folglich müsste die Lage in Frankreich im Frühsommer/Sommer des Kriegsjahres äußerst angespannt sein. Da zuvor auch noch das Weltfinanzsystem zusammengebrochen sein dürfte, wäre die Lage natürlich in praktisch allen Ländern angespannt. Doch Frankreich wäre eines der ersten Länder in Westeuropa, das die Grenze zum offenen Bürgerkrieg überschreitet.

Was die sich direkt im Kurier-Text anschließende Voraussage Irlmaiers »Der Stunk geht um die Welt« betrifft, könnte damit sicherlich ein weltweites Aufbegehren gegen die jeweiligen Corona-Verordnungen gemeint sein. In jedem Fall könnte man von einer praktisch weltweit herrschenden Wirtschaftskrise ausgehen. Und es liegt nahe, diese Wirtschaftskrise wiederum im Zusammenhang mit der Corona-Krise und deren wirtschaftlichen Folgen zu sehen. Ja von heute (Januar 2021) aus gesehen ist kaum vorstellbar, dass die hier unterstellte Weltwirtschaftskrise nichts mit der Corona-Krise zu tu hat, dass die Corona-Krise irgendwann wieder ausgestanden sein wird und dann erneut eine Weltwirtschaftskrise ausbricht, dann jedoch verursacht von einem neuen Faktor. Angesichts der globalen Überschuldung ist im Moment wohl eher davon auszugehen, dass die Corona-Krise direkt in eine schwere globale Wirtschaftskrise übergeht. Fraglich wäre nur wie schnell.

Wenn Beteigeuze explodiert

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