Читать книгу 1 Könige 16 - 2 Könige 16 - Steve McKenzie - Страница 56

Synthese

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PEs redaktionelle Einheit greift auf verschiedene Quellen zurück Dieses Kapitel stellt eine recht gut gelungene redaktionelle Einheit dar. Spannungen innerhalb des Kapitels gehen auf die verschiedenen Quellen zurück, die PE miteinander verknüpft hat. Die Dürre bildet seit Kap. 17 das übergeordnete Thema. Womöglich ist sie aus der Geschichte von Ahabs und Obadjas Suche nach Weidegründen in Vv. 1–16* entlehnt – sie ist die einzige Geschichte, in der die Dürre im Handlungsverlauf eine wichtige Rolle spielt. Als Elija Ahab in V. 41 den Regen ankündigt, ist das Thema der Dürre – wie bereits in 17,1 erwartet – beendet. Die Legende über Elijas magisches Beschwören des Regens (Vv. 41–46*) gibt dem Abschluss noch eine zusätzliche dramatische Wendung.

PEs Überarbeitung der Legende hinter der Geschichte um den Wettstreit Der Höhepunkt des Dürre-Zyklus besteht in einer Legende aus der Königszeit153 über einen Wettstreit zwischen Anhängern Jhwhs und Verehrern Baals, durch den festgestellt werden sollte, welcher der beiden der Gott Israels ist. Wegen des Mediums zur Ermittlung des Siegers im Wettbewerb – Feuer vom Himmel – hat PE die Geschichte dem Thema der Dürre zugeordnet. In seiner Überleitung in die Geschichte wird als Grund für die Dürre der Abfall Ahabs und seines Hauses von Jhwh benannt. Für PE sind die Propheten Baals Elijas Gegner im Wettstreit und nicht das Volk; damit entstammen die Beteiligten am Wettstreit nun offizielleren, von Isebel dominierten Kreisen, und Jehus Revolte wird bereits vorweggenommen. Im überschwänglichen Bekenntnis des Volkes, das auf dem Höhepunkt der Geschichte beim Herabkommen des Feuers vorgebracht wird, wird die theologische Spitzenaussage des Kapitels und des Dürre-Zyklus in knapper Form zusammengefasst: „Jhwh ist (der) Gott; er ist (der) Gott“. Möglicherweise zielte die ursprüngliche Erzählung auf Synkretismus ab – auf eine Verschmelzung Jhwhs und Baals in Theologie und Praxis –,154 doch PE präsentiert Jhwh und Baal als klare Alternativen. Das Bekenntnis des Volkes (V. 39) zu Jhwh in der älteren Geschichte war kein monotheistisches, sondern erklärte Israel zum Herrschaftsbereich Jhwhs (V. 36). Auch stand hierbei keine metaphysische Frage nach der Existenz Gottes im Mittelpunkt, sondern die Wirkmächtigkeit: Praktischer Monotheismus Baal antwortet nicht, und ergo ist er ganz praktisch gesehen nicht real; Jhwh ist ein wahrer Gott, weil er handelt. Deshalb ist es Jhwh, der in Wirklichkeit die Elemente und die aus ihnen erwachsende Fruchtbarkeit beherrscht. Für PE ist die Frage aber eher ideologischer Art. Elijas hämische Kommentare in der ursprünglichen Geschichte, die sich aus den mit Baal verknüpften mythischen und rituellen Traditionen speisen, implizieren, dass Baal nach dem Bild von Menschen geschaffen ist und ungeeignet, die Qualitäten eines „Gottes“ zu besitzen.155 Während die ältere Geschichte auf der Schwelle zum Monotheismus stehen könnte,156 befindet sich die Bearbeitung durch PE mittendrin. Baal sowie folglich auch andere Gottheiten antworten nicht, weil es sie nicht gibt. Für PE bedeutet יהוה הוא האלהים, dass allein Jhwh Gott ist.

1 Könige 16 - 2 Könige 16

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