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LA SERENISSIMA – VENEDIG Eine filigrane Schönheit

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Hunderte von Inseln, Kanälen und Brücken ergeben die viel bewunderte Serenissima. Filigrane Palazzi in venezianisch-gotischem Stil spiegeln sich im Wasser der Kanäle, unzählig sind auch Kirchen und Museen voller Kunst. Venedig zeigt sich und entgleitet doch, denn niemand wird behaupten können, Venedig in allen Nuancen nach dem ersten Besuch bereits zu kennen, dafür ist die Lagunenstadt einfach zu komplex.


Schattenriss der Chiesa della Salute auf der Guidecca am gleichnamigen Kanal.

Wenn bei Sonnenuntergang die golden glänzenden Mosaiken der Fassade von San Marco aufzublitzen scheinen, bleibt das ein unvergessliches Erlebnis für jeden, der am Markusplatz in einem der historischen Caffès beim Klang des Orchesters seinen Aperitivo genießt. Einen anderen, bestimmt unvergesslichen Blick genießt man von der Lagune auf die Stadt, besonders beeindruckend im Winter bei Föhnwetter, wenn die schneebedeckten Alpen von Belluno so nahe an Venedig gerückt zu sein scheinen, dass sie wie eine Theaterkulisse für die kapriziöse Diva wirken.

Einer Diva freilich, die schon ziemlich in die Jahre gekommen ist. Und gleich auf den ersten Blick versteht jeder: Wo so viel historische Bausubstanz auf Wasser trifft, da ist eine ständige Sanierung vorprogrammiert. Aber Venedig steht auch das gut, ihre geradezu schwindsüchtige Zartheit, die herrlichen Palazzi mit ihren verblassten Fresken und dem abblätternden Putz stehen dieser Stadt, die dennoch eine einzige Sehenswürdigkeit bleibt. Schließlich sind ihre Paläste und Basiliken voller Kunstschätze, die Kanäle voller Gondeln, und unzählig sind Brücken und Gassen, enge Durchgänge und weite Plätze mit der einst obligatorischen Zisterne für das Sammeln des Regenwassers. Jeder Blick im vielleicht noch 53 000 Einwohner zählenden historischen Kern Venedigs ist ein Erlebnis. Was den Reisenden rühren mag, schmerzt viele der alteingesessenen Venezianer. Sie machen schon lange mobil gegen den Verfall ihrer Stadt. Mit internationaler Hilfe werden verstärkt Palazzi und Kirchen renoviert, Kanäle ausgebaggert und saniert, Hauseingänge und Gassenniveau erhöht, um besseren Schutz vor Hochwasser zu bieten. Doch an den einfachen Häusern bröckelt weiter der Putz und trägt damit doch nicht wenig zum Zauber der alten Dame Venedig bei. Ein Bummel durch die Serenissima, wie sie von alters her genannt wird, darf ruhig zum Abenteuer werden, Verirren inklusive. Denn an jeder Ecke öffnen sich andere, oft überraschende Ausblicke und Einblicke, locken Caffè-Bars, Osterien und Trattorien und bieten Erholung von Altären und Fresken, verleiten Souvenirläden ebenso wie feine Boutiquen zur Schnäppchenjagd oder aber auch zu teurem Einkauf.

Das Reisebuch Italien

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