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RÜCKBLICK

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Längst Vergangenes, die fast schon vergessenen siebziger Jahre kehren gedanklich wieder zurück, als ich der „Gordita“ mit Hammer, Meißel und Flex zu Leibe rücke.

Ich glaube, es war 1973, da schleppte ich meine erste Ente mit damals 16 PS und Fliehkraftkupplung für 300,- DM an. Und diese wurde dann auch noch gegen meinen fast neuen Fiat 850 Sport-Coupe eingetauscht, was zur Folge hatte daß ich aus der Fahrgemeinschaft mit Arbeitskollegen mit der Begründung: „Mit so einem Ding kann man doch nicht bei einem Ingenieurbüro (in dem wir damals arbeiteten) vorfahren, ausgeschlossen wurde. Die Familie stand Kopf, und mein damaliger Schwager, von Beruf Kfz-Mechaniker bei Opel, einer damals noch stolzen Marke, verweigerte mir für die Zukunft jede erdenkliche Hilfe mit den Worten:

< „Bei dieser Kiste werde ich Dir nicht helfen können (oder wollen?).“>

Mit einem Reparaturhandbuch als Hilfe begann somit, anfangs eher zwangsläufig, meine Karriere als Entenschrauber. Es hat viel Spaß gemacht und anstatt mit meiner damals jungen Familie meine Freizeit familiengerecht zu gestalten, lag ich meistens unter der Ente, um immer wieder irgendwas zu richten.

Ein Jahr später folgte dann unser erstes fabrikneues Auto, ein 2 CV 6 in blau, mit dem wir es auch mal bis in die Türkei geschafft haben. Da gab es aber -leider- nichts zu schrauben dran.

Dafür begann ich damals Enten zu sammeln, herzurichten und wieder zu verkaufen, um so in Zukunft unsere Urlaubsreisen zu finanzieren.

Wir haben es dann sogar mit einer 250-Mark-Ente bis in die Sahara das ist kein Schreibfehler geschafft. Irgendwann konnte ich eine AK 400 anschleppen, und seitdem träumte ich davon, damit nach Indien zu fahren. Dies war allerdings undenkbar mit Familie und einem ebenso festen wie guten Arbeitsplatz im ach so erstrebenswerten Angestelltenverhältnis.

Ich trieb mich von nun an viel auf Citroen-Treffen herum und lernte interessante Entenfahrer kennen, die solche und ähnliche Touren schon hinter sich hatten. Von Begeisterung und Anerkennung geprägter Neid kam auf. Anstatt samstags den wöchentlichen Einkauf im Supermarkt, so wie alle anständigen Wohlstands-Bundesbürger es taten, zu erledigen, waren meine bevorzugten Aufenthaltsorte diverse Autoschrottplätze, immer auf der Jagd nach irgendwas Verwertbarem.

„Ich geh heute wieder mal auf den Entenstrich“, nannte ich meine Samstagsbeschäftigung, dabei immer irgendwelche Reisen im Hinterkopf. Das Fernweh hatte mich unwiderruflich gepackt, der Virus, den ich bis zum heutigen Tage nicht mehr losgeworden bin, hatte sich manifestiert.

Glück gehabt!

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