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DIE KNOCHEN DES SCHÄDELDACHES

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Wenn wir das Schädeldach studieren, beobachten wir zuerst die Suturen um die Ossa parietalia herum. Die Verbindung mit den Ossa temporalia an den Squamae und im parietomastoiden Bereich haben wir bereits betrachtet.

Sehen Sie sich nun die Suturae lambdoideae zwischen dem Os occipitale und den beiden Ossa parietalia an. Sie führen vom oberen Winkel des Squama occipitalis im Lambda-Bereich in einer Kurve nach außen und unten. Zusammen ähneln sie einem Wunschknochen. Die Gelenkfläche am oberen Anteil jeder Sutura lambdoidea ist nach innen hin abgeschrägt, sodass die Squama occipitalis die beiden Ossa parietalia in dieser mittleren Region überlappt. Im unteren Anteil der Sutura lambdoidea findet man die umgekehrte Anordnung. Beobachten Sie sorgfältig, wie diese Wechsel in der Abschrägung dazu dienen, eine gelenkige Beweglichkeit zwischen den Knochen der Schädelbasis zu ermöglichen. Es gibt bei den Knochen dieses Bereichs Variationen. Manchmal ist der interparietale Anteil des Os occipitale ein separater Knochen und öfters gibt es zahlreiche Suturaknochen. Diese Variationen scheinen die Flexibilität noch zu erhöhen.

Wenn wir die Sutura sagittalis studieren, die beiden Ossa parietalia gemeinsam ist, bekommen wir besondere Hinweise auf eine Bewegung zwischen ihnen. Am Bregma beginnend, dem Treffpunkt von Sutura sagittalis und Sutura coronaris, sind die Zacken fein und eng aneinanderliegend. Dies zieht sich etwa über ein Drittel der Sutura hin. Dann stehen die Zacken vereinzelter und weiter voneinander entfernt. Kommt man schließlich in die Nähe der Lambdanaht im hinteren Drittel, stehen die Zacken sogar noch weiter auseinander. Meiner Meinung nach weist diese Unterschiedlichkeit darauf hin, dass im hinteren Drittel der Sutura sagittalis ein Gebiet von größerer Expansion ermöglicht wird, zusammen mit einer Erweiterung im Bereich der Lambdanaht.

Die gezackten Gelenkflächen der Sutura coronalis zwischen der Squama frontalis und den beiden Ossa parietalia weisen die gleichen Wechsel in der Abschrägung auf, wie sie an der Sutura lambdoidea zu finden sind. Als Resultat daraus überlappt in der Mitte die Squama frontalis die Ossa parietalia. Die Ossa parietalia dagegen überlappen das Os frontale im lateralen Bereich bis hin zum Angulus sphenoidalis.

Sie können die Ossa frontalia also so sehen, als ob sie am Bregma von den Ossa parietalia hängen und so ein Scharnier bilden, sodass sie im unteren Bereich nach vorne und hinten schwingen können.

Diese Tatsache kann in Situationen sehr wichtig sein, in denen eine Krafteinwirkung von außen auf die Stirn das Os frontale an der Sutura coronalis zwischen die Ossa parietalia geschoben hat.

In einem solchen Fall bewirkt das Os frontale eine gelenkige Fixation der Alae majores des Os sphenoidale. Dieser Zustand begrenzt das normale Bewegungsausmaß der Schädelbasis.

Wir betrachten hier die Squama frontalis als einen Knochen, wie er bei den meisten Erwachsenen anzutreffen ist. Beim Kleinkind befindet sich dort die vordere Fontanelle, und es ist deutlich, dass das Os frontale noch aus zwei Hälften besteht.

Erinnern Sie sich an Dr. Stills Aussage:

„Ein Osteopath schließt vor dem Hintergrund seines anatomischen Wissens. Er vergleicht die Arbeit eines anormalen Körpers mit der Arbeit eines normal funktionierenden Körpers.“

Er sagte auch, dass wir die Position und den Zweck eines jeden Knochens kennen und mit jedem seiner Gelenke vertraut sein müssen. Wir müssen ein vollkommenes Bild des normalen Zustandes der Gelenke vor Augen haben, die wir korrigieren wollen. Der Schädel ist ein komplexer Mechanismus und verlangt ein gründliches Studium seiner komplizierten Gelenkflächen.

Beobachten Sie die L-Form der frontosphenoidalen Gelenke, jeweils eine für jede Ala major. Bei der Geburt gibt es am Kopf keine ausgebildeten Gelenke, lediglich das Gelenk zwischen Os occipitale und Atlas, und es gibt, realistisch gesehen, zwei Ossa frontalia. Manchmal, wenn die Sutura metopica erhalten bleibt, findet man diese zwei auch noch beim Erwachsenen.

In Verbindung mit den Alae majores des Os sphenoidale ist die Unterteilung des Os frontale in zwei Hälften funktionell bedeutsam. Wir werden nun unsere Überlegungen auf der Basis von zwei Ossa frontalia anstellen. Wir können die Bewegung von Os sphenoidale und Sakrum in Bezug auf die Mittellinie betrachten, indem wir einige Ähnlichkeiten in ihren Zusammenhängen feststellen.

Das Os sphenoidale ist an den L-förmigen Gelenken zwischen den beiden Ossa frontalia aufgehängt. Das Sakrum ist zwischen den beiden L-förmigen Iliosakralgelenken aufgehängt. Diese beiden Knochen der Mittellinie bewegen sich vor und zurück. Beide haben auch eine drehende Bewegung in ihrer gelenkigen Mobilität.45

Das große Sutherland-Kompendium

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