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Perser gegen Griechen

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Im Frühjahr 480 vor Chr. war es soweit. Xerxes setzt sich mit einem Heer von 150.000 Kriegern von Sardes aus in Bewegung. Die Perser überqueren die Dardanellen auf zwei Schiffsbrücken und stoßen entlang der Küste – von der rund 700 Kriegsschiffe umfassenden Flotte begleitet und versorgt – nach Mittelgriechenland vor.

Erstmals wird Xerxes im August 480 am Thermopylenpaß an der Südgrenze Thessaliens aufgehalten: An einer strategisch günstigen Stelle – einem etwa 15 Meter breiten Hohlweg zwischen den Bergen und dem Meer – erwartet der Spartanerkönig Leonidas mit 300 seiner Krieger und 5000 mittelgriechischen Kämpfern das feindliche Heer. Der Spartaner hält drei Tage der persischen Übermacht stand.

Dialog. So könnte es gewesen sein:

Xerxes: „Seit drei Tagen stockt der Vormarsch meiner Truppen. Sollte es wirklich so sein, dass griechische Ziegenhüter unsere Streitmacht aufhalten können?“

Feldherr: „Mit Verlaub, edler Xerxes, erlauchter Sohn des großen Dareios, es sind keine Ziegenhüter, die unsere Kämpfer dahin mähen wie der Bauer den Weizen zur Ernte. Es ist der Spartaner-König Leonidas mit seinen Kriegern, die wie tollwütige Hunde gegen uns kämpfen.“

Xerxes: „Hat er zehntausend unsterbliche Krieger an seiner Seite, ist es eine Schlacht, die da vorne in dem Hohlweg tobt? Und wenn es so ist, warum habt Ihr meinen Thron nicht auf den höchsten Felsen gesetzt, damit ich die Befehle für unseren glorreichen Sieg geben kann?“

Feldherr: „Es ist keine Schlacht, edler Gottkönig, es ist ein Gemetzel. Die verfluchten Spartaner versperren einen Hohlweg, den wir passieren müssen, um nach Athen zu gelangen. Es sind Wesen aus einer anderen Welt, die wir bezwingen müssen. Sie brauchen keinen Schlaf, ernähren sich vom Blut wilder Stiere und scheinen vom Feuer des Zarathrusta gezeugt worden zu sein.“

Xerxes: „Ihr wollt damit sagen, dass sie meinen medischen Bogenschützen widerstehen, den Babyloniern mit ihren schweren Wurfgeschossen und sogar den wilden Massageten, die den Tod im Kampf erflehen wie ein Weib die Empfängnis?“

Feldherr: „So ist es, König dieser Welt zu Wasser und zu Lande, Freund und Liebling der Götter. Aber mit einer List werden wir diese verfluchten Spartaner, deren Kräfte niemals zu schwinden scheinen, überwinden. Ein einheimischer Schäfer wies uns den Weg in den Rücken der verfluchten Griechen, so dass wir sie in die Zange nehmen und sie zu ihren Ahnen schicken können.“

Xerxes: „Die Schreiber sollen diesen Umstand auf ihren Tafeln nicht erwähnen. Es könnte ein Schatten auf meinen königlichen Ruhm als Stratege und Feldherr werfen. Du bürgst mir dafür, mit Deinem Leben.“

Feldherr: „Ist schon geschehen, oh edler Großkönig, dessen ruhmreiche Taten schon bald auf ewig in Stein gemeisselt sein werden. Bereits in dieser Stunde ist König Leonidas von Euren siegreichen Truppen umzingelt. Sein Arm ist erlahmt, seine Gefährten werden von der medischen Garde zerschmettert. Die restlichen Griechen fliehen in wilder Auflösung. Ein großer Sieg für Eure Majestät. Der Weg nach Athen, dieser stinkenden griechischen Pestbeule, liegt ungeschützt vor Euch.“

Xerxes: „Lass` die plumpen Schmeicheleien, Feldherr. Sie sind so passend wie ein Abendopfer im Morgengrauen. Noch so ein Leonidas auf dem Weg zu diesem verfluchten Athen und ich werde Dir die Haut von Deinem Körper stückweise abziehen lassen und zur Warnung meinen Truppen voran tragen lassen. Bringe mir das Herz dieses Spartaners. Ich will die Priester um Deutung bitten. Noch nie zuvor hat es ein gewöhnlicher Satrape gewagt, meinem Willen so ausdauernd im Wege zu stehen.“

Als der spartanische König Leonidas die aussichtslose Lage erkennt, befiehlt er den Griechen den Rückzug und fällt selbst an der Spitze seiner Landsleute. Zur gleichen Zeit kann die griechische Flotte den Persern bei Kap Artemision – an der Nordspitze von Euböa – allerdings empfindliche Verluste beibringen.

Weil die Perser zu Lande nicht besiegbar scheinen, sucht der Athener Befehlshaber Themistokles nun die totale Seeschlacht. Er fühlt sich durch einen Spruch des Orakels von Delphi ermuntert: „Nur die hölzerne Mauer schenkt Zeus seiner Tochter Athene, sie allein bleibt heil zur Rettung für Dich und die Kinder.“

Die Bewohner Athens werden evakuiert. Ende September 480 v. Chr. geschieht dann das Unglaubliche, nie erwartete: Die zahlenmäßig überlegene Perserflotte wird in der Meerenge von Salamis vernichtend geschlagen. Hilflos muss Xerxes vom Land aus mit an sehen, wie die schnellen, griechischen Boote die schwerfälligen persischen Galeeren scheinbar mühelos umkreisen, sie in Brand setzen und versenken.

Im darauf folgenden Frühjahr, nachdem sich die Perser nach Thessalien zurückgezogen hatten, erringen die Griechen unter dem Oberbefehl des Spartaners Pausanias bei Plataiai den endgültigen Sieg über die Invasoren. Im Spätherbst 479 v. Chr. werden die Reste der Perserflotte in der Nähe von Milet vernichtet. Xerxes ist nun endgültig geschlagen, die letzten persischen Truppen räumen Griechenland und die tödliche Gefahr aus dem Osten ist vorerst gebannt.

Die Geschichte der Menschheit

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