Читать книгу Das Reisebuch Italien - Thomas Migge - Страница 43

Оглавление

TRAUMSTRASSEN

NICHT SEHR SCHWEIZERISCH

Mit dem Boot auf dem Lugano-See


Gerade wegen seiner ausgefransten Form empfiehlt sich eine Entdeckungstour auf dem Lago di Lugano mit dem Linienboot. So kommt man einfacher als mit dem Wagen und auch viel schöner zu den Ortschaften, die jeweils zum See hin ihre Schokoladenseite zeigen. Empfehlenswert ist die knapp vierstündige Nachmittagstour ab Lugano Paradiso.


Campanile von S. Maria del Sasso über Morcote

Paradiso, der freundliche Vorort Luganos, eignet sich auch wegen des großen Parkhauses gegenüber der Anlegestelle für den Start der Bootstour, um den Wagen bequem zu parken. Im kleinen Castagnola unterhalb des Monte Brè befindet sich das nette Museo delle Culture, wo man auch mit dem eigenen Boot vorfahren kann. In Gandria Paese, dem letzten Schweizer Ort vor der Grenze, sieht man hübsche alte Häuser, ein beliebtes Fotomotiv! Im benachbarten Cantine stehen das Museo Doganale und ein Grotto, also eine super Einkehrmöglichkeit, am Hang.

In Caprino kleben nur wenige Häuser am Hang nördlich von Campione, unterhalb des Grotto San Rocco sind hart an der Felswand fünf historische Kalkbrennöfen auszumachen. Kurz danach ist Campione d’Italia erreicht. Das imposante Casino-Gebäude von Mario Botta beherrscht die Szenerie der eigenwilligen italienischen Enklave in der Schweiz, die außer der Zollfreiheit weitere Sonderrechte genießt und zwei Postleitzahlen hat – eine italienische und eine schweizerische. Wer hier in Italien anrufen möchte, muss allerdings »aus der Schweiz telefonieren«.

Miniatur-Schweiz

Mélide mit einfallsloser Architektur der allzu großen Apartmenthäusern hat dennoch schöne Uferabschnitte mit Liegewiesen, und das Boot wird hier oft für den Besuch von Swiss Miniatur verlassen, um dann das nächste Boot zu nehmen. Das peilt dann Brusino Arsizio an der Nordspitze des Monte San Giorgio an. Eine Seilbahn führt zum Wanderweg und zur Straße in 635 Meter Höhe und nach Serpiano, das zu Recht ein beliebtes Ausflugsziel ist.

Dörfer am Hang

Morcote ist ein besonders hübscher Ort mit pastellfarbenen historischen Häusern mit Bogengängen am Ufer. Hinreißend schön sind die Ruine des Castello Paleari aus dem 12. Jahrhundert und die Friedhofstreppe, die sich mit rund 400 Stufen vom steilen Hang des Monte Arbostora zum See hinabzieht. Den Botanischen Garten des privaten Parco Scherer schmücken Kunstwerke verschiedenster Stilrichtungen.

Figino ist ein kleiner Ort mit großem Lido, also einer Badeanstalt. Lavena, der nette Ortsteil von Ponte Tresa, lässt nur eine enge Durchfahrt frei mit Schilfgürtel rechts und links. Und auf der Halbinsel davor erheben sich Kalkbrennöfen in einer kleinen Wohnidylle mit Booten ringsum. Vorbei an den Campingplätzen von Ponte Tresa geht es wieder zur italienisch-schweizerischen Grenze, und in Caslano dreht das Boot zurück nach Paradiso, also nach Lugano, das schließlich auch kulturell einiges zu bieten hat – etwa von Frühjahr bis Herbst Musikfestivals ganz unterschiedlicher Richtungen und ein kulinarisch kaum zu überbietendes Weinfest im Herbst. Der riesige Stadtpark (Parco Civico Ciani) an der Mündung des Casrate sowie am See mit rund 63 000 Quadratmetern Fläche ist auch Sitz des Kongresszentrums der Stadt und des Museo Cantonale di Storia Naturale, also des naturhistorischen Museums.


Am Hermann-Hesse-Haus in Montagnola – nicht einfach vorbeigehen


Stimmungsvolles Lavena bei Ponte Tresa

TOP ERLEBNISSE

PRIVATBAHN NACH LUGANO

Die pünktliche Schweizer Privatbahn verbindet Ponte Tresa auf Tessiner Seite und das zwölf Kilometer entfernte Lugano mit dichtem Fahrplan, tagsüber etwa alle 15 Minuten (www.flpsa.ch).

MUSEO D’ARTE DELLA SVIZZERA ITALIANA (MASI)

Sehenswertes Museum für moderne und zeitgenössische Kunst vom 19. bis ins 21. Jahrhundert in Lugano, mit Dauer- und Wechselausstellungen und seit 2015 zusammengelegt mit dem LAC, dem Museum Lugano Arte e Cultura (www.masilugano.ch).

MUSEO CANTONALE DI STORIA NATURALE

Das naturhistorische Museum des Schweizer Kantons Tessin in Lugano am Viale Carlo Cattaneo 4 bietet ein interessantes Abbild der Entstehung des Kantons.

SWISS MINIATUR

Die schönsten Bauwerke und Landschaften der Schweiz in Miniaturformat auf 14000 Quadratmeter Fläche im Maßstab 1:25 sind beeindruckend schön am Ufer von Mélide angelegt. Auf einer 3560 Meter langen Modelleisenbahnstrecke fahren 18 Züge durch den Park (www.swissminiatur.ch).

BESUCH BEI HERMANN HESSE

In Montagnola nahe Lugano fühlt man sich wirklich so, als sei man beim Nobelpreisträger für Literatur (1946) zu Hause. Hier lebte Hermann Hesse von 1919 bis 1931 in der früheren Torre Camuzzi. Heute wird eine Dauerausstellung aus seiner Hinterlassenschaft wie etliche Bücher und Bilder gezeigt (ja, er malte auch). Zudem werden Lesungen und Sonderausstellungen veranstaltet – ein lebendiger Ort der Literatur (www.hessemontagnola.ch).

Das Reisebuch Italien

Подняться наверх