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Synthese

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Komposition durch Überarbeitung Dieses Kapitel gewährt einen der seltenen Einblicke in die Kompositionstätigkeit eines Verfassers der Bibel, weil die Quellen bekannt sind, die PE für diese beiden Geschichten verwendet hat. Es zeigt sich, dass der hier anzutreffende Kompositionsprozess mit dem redaktionsgeschichtlichen Modell für die neutestamentlichen Evangelien enger verwandt ist als mit dem gleichnamigen Ansatz, der sonst bei der Hebräischen Bibel zur Anwendung kommt. PE hat die Elischa-Legende so überarbeitet und umformuliert, wie es seinen Interessen (dem Wort Jhwhs) und dem Setting entspricht, in dem er sie ansiedelt (Dürre). Er hat den DtrH-Bericht über Ahabs Herrschaft unterbrochen, um seine eigene Komposition einzufügen. Dass Elija so plötzlich erscheint, entspricht der Figur eines geheimnisvollen und unabhängigen Gottesmannes. Zugleich hat PE der Figur des Elija einen Teil ihrer Macht genommen: Nun ist Elija kein Gottesmann mehr, der aus freien Stücken handelt, sondern ein Bittsteller und Mittler sowie Überbringer des Wortes Jhwhs.

Jhwh herrscht Diese Verwandlung Elijas geschieht ad maiorem gloriam Jhwh; hierin besteht das vorrangige theologische Interesse PEs. Vor allem geht es darum, dass Jhwh Baal überlegen ist. Dass es zu einer Dürre kommt, veranschaulicht, dass Jhwh sogar in Phönizien und damit in der Heimat Baals über die Elemente gebietet. Falls das noch nicht hinreichend deutlich ist, so belegt die stetige Versorgung der Witwe mit Öl und Mehl, dass Fruchtbarkeit und Unfruchtbarkeit ebenso Jhwhs Befehl unterstehen wie überhaupt Leben und Tod, was wiederum anhand des Sohnes der Witwe illustriert wird. Damit ist der Weg bereitet für den entscheidenden Wettstreit zwischen Jhwh und Baal im nächsten Kapitel. Hierin liegt auch die Antwort auf Ahabs Anschuldigung Elijas, die zu diesem Wettstreit führt (18,17–18) und in der dem Propheten vorgeworfen wird, Israel durch die Dürre Kummer zu bereiten. Jhwhs positive Reaktion auf Elijas Bitte belegt, dass die Schuld für Israels Not letztlich nicht bei Jhwh liegt, sondern bei Ahab und den Seinen. Im weiteren Sinne geht das Leid Israels nicht auf Jhwh oder auf den von ihm gesandten Boten zurück, der es ankündigen und vor ihm warnen soll, sondern die Verantwortung liegt bei der abtrünnigen Führung des Landes. Zwar wird Isebel in Kap. 17 nicht erwähnt, doch in der Witwe von Sarepta findet sich ein recht gut erkennbares Gegenstück zu ihr.

1 Könige 16 - 2 Könige 16

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