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Philosophie in Griechenland

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Die griechische Philosophie erlebte in der Zeit der Perserkriege eine Blütezeit. Allmählich vollzog sich der Übergang vom mythischen zum wissenschaftlich-philosophischen Denken, das die Welt kritisch hinterfragt.

Schwerpunkte der philosophischen Auseinandersetzung sind die Ordnung des Kosmos und die Stellung des Menschen im Zusammenhang des Lebens. Neben der Naturphilosophie beschäftigen sich die Philosophen mit der Ethik. Gesetze werden nicht mehr allgemein als gottgegeben anerkannt, sie werden diskutierbar. Der Mensch soll aus der rechten Erkenntnis heraus tugendhaft handeln.

Zenon wird von Aristoteles als Erfinder der Dialektik bezeichnet. Er entwickelt die Methode des indirekten Beweises weiter und beeinflusst damit die Logik. Er geht davon aus, dass alle Dinge, auch Raum und Zeit, aus unendlich kleinen Einheiten bestehen. Parmenides von Elea setzt die Welt mit der ewigen Gottheit gleich, die alles Geschehen leitet. Das Seiende ist unveränderlich, es gibt keine Bewegung und kein Werden.

Empedokles entwickelt die Lehre von den vier Grundelementen Feuer, Wasser, Luft und Erde. Liebe und Hass sind Kräfte, die in ihrer Mischung Trennung bewirken. Weltentstehung und Weltuntergang lösen sich ab.

Der Sophist Protagoras sagt: „Der Mensch ist das Maß aller Dinge“. Es gibt keine objektive Wahrheit. Absolut ist nur die Tugend. Scham und Gerechtigkeitsgefühl sowie die Staatsgesetze sind von den Göttern gegeben.

Anaxagoras lehrt, dass die Welt aus natürlichen Ursachen entstanden ist. Die Planeten sind von der Erde losgerissene Steinmassen, der Mond empfängt sein Licht von der Sonne.

Einer der anerkanntesten Philosophen seiner Zeit ist zweifellos Platon, der 348 v. Christus im hohen Alter von 80 Jahren stirbt. Sein philosophisches Werk fasst die bisherige griechische Philosophie zusammen, geht aber zugleich auch über diese hinaus. Platons Größe liegt in der Universalität seines Geistes. Seine philosophischen Gedanken haben die abendländische Kultur- und Geistesgeschichte entscheidend geprägt.

Platon, Sohn einer reichen Aristokratenfamilie, wurde um 428 v. Chr. in Athen geboren. Acht Jahre lang war er Schüler von Sokrates, dessen Lehre durch ihn überliefert wurde. Nach dem erzwungenen Tod seines Lehrers ging Platon vorübergehend nach Megara in die dortige Philosophenschule und unternahm später ausgedehnte Reisen nach Ägypten, Italien und Sizilien. 387 eröffnete er in Athen in seinem Garten die nach seinem Tod berühmt gewordene „Platonische Akademie“, in der er seine Schüler in Philosophie unterrichtete.

Platon hat seine Lehre in insgesamt 15 Schriften in Form von Dialogen nieder gelegt. Ausgangspunkt seines Denkens ist die Kritik an der Sophistik, deren Lehre er zu überwinden trachtete. Dem Satz des Protagoras, der Mensch sei das Maß aller Dinge, stellt Platon die Erkenntnis gegenüber, dass dem Denken und Handeln des Menschen durch die ewigen Ideen ein allgemeines Maß gesetzt ist. Höchstes Gut in dieser Ideenwelt sind Tugend, Weisheit, Gerechtigkeit, Besonnenheit, Tapferkeit. Nach Platon ist die Tugend lehr- und lernbar, da sie Wissen ist und kein Mensch wider besseres Wissen handeln könne.

In dem Dialog „Der Staat“ entwirft Platon die Utopie eines Staatswesens, das von Philosophen regiert wird, sich auf das sittliche Wollen der Bürger gründet, aber auch eine strenge ständische Schichtung aufweist.

Die Geschichte der Menschheit

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