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MANAUS

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Am nächsten Tag finde ich eine Werkstatt ganz in der Nähe, zu der ich zu Fuß gehen und auch mitarbeiten kann. Ich komme mir vor wie früher in Deutschland. Früh aufstehen, schnell einen Happen zwischen die Zähne, einen Cafe und ab zur Arbeit.

Das Achs-Rohr bringen wir in eine Dreherei, wo es auf der Drehbank gerichtet, geschweißt und verstärkt wird. Am nächsten Tag ist das Teil fertig. Aber: Gordita’s Rahmen sieht furchtbar aus. Hier muss noch mehr geflechst, geschweißt, gezogen und gerichtet werden. Dies nimmt fast eine Woche in Anspruch, wodurch wir in einen dreizehntägigen Aufenthalt in Manaus haben.

Vier Tage nach uns kommen auch Heinz und Irene bei Tommy an, und sind bestürzt als sie unsere „Gordita“ zu Gesicht bekommen. Die beiden haben eine schöne Amazonasdampferfahrt, die allerdings auch um einiges länger gedauert hat hinter sich als geplant. Der Rio Madeira führt extremes Niedrigwasser und da muss sehr viel manövriert werden, um nicht auf eine der vielen Sandbänke aufzulaufen.

Domi unternimmt mit den beiden eine Stadtbesichtigung, zusammen haben sie sich alles angeschaut, was man so gesehen haben sollte. Vor allem natürlich das berühmte Opernhaus und die Museen. Kultur muss sein.

Im hiesigen Fernsehen kommt die Nachricht, dass ein Unimog mit einem Ehepaar aus England auf einer der desolaten Brücken der BR 319 eingebrochen ist. Glücklicherweise hatten sie ein Satellitentelefon dabei und konnten die Rescate in Manaus alarmieren. Sie wurden mit einem Helikopter ausgeflogen. Der Unimog sowie ein Großteil der Ausrüstung dürften allerdings verloren sein. Ich glaube zu wissen, welche Brücke das war.

Selbst habe ich leider nicht viel von Manaus mitbekommen, außer Werkstatt, Dreherei und Auspuffbauer. Und zwischendurch musste leider immer wieder der Geldautomat aufgesucht werden. Brasilien, speziell Manaus, ist sehr teuer. So haben wir in dieser Zeit unser Tagesbudget um einiges überschritten. Tommy ist uns zum Glück preißlich noch ein Stück entgegen gekommen.

Hierfür noch mal einen ganz besonders herzlichen Dank an ihn und seine Frau! Wer irgendwann mal nach Manaus kommen sollte, dem kann ich „Tommytours“ nur empfehlen. Man ist wirklich bei Freunden untergebracht.

Endlich ist unsere Gordita wieder einsatzbereit. Wenn auch Motorhaube und Kotflügel nicht mehr so richtig passen. Das Auto fährt geradeaus und die Mechanik funktioniert wie eh und je. Abschied nehmen, und es ist das erste mal dass wir längere Zeit festgesessen haben. Umso schwerer fällt uns jetzt der Abschied. Nicht zu wissen ob man sich in diesem Leben noch einmal wieder sieht, macht es nicht leichter.

„ Das Leben, ein stetiger Wettlauf mit dem Tot, wo letzterer immer als Sieger hervorgeht.“




Thommy, Bagjiera und wir

So wird nach vierzehn Tagen Manaus endlich wieder mal der Seilzuganlasser betätigt. Noch im Stadtbereich von Manaus dürfen wir uns an einem kleinen Kabelbrand erfreuen, der Dank des Batteriehauptschalters aber keinen größeren Schaden angerichtet hat. Neue Freunde lassen wir zurück und rollen Stadtauswärts mit …

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