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Die Etrusker: Das geheimnisvolle Volk

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Das ethnographische Bild Italiens, das einige 100 Jahre später zum großen Problem der Karthager werden sollte, war im 1. Jahrtausend v. Chr. vielfältig: Gegenüber den Resten der vorindogermanischen Urbevölkerung sowie den Italikern und Illyrern – indogermanischen Völkern, die in der frühen Eisenzeit aus dem Donauraum und dem Balkan nach Italien eingewandert waren – nahmen Griechen und Etrusker wegen ihrer städtischen Siedlungsweise und des hohen Kulturniveaus eine Sonderstellung ein.

Das Kernland der Etrusker lag zwischen Arno und Tiber, Küste und Apennin.

Das Wissen über die Etrusker, das in erster Linie auf archäologischen Quellen beruht, ist äußerst lückenhaft. Vor allem die Herkunft des etwa seit Beginn des 7. Jahrhunderts in Italien nachweisbaren Volkes ist ungeklärt. Heute gehen die meisten Historiker davon aus, die Ethnogenese der Etrusker beruhe auf vorindogermanischen Einwanderern aus dem Norden und einem für die Ausbildung der etruskischen Kultur entscheidenden Einwanderungsschub aus der Ostägäis, möglicherweise aus der Gegend um Troja.

Kennzeichnend für die politische Organisation der Etrusker war die Existenz unabhängiger Städte als politische Einheiten. Es gab verschiedene Städtebünde, doch keinen etruskischen Gesamtstaat. Die Städte waren offensichtlich unter einem Priesterkönig monarchisch regiert, bis gegen Ende des 6. Jahrhunderts der Adel die Macht übernahm. Eine besondere Stellung in der Gesellschaft besaß im Vergleich zu den übrigen mediterranen Kulturen die etruskische Frau.

Von den Griechen wurde die Schrift in Form eines westgriechischen Alphabets übernommen. Die etruskische Sprache ist mit Ausnahme einiger Wörter aber bis heute nicht übersetzbar. Besonderheiten der etruskischen Religion waren ein ausgeprägter Jenseitsglaube und die systematische Lehre von der Deutung göttlicher Vorzeichen, die von den Römern übernommene „Disciplina Etrusca“.

Im 7. und 6. Jahrhundert begannen die Etrusker sich über ihr Kernland hinaus nach Norden in die oberitalienische Tiefebene und nach Süden, nach Latium und Kampanien, auszubreiten und Städte zu gründen, zu denen auch Rom zählte. Neben der militärischen stand die wirtschaftliche Expansion durch einen intensiven Handel im gesamten westlichen Mittelmeer.

Das Ende der etruskischen Vorherrschaft in Mittelitalien begann 474 mit der Niederlage gegen Griechen und Syrakusaner in der Seeschlacht bei Cumae. Weitere Stationen waren der Einfall der Kelten in die Poebene um 400 und der Aufstieg Roms zur Vormacht in Italien.

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