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GIGANTISCHES BRASILIEN

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Wir nehmen die BR 163 im Bundesstaat Mato Grosso do Sul, die uns geradewegs in Richtung Norden führt.

Von früheren Reisen weiß ich, dass uns da bestimmt keine aufregenden Landschaften erwarten. Hier wird industrielle Landwirtschaft betrieben und dem entsprechend sieht es auch aus. Hier könnten wir tagelang durch Monokulturen von Soja, Baumwolle und was weiß ich noch alles fahren und nur wenig wird sich am Landschaftsbild ändern.

Das Gleiche gilt für die Provinzstädtchen, die immer ein bisschen abseits der Straße liegen. Alles hat das gleiche Strickmuster. Die Menschen, denen man begegnet sind sehr geschäftig und man merkt unmissverständlich, dass der sogenannte Fortschritt hier schon lange Einzug gehalten hat.

Domi staunt und bemerkt, dass hier wohl sehr viel Geld bewegt wird und ich frage sie: „Siehst du hier noch ein Vögelchen fliegen? Siehst du Menschen, die im Schatten eines riesigen Baumes sitzen und ihren Mate trinken?“

Ja, der Fortschritt hat wie überall sonst auf der Welt auch hier seinen Preis. Und ganz persönlich wünsche ich mir, dass unser schönes und immer noch ein wenig von lateinischer Romantik geprägtes Paraguay nicht ganz so schnell fortschreitet und Erhaltenswertes noch möglichst lange erhalten bleibt.

Noch ist die Große Dampfwalze namens Fortschritt, die konstruktionsbedingt dazu geschaffen ist, alles platt zu machen, nicht über uns gerollt. Gebe Gott, dass es noch lange so bleibt.


So geht es dann drei Tage weiter, bis wir in Cuiaba ankommen. Das Pantanal, das größte Feuchtbiotop unseres Planeten, erwartet uns.

Der Begriff Pantanal kommt aus dem portugiesischen und bedeutet Sumpf. Es befindet sich in den Bundesstaaten Mato Grosso und Mato Grosso do Sul. Kleinere Gebiete desselben reichen im Osten bis in die Nachbarstaaten Bolivien und Paraguay.

Das Pantanal ist eine noch sehr wenig erschlossene und kaum bewohnte Flussniederung mit zahlreichen Süßwasserseen, die von mehreren Flüssen gespeist werden und vom Rio Paraguay, dem das Gebiet flutenden und entwässernden Hauptfluss, durchzogen wird.

Dadurch hat sich ein artenreiches Feuchtgebiet entwickelt. Mit etwa 230.000 qkm Fläche ist es fast genau so groß, wie die Bundesrepublik Deutschland vor der Wiedervereinigung. Es liegt nur knapp 95 m über dem Meeresspiegel.

Wir suchen und finden eine günstige Unterkunft in Cuiabá, die allerschäbigste bisher, und sind heilfroh, vorher schon ein bisschen Proviant und Eis zum kühlen von Getränken eingekauft zu haben, denn ich habe mir mittlerweile angewöhnt, immer zuerst mal mein schönes “Angekommen-Bierchen” zu trinken.


Traditionen sollte man beibehalten, ach was, „man muss sie pflegen“.


Für den nächsten Tag ist erst mal Bancomat suchen angesagt. Denn auch hier, und hier erst recht gilt: “ohne Moos nix los”. Besonders Brasilien schlägt sich doch ganz schön in unserem Tagesbudget nieder.

Wir wollen das Pantanal entdecken, leben und erleben. Mit all seinen Facetten. Dafür haben wir einige Tage eingeplant.

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