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Die Welt der griechischen Mythologie

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Die griechischen Götter bilden eine Gesellschaft, die der menschlichen in vieler Hinsicht ähnelt. Es gibt eine Hierarchie, Familien und Rivalitäten. Jeder Gott hat seinen eigenen Aufgabenbereich.

Alle Götter stammen von Uranos ab, dem göttlichen Ursprungsprinzip, dem uranfänglichen Chaos vor der Schöpfung. Uranos, der Himmel, zeugt mit Gäa, der Erde, die Kyklopen und die Titanen. Weil er sich weigert, letztere aus dem Schoß der Erde ans Licht zu lassen, stürzt ihn sein Sohn Kronus, entmannt seinen Vater mit einer Sichel und wirft die Geschlechtsteile ins Meer. Daraus entsteht Aphrodite, die Schaumgeborene, die Göttin der Liebe.

Kronus ist die Zeit. Nach der Scheidung von Himmel und Erde tritt nun das erste Ordnungsprinzip in die Welt. Aus Angst, selbst gestürzt zu werden, tötet Kronus seine Nachkommen: Er, die Zeit, verschlingt seine Kinder – ein deutlicher Hinweis auf die Sterblichkeit der Menschen. Ein Sohn entgeht Kronus – Zeus. Seine Mutter reicht Kronus einen Stein, den er statt des Kindes verschluckt. Zeus wird heimlich in einer Grotte des Berges Ida auf Kreta groß gezogen.

Als er heran gewachsen ist, stürzt er seinen Vater und zwingt ihn, die von ihm verschlungenen Kinder wieder auszuspeien.

Zeus ist nicht nur der Licht- und Wettergott, der Blitzeschleuderer, er repräsentiert auch die soziale Ordnung. Er ist der Himmelsvater, den keine Stadt als Schutzgott für sich allein beanspruchen kann. Er steht unparteiisch über allem und regiert die Welt vom Olymp aus, dem heiligen Berg. Er ist mit Hera verheiratet, unter deren Schutz die Ehe steht, was ihn allerdings nicht daran hindert, mit zahlreichen anderen Göttinnen und sterblichen Frauen Kinder zu haben. Mit Leto zeugt er Apollon und Artemis, mit Demeter Persephone; Leda verführt er als Schwan, Europa als Stier, Danae gar als Goldregen.

Weitere Söhne von Kronos sind Poseidon, der Erderschütterer, dem bei der Teilung des Erbes das Meer zufiel, und Hades, der in der Unterwelt über die Toten herrscht. Hades entführt und heiratet Persephone, die Tochter der Kornmutter Demeter. Diese ist verzweifelt, sucht die Tochter und vernachlässigt dabei die Aufgabe, für das Wachstum zu sorgen. Weil die Menschen daraufhin hungern, legt Zeus fest, dass Persephone den Winter in der Unterwelt verbringen soll, in jedem Frühjahr aber zurückkehren darf – wie das Korn, das im Frühling an der Oberfläche keimt.

Für den Krieg sind Ares und Athene zuständig. Der gewalttätige Ares für das Schlachtgetümmel, Athene für die kluge Kriegsführung. Sie ist gleichzeitig Göttin der Weisheit. Sie hat keine Mutter, ist direkt dem Kopf des Zeus entsprungen. Athene und Ares bekämpfen sich gegenseitig – zwei widerstreitende Prinzipien.

Dionysos schickt die Ekstase. Ihm ist nicht nur der Wein heilig, sondern jeder rauschhafte Zustand, der durch Tanz oder rituelle Handlung erreicht wird, auch der Wahn. Bei seinem Kult werden Tieropfer dargebracht, manchmal auch Menschen in Stücke gerissen.

Apollon unterstehen Kunst und Musik, er fördert kulturelle Leistungen. Er ist der Gott der Heilkunst, tötet aber auch mit seinen Pfeilen.

Daneben gibt es unbedeutendere Götter, wie Pan, der zur Mittagsstunde umher geht und mit seinem Flötenspiel Hirten und Herden in Panik versetzt.

Die Geschichte der Menschheit

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